Donnerstag, Dezember 31, 2009

Schmierendarsteller

Geschmackssicher wie immer und offenbar unbelehrbar: Dieter Althaus lässt sich von BILD bei seinem ersten Ski-Urlaub nach seinem Unfall vor einem Jahr knipsen und befragen:
„Wenn man hier Urlaub macht, kann man jeden Tag eine andere Tour fahren. Ich genieße die Ruhe und die schöne Gegend am Rennsteig.“

Immer wieder klebrig: Althaus scheint es nicht lassen zu können, das eigene Bild in die Öffentlichkeit zu schieben und in Szene zu setzen. Dass er dies nun, da sich der tödliche Unfall jährt macht und auch noch aus seinem Ski-Urlaub heraus, zeigt nur, wie wenig Fingerspitzengefühl er hat, wie wenig er verstanden hat.

Die Botschaft, dass er jetzt nicht mehr Abfahrt-Ski, sondern in diesem Winter nur Langlauf fährt, hält er scheinbar für ein Zeichen von Einkehr, Läuterung und bescheidenen Zurückschaltens - und scheint offenbar die Peinlichkeit und unerträgliche Impertinenz seiner Ski-Pressearbeit nicht zu begreifen.
Die schmierige Selbstdarstellung als dauerbetender Bruder Dieter setzt da nur noch eins drauf. Wenn er Einkehr und Hilfe im Glauben erfährt ist das eine Sache. Dies aber in jedes Mikrophon zu erzählen, dass er sich eigens einbestellt eine andere. Der Politbetrieb wird den Abfahrts-Katholiken nicht vermissen.

Bei dem vor einem Jahr von Althaus schuldhaft verursachten Zusammenstoß mit einer 41jährigen Frau, war diese ihren schweren Kopfverletzungen erlegen. Anfang März war Althaus von einem österreichischen Gericht in einem Eilverfahren wegen fahrlässiger Tötung zu einer Geldstrafe von 33 300 Euro und zu 5000 Euro Schmerzensgeld verurteilt worden. Althaus war für seinen Umgang mit der Presse im Zusammenhang mit dem Unfall stark kritisiert worden. Er hatte in zahlreichen Interviews von Gebeten am Grab der Verstorbenen berichtet und öffentlich den Zerknirschten Christen gegeben.