Samstag, August 13, 2016

HEROES-Projekt: Mit Aufklärung für Toleranz, Gleichberechtigung, gelassene Kritikfähigkeit und entspanntere Sexualnormen

Interessantes Interview des Deutschlandradios Kultur mit dem arabisch-israelischen Psychologen Ahmad Mansour über islamistischen Terror, Radikalisiernug und die Frage, wie in der westlichen Gesellschaft mit der islamischen Kultur umzugehen ist. Mansour setzt sich im Projekt HEROES für ein anderes Verständnis von Geschlechtsrollen ein.  
"Wir versuchen ihnen neue Geschlechtermodelle anzubieten. Wir sind wie die Jugendlichen auch Leute aus diesem Kulturkreis. Wir sind Muslime. Wir sind Menschen aus patriarchalischen Strukturen mit türkischer, arabischer oder anderer Nationalität und Hintergrund, in Deutschland geboren, aufgewachsen. Und wir wollen den Jugendlichen zeigen, dass es auch Alternativen gibt, dass meine Ehre nicht von der Jungfräulichkeit meiner Schwester abhängig ist, dass Männlichkeit nicht bedeutet, Frauen zu kontrollieren, sondern auch eine gleichberechtigte Beziehung einzugehen. Das sind Sachen, die die Jugendlichen automatisch von ihren Peer-Groups, manchmal von ihren Eltern, manchmal auch aus irgendeinem religiösen Verständnis irgendwie ausgebildet haben und denken, so muss die Welt laufen. So müssen wir sein. Und dann kommen Leute aus ihrem Kulturkreis mit diesen Rollenspielen und sagen, es geht auch anders. Wir geben Denkanstöße. Wir sind nicht da, um zu sagen, was richtig und was falsch ist, sondern wir wollen mit diesen Jugendlichen in eine Diskussion, einen Dialog gehen."
Mansour fordert eine unmittelbare Auseinandersetzung mit dem Islam, die auf bestimmte Werte besteht (Gleichberechtigung, Offenheit und Toleranz gegenüber vielfältigen Lebensformen, Zulässigkeit kritischen Denkens u.v.m.) und nur mit solchen Gemeinschaften, Gemeinden, Moschee-Vereinen zusammenarbeitet, die sich für solche Werte einsetzt oder um diese bemüht.
"Jegliches Islamverständnis, das die Sexualität tabuisiert, das einfache Bilder vermittelt von Schwarz-Weiß – die Muslime sind die Opfer, die anderen sind die Täter –, ein Islamverständnis, das patriarchalisch angelegt ist, das ein Gottesbild zeigt, der immer mit der Hölle arbeitet, der immer bedroht und nicht barmherzig ist, ein Islamverständnis, das kritisches Denken nicht fordert sondern vielleicht untersagt, das besagt dass wir uns nur an dem Buchstaben orientieren sollen, das ist ein Islamverständnis, das zur Radikalisierung führen kann. Diese Debatte müssen wir führen. Ich weiß, es ist gefährlich, wenn ich sage, dass manches Islamverständnis daran schuld ist, weil ich dann auch die Rechte bediene. Aber nur wenn wir diese Debatte in der Mitte der Gesellschaft differenziert und vor allem mit Muslimen führen, können wir die Argumente der Rechten den Rechten wegnehmen. Dann können wir eine Debatte führen, die lösungsorientiert ist. Das schaffen wir nicht mit irgendwelchen Gesetzen, sondern wir schaffen das im Dialog, mit Plattformen, die in der Lage sind, die Probleme beim Namen zu nennen und vor allem nach Lösungen zu suchen." 

Ariana, truly Grande - Wheel of musical impressions

Mittwoch, August 10, 2016

Dienstag, August 09, 2016

AL AR MI