Sonntag, Juni 16, 2013

Mut der Einsamkeit

"Am 22. Februar 1943 starben die Helden der "Weißen Rose", Hans Scholl, seine Schwester Sophie und deren Freund Christoph Probst, zwanzigjährig unter dem Beil des Scharfrichters im Gefängnis München Stadelheim nach einem dreistündigen Schnellprozess, der vom schändlichen Roland Freister, dem Präsidenten des Volksgerichtshofes, geführt wurde, welcher eigens dafür aus Berlin angereist war. Kurz nachdem das Urteil verkündet war, wurden sie in einem Keller in Stadelheim umgebracht, und Hans rief: "Es lebe die Freiheit!", als er seinen Kopf auf den vom Blut seiner Schwester geröteten Richtblock legte. Ich kann die schönen, nachdenklichen Gesichter der drei bis heute nicht betrachten, ohne dass mir Tränen in die Augen treten: Der Ernst, die Würde, die Entschlossenheit, die geistige Kraft, der unerhörte Mut der Einsamkeit, der aus jedem von ihnen strahlt, zeigen in aller Klarheit, dass sie das Beste und die Ehre Deutschlands sind, ja das Beste der Menschheit."
Aus: Claude Lanzman "Der patagonische Hase"