Samstag, Mai 01, 2010

ne ... ja

Wagner meint "ne". "Ne" ist griechisch für "Ja". Seine Begründung:

"2. Der Tanz des Zorba. Zorbas Sohn ist tot. In seinem Schmerz steht Zorba auf und tanzt. Alle glauben, Zorba ist verrückt geworden. Zorba sagt: „Wenn ich nicht getanzt hätte, wäre ich verrückt geworden.“ Griechischeres gibt es wohl nicht.
3. Das Licht. Das Licht ist ohne Dunst wie ohne Luft. Land des Lichts wird Griechenland genannt." (Text: Bild/Bild: Rolve)

Tag der Arbeit

Das neue Deutschland

Im Wochenendteil der Süddeutschen Zeitung schreibt der Prantl Heribert einen wie immer feinen Kommentar zur Vereidigung Aygül Özkans als erste Ministerin mit Migrationshintergrund.

"Aygül Özkan hat mit ihrem ersten Auftritt gelehrt, was der nordrhein-westfälische CDU-Integrationsminister Armin Laschet seinen Parteifreunden (und nicht nur diesen) schon lange predigt: Integration ist keine Einbahnstraße. Integration verlangt nicht nur von den Neubürgern viel, sondern auch einiges von den Altbürgern. (...) Wir Altbürger haben, als uns klar geworden ist, dass die meisten Einwanderer nicht mehr in ihre alte Heimat zurückkehren, mehr oder weniger fordernd auf deren Integration gewartet und geglaubt, wir erbrächten unsere eigene Integrationsleistung schon damit, dass wir Dönerkebab essen."
Einen kondensierten Auszug des Kommentars gibt es auf den Webseiten der Süddeutschen als Audio, gelesen vom Meister selbst.

Freitag, April 30, 2010

Wochenende!

North Corean Film Madness

Vice Guide to Film:

"We just came back from North Corea and all I can say is ... HOLY FUCK!"

Zeitgenössische Kommentierung im öffentlichen Raum




Kreuzberger Nächte

"Seit 1988 werde jedenfalls jedes Jahr demonstriert.

"Wofür jetzt genau?", fragt jemand.

"Das hängt immer so'n bisschen vom politischen Kontext ab", sagt Bill.
(Spon)

Wochenende!

Du sollst nicht lärmen!

Man kann heute in keiner Straßenbahn, in keinem Zug, in keiner S-Bahn, in keinem Bus, auf keiner Straße mehr gehen, ohne von dem blechern dröhnenden Lärm aus Kopfhörern genervt zu werden.

Eigentlich für den die Allgemeinheit nicht beeinträchtigenden und ausschließenden privaten Akustikonsum gedacht, wird aus den Musikhandys, iPhones, iPods, MP3-Playern eine subtile akustische Waffe, wie Sieglinde Geisel gestern in der NZZ beschreibt:

"Durch die Ohrstöpsel-Berieselung mit ihrem privaten Soundtrack halten sie sich die Wirklichkeit vom Leib, doch in dem unschuldigen Eskapismus steckt eine militante Botschaft: «Ich will nichts von euch wissen!» Man greift überall dort zur Kopfhörer-Waffe, wo man die Gegenwart der anderen nicht aushalten müssen will. [...] Der private Musikgenuss im öffentlichen Raum folgt einer passiv-aggressiven Doppelmoral: Man kehrt den anderen demonstrativ den Rücken zu, doch gleichzeitig zwingt man sie, davon Notiz zu nehmen. Man will wahrgenommen werden, ohne die anderen wahrnehmen zu müssen – nur im akustischen Raum wird diese Rücksichtslosigkeit toleriert."

In dem Zusammenhang sei an das 11. Gebot, verkündet durch Robert Gernhardt erinnert:

"Ihr sollt keinen Walkman in Bahnen und Zügen benutzen, denn siehe: Der Walkman ist ein Blendwerk des Satans, zu verwirren die Sinne des Menschen, auf dass er glaube, er könne seinen Kopf mit Musik vollknallen, ohne dass sein Nächster davon höre.
Ich aber sage euch: Und ob der was mithört! ...
... Macht euch nicht selbst zum Gräuel an dem kleinen Gerät, das wummert, zirpt und dudelt, und macht euch nicht unrein an ihm, so dass ihr dadurch nicht unrein werdet.
Diese sollen euch in Bahnen und Bussen ebenfalls unrein sein unter den Piepsgeräten, welche Knöpfe haben und die man in die Tasche stecken kann: Das Computerspiel, das Handy und der Laptop. Denn alles, was ihr Pieps beschallt, das wird unrein. Und alles Gerät, das gepiepst hat, soll man ins Wasser tun, es ist unrein bis zum Abend und danach unbrauchbar. ..."

In einem Leserkommentar schreibt ein Fritz Müller: "Es ist die Inkonsequenz der sogenannten Toleranten. Toleranz heisst tatsächlich, dass in allen bereichen dem mitmenschen freiheit zugestanden wird und nicht nur in denen, die einem mal gerade so persönlich passen." Eben. Toleranz heißt nicht, dass jeder machen kann, was er/sie will. Sondern, dass jedem das Recht der eigenen Entfaltung zugestanden werden muss. Wenn aber KretiundPleti sich in Bussen und Bahnen bedröhnen und andere ungefragt mitbeschallen, wird damit deren Recht auf Ruhe verletzt. Da hört die Toleranz auf.



(Bild: mmagallan)

Kunst


(Danke an wah-wah-snake)

Donnerstag, April 29, 2010

Klassiker der Gestaltung im öffentlichen Raum

von egal auf oha

Heute morgen den extrem unterhaltsamen Artikel von Helene Hegemann im Feuilleton der ZEIT gelesen. Festgestellt, selber auch von der medialen Vermittlung der verprenzelten Kulturtochter verstrahlt gewesen zu sein; befreit gefühlt, als einfach Vorurteile über Bord geworfen, um ungehindert die Selbstironie genießen zu können.

Der Artikel schließt mit zwei Erläuterungen:

"1. Natürlich wurde all as hier von meinem wahnsinnig einflussreichen Vater geschrieben, mit dem ich übrigens auch nur noch pber das gegenseitige Zusenden unserer Autogrammkarten verkehre. Genau wie mein Buch, genau wie mein Film, wie könnnte das auch anders sein, mit 18 sind doch die meisten Kinder nicht mal dazu in der Lage, einen Satz zu formuleren, der mehr als drei Wörter und nicht das Wort Porno beinhaltet. (Ich musste verständlicherweise erstmal mit ihm schlafen. War aber super.)

2. Ich bin nicht 18, ich bin 26."

Well done!

Oder Wie die Passig Katrhin schreibt:
"Hegemannwahrnehmung von "äh, wie, egal" auf "oha!" korrigiert." Jenau!

Gnoti Seauton

"Was würde das Orakel von Delphi heute sagen? Es würde sagen: Griechen, bescheißt Euch nicht mehr!" FJ Wagner

Auf Arbeit

Montag, April 26, 2010

Wie geht es uns, Herr Küppersbusch?

taz: Was wird besser in dieser Woche?

Friedrich Küppersbusch: Leute, vor uns liegt eine weitere schöne Woche, in der Schalke nicht Deutscher Meister ist. (taz)

Köln



Axelhol Denrotkohl


Berlin, Eberswalder Straße

Sonntag, April 25, 2010

Where is the love?



Berlin, U-Bahn-Aufgang Eberswalderstraße

Mythen der Kommunikationsgesellschaft

Wer aber nicht über die Absurdität reden will, dass der freie, kostenlose Zugang zu Internet via W-Lan am Berliner Hauptbahnhof an ein 1.-Klasse-Ticket gebunden ist (also mithin für Leute vorbehalten wird, die ohnehin mit Blackberry und iphone unterwegs sind), das den freien Zutritt zur „DB-VIP-Lounge“ gewährt, in der man einen Gutschein für einen 15minütigen kostenlosen Netzzugang mit dem bedeutungsschwerem Gestus überreicht bekommt, als handle es sich um einen Wohnberechtigungsschein in Shangrila (zumal diese minimalen Vergünstigungen kostenloser Snacks, serviler Dienstbotenfreundlichkeit am Platz oder von der Menge abgesonderter Räume keine echten Mehrwerte darstellen - wer würde eine Mini-Tüte mit Salzbrezeln für eine Vorzugsbehandlung halten? - sondern als symbolische Distinktionsgesten zur Selbstvergewisserung und Zeigeakt den Anderen ("Wir müssen leider draußen bleiben") gegenüber (allein die wiederholten Durchsagen im Zug, dass man "in der 1. Wagenklasse auch am Platz bedient wird" scheinen v.a. den Zweck zu haben, die Menschen in der "2. Wagenklasse" daran zu erinnern, wozu sie keinen Zugang haben, was ihnen fehlt. Jerry Seinfeld hat in einer Comedy Nummer die Geste und den Blick, mit denen Stewardessen den Vorhang zwischen 2. und 1. Klasse im Flugzeug zuziehen einmal beschrieben. Der Blick) einen Begehrenswert - Zugehörigkeit zur 1. Klasse - kommunikativ konstituieren und für die Zugangsberechtigten den Zweck der Selbstvergewisserung erfüllt), soll auch über die Informationsgesellschaft schweigen.