Samstag, Januar 12, 2008

Wochenende!



Jamiroquai - Blow my mind

Donnerstag, Januar 10, 2008

All or nothing

SZ Magazin: 50. Ihr Männergeschmack! Senatorin - nun aber! George Clooney
oder Robert Redford?

Hillary Clinton: Beide!

(SZ Magazin 2003)

Mittwoch, Januar 09, 2008

Starbucks

From the list of "the 15 biggest Tech Disappointments in 2007"

#13. Web 2 Woe: Social Networks
Memo to Badoo, Bebo, Catster, Dogster, Facebook, Faceparty, Flickr, Flixster, Hi5, Hyves, Imbee, Imeem, MySpace, Mixi, Pizco, Pownce, Takkle, Twitter, Virb, Vox, Xanga, Xing, Zoomr ... and the 3,245,687 other social networks clamoring for our limited attention spans: We got it. Making connections between friends is cool. Sharing photos and videos, even cooler. But it's all so... 2006. Haven't you got anything new to show us?

Here's a safe bet: Two years from now, 90 percent of these networks will be gone and their founders will be back working at Starbucks.

I'll have a double mocha frappucino, please.

(PC World)

Mitarbeiter des Tages


(Quelle: SZ/Reuters)

The joy of puking


Dane Cook - Insomniac

Last Day

Bill Gates' letzter Arbeitstag

Primary Colours

Die US-Präsidentschaftskandidatenkandidatenwahlkämpfe sind im vollen Gange. Da lohnt es sich, nochmal ältere Filme und Dokumentationen herauszukramen, die sich auf unterschiedliche Weise

"The War Room" dokumentiert den Wahlkampf von Bill Clinton in den 90ern um die Kandidatur zum demokratischen Präsidentschaftskandidaten und zeigt die Macher hinter der Kampagne. (Trailer)

Eine neuere Doku der Macher von "The War Room" ist "Al Franken: God Spoke" (Trailer), über den Saturday Night Live Veteranen, der sich in Büchern, Vorträgen, Radio Shwos und direkten Auseinandersetzungen leidenschaftlich und mit Verve mit den Bill O'Reillys, Anne Coulters und anderen Rechtsauslegern auseinandersetzt.

"Primary Colours" von Mike Nichols (dem Regisseur von der "Reifeprüfung", der derzeit mit "Charlie Wilson's War" wieder in den Kinos ist) basierend auf dem gleichnamigen Buch von Joe Klein, einem Kampagnenmitarbeiter im Vorwahlkampf von Bill Clinton, zeigt einen fantastischen John Travolta als Südstaaten Gouverneur Jack Stanton, der die Menschen berührt und begeistert, aber aufgrund seiner Leichtfüßigkeit und Frauengeschichten seinen politischen Erfolg gefährdet. Das eigentliche politische Hirn hinter dem Kandidaten ist seine Frau Susan, gespielt von einer fantastischen Emma Thompson. Ihr gehe es darum, "Geschichte zu machen", sagt Jack Stanton in einer intimen Szene in einem Donut-Shop, während es ihm um die Menschen gehe. Man denkt an diesen Satz, wenn man auf www.hillaryclinton.com den Slogan "Help make History" liest. Auffallend sind auch die Paralleln zu Helen Mirren's Portrait von Königin Elisabeth, die sich völlig ihrem Credo "Duty first, Self second" unterordnet, wie auch Susan Stanton ihre verletzten Gefühle hinter ihrem Willen, ihre politischen Ziele umzusetzen zurückstellt (Weitere Schauspieler: Billy Bob Thornton, Kathy Bates, Larry Hagman, Maura Tierney. Kamera: Michael Ballhaus.) und aufgrunddessen ebenso bewundert (für ihre Treue) wie abgelehnt wird (weil sie kalt wirkt).

"Last Party 2000" ist eine desillusionierende Doku (Harold Ford Jr. erklärt "Two most important things in politics: One is money and the second I can't really remember."), moderiert von Oscar-Preisträger Philipp Seymour Hoffman (Amazon und hier). Auf der Suche nach dem Wesen "dem Politischen" geht er auf Wahlkampfveranstaltungen beider Parteien, spricht mit Wahlkampfakteuren, Aktivisten und Prominenten wie Ralph Nader oder Tim Robbins ("Weisst Du, was der Unterschied zwischen Republikanern und Demokraten ist? Es ist die unterschiedliche Geschwindigkeit, mit der ihre Knie den Boden berühren, wenn Firmen mit ihren Wünschen anklopfen.").

und "The Staffers" ist ein sechsteiliger Dokumentarfilm, der den demokratichen Vorwahlkampf begleitet und insbesondere die Personen hinter Howard Dean, Joe Lieberman, Wesley Clark, Dennis Kucinich, und John Kerry zeigt. (bei Amazon)

Die bittere Politsatire "Bob Roberts" von und mit Tim Robbins (bietet übrigens das Schauspieldebut von Jack Black!) zeigt den Wahlkampf eines konsevativ-reaktionären Country-Sängers und Millionärs bei den Senatswahlen 1990. " Win nachdenkenswertes Lehrstück über den Mißbrauch von Sprache und modernen Kommunikationstechniken als Mittel der politischen Einflußnahme."

Man of the year von Barry Levinson (Good Morning Vietnam, Rainman, Wag the Dog) und mit Robin Williams ist aktuelleren Datums. Williams spielt den Comedian Tom Dobbs, der eine politische Satireshow moderiert und sich mit seiner rücksichtlos offenen (und witzigen) Art ("Politicians are a lot like diapers - they should be changed frequently and for the same reasons.") um die Präsidentschaft bewirbt - und gewinnt ("Oops"). Leider ist der Film nicht so gut, witzig und furios, wie der Trailer verspricht. Mit Christopher Walken und der Indie-Queen Laura Linney.

Ebenfalls von Barry Williams aber mit einem fantastischen Drehbuch (u.a. von David Mamet) ausgestattet, erzählt "Wag the dog" davon, wie ein von Robert de Niro dargestellter Spin Doctor mit der Stab-Chefin (Anne Heche) eine PR Kampagne über einen nicht stattfindenden Krieg mit Albanien entfacht, um von einer Sex-Affaire des Präsidenten abzulenken. Unterstützt wird er dabei von einem Hollywood-Produzenten (Dustin Hoffman). Grandios!

Um den Zynismus der Wirklichkeit oder der ätzenden Satiren der Spielfilme abzulöschen ist man natürlich bei Frank Capras Mr. Smith goes to Washington an der richtigen Adresse, in dem James Stewart den naiven Nachwuchs-Senator, der an der kalten Logik des korrupten politischen Apparates zerschellt und mit einer legendären flammenden Rede an die Hoffnungen, Sehnsüchte und Versprechungen des amerikanischen Traums appelliert.

Dienstag, Januar 08, 2008

Ich möchte ein Eisbär sein

Auch lustig, wie BILD die denunzierende Schlagzeilen-Politik ("SIE macht dieses und jenes während SIE dieses und jenes macht" oder "HIER schlägt der Perverse sowieso wieder zu..."), die mit (an)zeigenden Formulierungen und Pfeilen ("Guck mal hier..") arbeitet auch auf Tiere anwendet und dabei Fotos verwendet, die nicht unterscheidbare Tiere zeigt:


ER hat heute morgen gegessen und sich am Kopf gekratzt, während SIE das anders herum gemacht hat. Morgen neu: SIE will lieber ihren Hobbys nachgehen, während ER sich zu Hause um den Haushalt kümmern muss.

Montag, Januar 07, 2008

Kraftwerk

und da ist die Maschine und die sagt "Ich habe aber noch 999 Milliarden Töne" und Florian sagt "Danke, reicht schon." Ne? (6:03)

Wider die Brache

"Menschen wollen Fertigkeiten erwerben, um etwas, einen Prozess, ein Handwerk, zum Gelingen zu bringen." Richard Sennett

Der Gründer und Eigentümer der Drogeriemarktkette "DM" Götz Werner, der mit seinen Vorschlägen zur Einführung eines bedingslosen Grundeinkommens durch die Lande zieht, weist den Einwand, dass, wenn alle einfach so Geld bekämen und nicht mehr für ihr Einkommen arbeiten müssten, niemand mehr arbeiten würde, mit dem Hinweis zurück, dass dies eine Fehleinschätzung sei.

Zum Menschsein gehöre der Wunsch, der faustische Trieb, das Bedürfnis, produktiv, tätig, in der Welt wirksam zu sein. Es sei nicht die Natur des Menschen, untätig "auf der faulen Haut" zu liegen und wenn es diese Erscheinungen gebe, das Menschen nur im Viereck von Sonnenbank, Videothek, Mediamarkt und Fitness-Studio zirkulierten, dann handle es sich hierbei um eine Fehlentwicklung und man könne die anomischen Verwüstungen in den Seelen dieser Menschen und Milieus ja auch beobachten.

Der Mensch will - so Werners Annahme - produktiv, tätig und aktiv sein. Er will etwas "machen" und das "gut". Aktive auf die "Welt", als das, was Humboldt Nicht-Ich nennt, gerichtete Tätigkeit ist die Möglichkeit, in der der Mensch die Grenzen seines, ihn von der Umwelt abtrennenden Selbstseins überschreitet und sich in einer, das Material der Welt bearbeitenden, mit dem Material der Welt umgehenden Handlung mit ebendieser vereinigt, ohne das es dabei zu einer Verschmelzung kommt: Die Trennung bleibt erhalten. Aber in dem Prozess des weltbezogenen Handelns, in dem dabei entstehenden Produkt erwächst eine Repräsentanz einer symbolisch bleibenden Vereinigung, ein Zeichen dafür, dass man "da" ist.
Aus dieser Bedeutung des schaffenden Tuns als Bestätigung für das Vorhandensein des handelnden Menschen erwächst die sinnstiftende, Kräfte verfielfachende Bedeutung der Arbeit - und umgekehrt erklären sich daraus die seelenbeschädigenden der Untätigkeit.

Götz Werner wird immer die Frage gestellt, ob er nicht ein zu positiv romantisches Menschenbild habe, wenn er davon ausgehe, dass jeder Mensch produktiv sein wolle. Diesem Einwand begegnet Werner mit einem Zitat von Freiherr von Stein: „Zutrauen veredelt den
Menschen, ewige Bevormundung hemmt sein Reifen.“

Wer dem Menschen unterstellt, dass er faul sei, dass er durch Untätigkeit, durch nicht-mitmachen der Gemeinschaft seinen Anteil zu unterschlagen versucht, dabei aber Vorteile aus der Gemeinschaft (Sozialleistungen) entnehmen wolle und auf solchem Argwohn die gesellschaftspolitische Ordnung (mit Zwangsmaßnahmen und Kontrollen) aufbaue, generiert genau das Klima, das Menschen dazu motiviert in ein geradezu lauerndes Verhältnis zur Arbeit, zum Arbeitgeber zu gehen, und ein entfremdetes Verhältnis zu seiner Tätigkeit zu entwickeln, die er/sie als Lebenszeit konsumierend erlebt, als Raub des Arbeitgebers. Entsprechend werden Gegenmaßahmen entwickelt, wie sie von Corinne Maier in "Die Entdeckung der Faulheit" beschrieben werden.

Muddy Mushrooms

Mein Fall ist, in Kürze, dieser: Es ist mir völlig die Fähigkeit abhanden gekommen, über irgend etwas zusammenhängend zu denken oder zu sprechen. Zuerst wurde es mir allmählich unmöglich, ein höheres oder allgemeineres Thema zu besprechen und dabei jene Worte in den Mund zu nehmen, deren sich doch alle Menschen ohne Bedenken geläufig zu bedienen pflegen. Ich empfand ein unerklärliches Unbehagen, die Worte "Geist", "Seele" oder "Körper" nur auszusprechen.

Ich fand es innerlich unmöglich, über die Angelegenheiten des Hofes, die Vorkommnisse im Parlament oder was Sie sonst wollen, ein Urtheil herauszubringen. Und dies nicht etwa aus Rücksichten irgendwelcher Art, denn Sie kennen meinen bis zur Leichtfertigkeit gehenden Freimut: sondern die abstrakten Worte, deren sich doch die Zunge naturgemäß bedienen muß, um irgendwelches Urtheil an den Tag zu geben, zerfielen mir im Munde wie modrige Pilze. […]

Allmählich aber breitete sich diese Anfechtung aus wie ein um sich fressender Rost. Es wurden mir auch im familiären und hausbackenen Gespräch alle die Urtheile, die leichthin und mit schlafwandelnder Sicherheit abgegeben zu werden pflegen, so bedenklich, daß ich aufhören mußte, an solchen Gesprächen irgend teilzunehmen." (Hofmannstahl - Ein Brief)

Sonntag, Januar 06, 2008

Perlator before Swine

Wissen, das die Welt nicht braucht: Das Ding, das im Kopf des Wasserhahns steckt und den Wasserstrahl zerstreut, heisst "Perlator".

ICH! ICH! ICH!

Im November 2007 setzte sich Ijoma Mangold in der Süddeutschen Zeitung kritisch mit dem bei etablierten Journalisten immer beliebter werdendem Videobloggin auseinander, worauf aus Anlass des Gequassels von Harald Martenstein, der in seinem Videoblog so brandaktuelle Depeschen verbreitet, wie, dass Handwerker kämen, wann sie wollten und dann nur wenig arbeiteten: "Radikal subjektiv, gerne auch in der eigenen Wohnküche, wird kommentiert und geplaudert, was das Zeug hält."

Neben der laienhaften Weise, in der da Fernsehen gespielt wird, findet Mangold v.a. einen Aspekt problematisch:

"Der Videoblog setzt ganz auf den Affekt, auf die durch die Persönlichkeit beglaubigte Meinung, kaum auf Argumente. Gero von Randow folgt zwar noch stark einem didaktischen Ethos und versucht sein Thema argumentierend zu entfalten, aber das scheint nicht die Richtung zu sein, in die das Medium in seiner Haupttendenz neigt. BookBook heißt der Videoblog des FAS-Literaturredakteurs Volker Weidermann. Darin rühmt er bestimmte Bücher, vor anderen warnt er. Er tut dies dezidiert aus dem Bauch heraus. Ein bestimmtes Buch, sagt er einmal, sei so schlecht, dass er es nur bis Seite dreißig geschafft habe. Das würde als Auskunft in einer Print-Rezension nicht gelten, nicht genügen.

Der ganze Artikel Brummen vor Selbstgenuss in der Online-Ausgabe der Süddeutschen Zeitung.