Sonntag, Januar 21, 2007

Adriaaaan!

Rocky! Rocky! Rocky! Als man hörte und las, dass Sylvester Stallone noch einen Rocky-Film, den sechsten in einer qualitativ kontinuierlich absteigenden Folge, macht, dachte man "Braucht er so dringend Geld?". Ähnlich wie man den neuen James Bond-Film als kraftlosen Appendix eines längst erschöpften Konzepts erwartete, blickte man diesem Film entgegen. Und schon bei Casino Royale war man mehr als überrascht, wie dieser Underdog-Film (In Erwartung der x-ten Variation der bekannten Motive, Themen und Schemata war man gelangweilt, als zu hören war, dass genau die erwarteten Muster nicht bedient werden sollten, war man noch mehr enttäuscht - "wie..? Keine Moneypenny? Q? Raketen im Sportwagen?" Damit wäre Bond ein normaler Actionfilm) in die Kinos kam und man einen kolossalen Flop ewartete. Stattdessen begeisterte dieser Film und belebte eine Reihe wieder, die sich selber aufgezehrt hatte. Casino Royal ist der kommerziell erfolgreichste aller Bond-Filme.

"Rocky VI" ist einer der schönsten und bewegendsten Filme, die ich je gesehen habe!"


Nun hört man aber von immer mehr Kritikern, die ROCKY BALBOA nicht nur gut, sondern für hervorragend, nicht nur für den besten der Rocky-Saga, sondern insgesamt für einen der herausragendsten Filme des Jahres halten. Jedenfalls erklärt Alexander Gorkow im Gespräch mit "Sly" gleich zu Anfang: "Rocky VI" ist einer der schönsten und bewegendsten Filme, die ich je gesehen habe!".

Das Sylvester Stallone einiges mehr kann, als für Amerika im Alleingang den Vietnam- Krieg nachträglich gewinnen, zeigte er mit seiner überragenden Leistung in James Mangolds Copland. Wer hätte nach dem Rambo- und Rocky-Ramsch gedacht, Stallone je in einem Bild mit Harvey Keitel und Robert de Niro zu sehen - und ihm zugetraut, gegen diese Typen zu bestehen?

Die Süddeutsche Zeitung hat ihre Wochenendbeilage nahzu komplett Sylvester Stallone gewidmet. Tobias Kniebe schreibt über eine der ikonischsten Szenen, die Hollywood je geschaffen hat: Heute kann niemand mehr auf der sandsteinfarbenen Freitreppe vor dem Philadelphie Museum of Art stehen, "ohne gleichzeitig einen Mann in Sweatshirt und Sweatpants zu sehen, schmutziggrau, eine schwarze Wollmütze auf dem Kopf, Converse Schuhe an den Füßen, die Hände weiß bandagiert. Er spurtet dort hinauf, viele tausend Mal am Tag, er nimmt fünf, sechs Stufen auf einmal, "Gonna fly now, flying high now" jubiliert ein Frauenchor mit Trompetenbegleitung, der Mann tänzelt oben, schlägt ein paar Punches ins Leere und macht einen Luftsprung - im Gefühl seiner überwundenen Qualen, seiner Kraft, seiner schmutziggrauen und trotzdem unbesiegbaren Zuversicht.


Niemand kann da oben stehen, ohne wenigstens für einen Augenblick dieser Mann zu sein. Wer das nicht glaubt, muss nur einmal die Menschen an dieser Treppe beobachtet haben und das, was sie den ganzen Tag dort machen, vom Kleinkind über den intellektuellen Kunstkenner bis hin zur übergewichtigen Rentnerin."

Niemand auf der Welt, der diese Fanfare hört und sich nicht wie ein Champion fühlt:
http://www.apple.com/trailers/mgm/rockybalboa/trailer1

Die offizielle Webseite zum Film unter www.rockythemovie.com