Mittwoch, Juli 03, 2013

Living Colour


Skylark





Dienstag, Juli 02, 2013

Lone Ranger

“A moderately amusing but very uneven revisionist adventure with franchise and theme park intentions written all over it.” THE HOLLYWOOD REPORTER über den neuen Bruckheimer-Sommer-Kino-Kracher "The Lone Ranger"

Hömma!

Das Bild ist übrigens manipuliert...

Silence is golden

Wagner wieder mal große Lyrik! "Nur im Fluss ist Leben, weil Fische nicht sprechen."

Montag, Juli 01, 2013

Die große Leserverarsche

Der letzte Erfolg des Schauspieler Hannes Jaennicke liegt schon sehr lange zurück. ABWÄRTS hieß das Thrillerkammerspiel, in dem der damals noch blutjunge Schauspieler neben unter anderem  Götz George und Wolfgang Kieling den deutschen Mel Gibson geben durfte. 

Seitdem hat man Jaennicke seltener in Filmkontexten gesehen, dafür immer wieder auf den hinteren Seiten der GALA. Man las, dass er nun in L.A. lebe und Drehbücher schreibe - und immer öfter tauchte Jaennicke als Stichwortgeber in Schienenunternehmen-Kundenmagazinen Drogeriemarkt-Periodika als  Umweltaktivist, Vegetarier und "Personality". 

Jetzt ist ein Buch von ihm erschienen: "Die große Volksverarsche. Wie Industrie und Medien uns zum Narren halten". Das bereits auf Platz eins der SPIEGEL Bestsellerliste rangierende Werk liest sich wie die Protokoll eines langen Kneipenabends, bei dem alle Themen (Umweltschweinereien, Lohnsklaverei, Lobbyismus, Burnout, Lob der Natur und des Aussteigertums) durchgegangen werden - das ganze in einem Sprechsprachstil, befreit von akademisierenden Hürden, die etwa die Bücher Al Gores, bei aller Popularität zu vergleichsweise komplexen Beiträgen machen. 


Jaennickes "Volksverarsche" ist eine Mischung aus Plattitüden, unbelegten Behauptungen und praktischen Tipps (Erst die Hose, dann die Schuhe!) gemixt mit mentalen Dreitagebart und vorgetragen in "Ich lasse mich nicht verbiegen"-Attitüde, die durch eine sich an die mit "Ehrlichkeit" assoziierte Schlichtheit des imaginierten "Volkes" anbiedernde ruppige Sprache unterstellt, es gebe einen Widerstand, gegen den man hier anliefe.
"Man spricht jetzt mit einem Menschen, der es offenbar ernst meint mit dem Schutz der Ressourcen, der deutlich nachdenklicher ist, als die Bücher, die er schreibt. Dort heißt es aber: "Weitverbreitete Leiden wie Sodbrennen, Erkältung und Erschöpfungszustände lassen sich mit gesunder Ernährung vermeiden." Warum also musste so ein Buch geschrieben werden? "Es musste gar nicht geschrieben werden, der Verlag und meine überaus engagierte Lektorin kamen auf mich zu", sagt Jaenicke. Womöglich ist das ein Skandal, den Jaenicke dann im nächsten Buch aufgreifen kann. "Die miesen Buchtricks. Wie die Verlagsbranche die Leser verarscht." Oder so. Es wird sicher wieder ein Knüller."

Sonntag, Juni 30, 2013

Zieh Dich aus, Du alte Hippe!

DOMA

"Is there a way that we can turn the gay people and the black people against each other and make them sort of fight in a thunderdome?" 



(p.s. why do have some American women these high pitched, shrill and yet nasal voices?)

Filibusterpower

Guter Kommentar von Michael Köhler im Deutschlandfunk zum Filibuster in den USA, mit dem die Abgeordnete Wendy Davis die Verabschiedung des Gesetzes zum Verbot der Homo-Ehe verhindert hat. Mit dem Recht auf ununterbrochene Rede kann in den USA die Verabschiedung eines Gesetzes so lange herausgezögert werden, das diese nicht umgesetzt werden können.
"Durch buchstäbliche Augenscheinlichkeit, die in der Antike "evidentia" hieß und durch Ermüdung, überwältigte die Senatorin. Nicht durch die Inhalte oder die Form der Redekunst, einzig durch Dauer. Sie tat es wie eine frühe amerikanische Frauenrechtlerin: eine moderne Suffragette, die sich eines alten Mediums bediente, der Rede. Und damit in Zeiten entfalteter moderner, komplexer Mediengesellschaften eine uralte römische Technik aus der Tasche zog. Es bewährt sich wieder einmal die Vermutung, dass in der Postmoderne der Rückgriff auf Tradition, auf alte Mittel, zur Avantgarde wird. (...) Schaut man sich die Reaktionen der amerikanischen Öffentlichkeit an, geht es gar nicht mehr um den politischen Inhalt, sondern die Langstreckenleistung, den Marathon, den Wendy geschafft hat, den performing act. Funktioniert hat das nur, weil Einrede, Gegenrede, weil Unterbrechung untersagt ist. Auch den Netzstecker fürs Mikro darf keiner ziehen. Das alles lebt vom ungehemmten freien Rederecht. Die Rede hält in der Schwebe. So wie man mit Attentätern versucht ins Gespräch zu kommen, um sie vom Handeln abzuhalten, ist das Redehandeln ein Aussetzen des Vollzugs. "Kommt reden wir miteinander", schrieb der expressionistische Dichter Gottfried Benn in einer Gedichtzeile. "Wer redet, ist nicht tot."

Help!

"Seit 1970 gibt es den Tatort im deutschen Fernsehen, 878 Folgen wurden ausgestrahlt, jede davon weit teurer als eine Million Euro. Jetzt ist endlich Sommerpause. Zeit eigentlich, um bei wohltemperiertem Espresso die letzte Krimisaison Revue passieren zu lassen. Aber anstatt verklärt auf die großen Quotenerfolge des vergangenen Jahres zurückzublicken und sich selig auf das Kommende zu freuen, möchte man doch eher um einen Platz in der Gummizelle bitten, damit's am Kopf nicht so schmerzt, wenn er immer wieder reflexartig gegen die Wand donnert." (DIE ZEIT)