Freitag, September 04, 2009

Wochenende!



Jennifer Hudson & Ellen Degeneres

Mittwoch, September 02, 2009

Big Penis Complex

Die isländische Unternehmerin Halla Tomasdottir leitet das Finanzunternehmen Audur Capital, das Kredite für "Investments mit weiblichem Verstand" vergibt. Ihr Unternehmen setzt nicht auf schnelle Gewinne, sondern auf ökologische und nachhaltige Vorhaben.

"Our company is founded by women with a vision to incorporate feminine values into the world of finance. We are on a mission to unlock and create new value with a more balanced set of values." heißt es auf der Firmenwebseite.

Ein Konzept, das an das Kernprinzip des Mikrokredit-Erfinders und Friedensnobelpreisträgers Mohammad Yunus erinnert. Dieser stellte ebenfalls fest, dass der Fokus von Frauen auf der Familie, der Zukunftssicherung der Kinder liegt und damit nachhaltig sei, hingegen Männer selbstbzogen dächten und handelten: Gibt man einem Mann Geld in die Hand, so Yunus in seiner Autobiographie, gibt er es für Alkohol oder Kleidung - also den eigenen Konsum aus. Das Geld ist unwiederbringlich verloren. Gibt man einer Frau und Mutter Geld in die Hand, investiert sie es: in die Verbesserung der Lebensumstände der Familie. In die Ernährung und Bildung der Kinder. Dadurch schafft sie bleibende Werte. Daher ist die Regel der Grammeen-Bank das Kredite (fast) ausschließlich an Frauen zu vergeben sind.

Die gesamtgesellschaftlichen Auswirkungen der Möglichkeiten von Frauen spiegeln sich auch in der Forderung des ehemaligen UN-Untergeneralsekretärs Shashi Tharoor, in die Alphabetisierung von Mädchen zu investieren: "Educate a boy and you educate a person; educate a girl and you educate a family, a community, a society. Educated girls become better-informed mothers and more empowered human beings; they are less vulnerable to AIDS and other diseases; they bring up educated children."

Halla Tomasdottir kritisiert den Größenwahn der die Wirtschaft vorwiegend dominierenden Männer: "Wenn ich jemanden fragte, worauf die Geschäftsidee beruhe, hieß es nur: wachsen, wachsen, wachsen. Womit genau, war nicht wichtig", sagt sie. Investoren sei es nur darum gegangen, noch einen Dummen zu finden, der ihnen ihre Wertpapiere noch teurer abnimmt. Dem Phänomen, das zum großen Kollaps führte, hat sie einen Namen gegeben: Big Penis Complex." (FTD)

Brand Development

Das etwas andere Firmenjubiläum: Gaddafi feierte den 40. Jahrestag seines Putsches mit einer Musical-Disney-Show, einschließlich gespielter Hinrichtungen.

"30 Antonow-Frachtmaschinen flogen Technik, Licht, Kostüme und Bauteile für eine 120 Meter große Bühne ein, die selbst für die Rolling Stones eine Nummer zu groß wäre. 50 Kilometer Kabel verlegten 1500 Techniker in den letzten drei Monaten im Hafen. Überall in Europa mieteten sie haushohe LED-Leinwände, die den Event, vor allem aber wie immer das Gesicht von Gaddafi sichtbar machen soll, auch für die fernab der Bühne hinter Gittern verbannte libysche Bevölkerung." (Spiegel) Ein Feuerwerk für mehrere Millionen Euro erleuchtete den Hafen von Tripolis.

Laut Spiegel wurde die Selbstbeweihräucherung des Diktators von der internationalen Werbeagentur GREY und den französischen Event-Experten Public Services konzipiert und organisiert.

Wenn es darum geht, die öffentliche Wahrnehmung auf den Begriff zu bringen und gezielt zu steuern, machen Werbeunternehmen offenbar keine Unterschiede zwischen Produkten, Unternehmen, Wahlkämpfen oder Staaten. Vermutlich wird branchenintern die Aufgabe des "Rebranding" einer "negativ besetzten Marke" wie Gaddafi als eine besondere Herausforderung gesehen. Etwa so, wie Journalisten die Arbeit bei der BILD als besonderes Pädikatssiegel verstehen.

Jeder zieht sich eben den Schuh an, der ihm passt.
(Foto: lockstockb)

ora et labora

Arbeiten ist mehr als Geldverdienen. In Deutschland heißt es nicht umsonst "Beruf" und ist damit sprachlich nahe an der Berufung gebaut und verweist darauf, dass es um mehr geht als bloße "Beschäftigung", sondern um ein Wirken, dass unmittelbar mit der Persönlichkeit des Schaffenden verbunden ist.

Alle Menschen müssen arbeiten, um sich ihr Auskommen zu verdienen. Philosophischen Interpretationen zufolge ist muss der Mensch "etwas tun", um sich seiner selbst im kreativen Schaffen zu vergewissern. Damit ist ein hoher Anspruch an "Arbeit" gestellt. Es geht nicht nur darum, die eigene Lebenszeit, Energie, Aufmerksamkeit, geistige und physische Kapazitäten in fremde Dienste zu stellen (oder im Rahmen der Selbstausbeutung in Dienst einer Tätigkeit in der man etwas herstellt, verarbeitet oder Dienstleistungen feilbietet), um dafür Geld zu bekommen, mit dem man seine Existenz abstützt. Es geht um mehr. Um Bedeutung. Zufriedenheit. Das Erschließen von Talent und Neigung und deren Ausbau und Entwicklung zu Fähigkeit und Kompetenz. Um das Ansammeln von Informationen in Auseinandersetzung mit der Welt und den darin befindlichen Dingen, Menschen und Vorgängen. Die Umarbeitung dieser Informationen zu Wissen und Kompetenz, die an die Person gebunden sind und sich in ihr mit charakterlichen Eigenschaften mischt und sich zu dem verdichten lässt, was man "Pofil" nennt. Eine Sammlung von sachlichen Fähigkeiten und persönlichen Eigenschaften, die allgemeine Qualitäten haben aber in einer individuellen Ausprägung vorliegen, die die einzelne Person so unverwechselbar machen.

So gesehen sollte das Arbeiten ein großes Abenteuer sein. Man macht sich mit der beobachtenden und begleitenden Unterstützung von Lehrern, Ausbildern, Freunden, Kollegen und Vorgesetzten auf die Suche nach seinen Begabungen. Glückich der, der im Zuge dieeses lebenslangen Prozesses der Auseinandersetzung mit der Welt und sich selbst sein individuelles Profil findet und auf den Begriff bringt.

Alles klar soweit? Alles total spannend? Lauter Menschen auf einer odysseeischen Fahrt zu sich selbst, bei der sie sich in die Welt bewegen müssen, um sich begreifen zu können. "Soi meme comme un autre"? Das wäre die Welt, wenn es nach Götz Werner ginge. Der Gründer der Drogeriekette "DM" ("Hier bin ich Mensch, hier kauf' ich ein") propagiert seit Jahren unermüdlich das bedingungslose Grundeinkommen.

Werners These: Indem die Menschen zum Arbeiten gezwungen sind, wird ihnen allzuoft der Zugang zu sich selbst verstellt. Die Menschen zwingen sich in Verhältnisse und Lebenswege, die nicht ihrem Wesen entsprechen. Dagegen zeichnet Werner eine andere Idee: Was wäre, wenn niemand arbeiten MÜSSTE, um seine Existenz zu sichern. Was wäre, wenn jeder soviel zur Verfügung gestellt bekäme, dass er wohnen und essen könnte und sich so frei die Frage stellen könnte, was er eigentlich will und kann. Dabei wäre dies nicht nur die Freiheit, sich eine solche Frage zu stellen, sondern eine Zumutung.

Schließlich bedeutet die gradlinige Perspektive eines notwendigen Lebensverlaufs nicht nur Freiheitsentzug, sondern Entlastung von der Notwendigkeit, sich entscheiden zu müssen, sich der Freiheit auszusetzen. Aber es ist eben das Wesen des Menschen, dass er unbestimmt ist und sich seine Bedeutung erst geben muss. Freiheit ist das Medium, in dem dies überhaupt möglich wird. Dies muss man dem Menschen (und muss der Mensch sich) aber auch zutrauen und zumuten, wenn man den Menschen nicht als bedeutungslose konsumierende und sich reproduzierende Organismen begreift. "Zutrauen veredelt den Menschen, ewige Bevormundung hemmt sein Reifen", zitiert Werner den preußischen Reformer Heinrich Friedrich Karl vom Stein.

Wie dem auch sei. Während das Arbeiten als bevorzugte Sphäre des tätigen Schaffens geeignet ist, dem Menschen Bedeutung zu geben und ihn in eine tätige Beziehung zur Welt und seinen Mitmenschen zu setzen, sind in der Wirklihckeit Frust, Mobbing, Not und Angst, innere Kündigung und Langeweile, Über- und Unterforderung weit verbreitet. Ob Zorn oder Enttäuschung - deutlich ist, dass kaum jemanden (s)eine Arbeit gleichgültig lässt.

Dies beweist auch das Webprojekt "cardsofchange". Hier werden entlassene Arbeitnehmer aufgerufen, ihre Visitenkarten ihres ehemaligen Arbeitgebers zu gestalten und hochzuladen. So werden diese wahlweise mit Sehnsucht, Traurigkeit oder Ärger aufgeladenen Zeichen ihrer vergangenen Zugehörigkeit zu einem Hebel der Psychohygiene, des Aufbruchs oder Neuanfangs.

Dienstag, September 01, 2009

Talent

"Ein Talent braucht Möglichkeiten sich zu entfalten. Und ohne die Möglichkeit, verkümmert ein Talent. Eine Funktion die der Mensch nicht wahrnimmt, verkümmert, bis sie unwiederbringbar verschwunden ist." Christoph Waltz

Montag, August 31, 2009

Kunst

"Uli Hoeneß, dem FC Bayern sei Dank, dass wir wieder Fußball sehen. So wie Mozart ihn gespielt hätte, Michelangelo, Rembrandt." FJW