Obama will/wollte vor dem Brandenburger Tor sprechen. Ach Gottchen. Ausgerechnet der durch seine schmerzfreie Selbsterniedrigung (a.k.a. Vlog) zum Videoseppel heruntergekommene Matthias Matusecks (aber auch hier...) schreibt die klügsten und wohlgesetztesten Sätze zum Thema.
"Das Brandenburger Tor bietet nicht zu viel Symbolik, sondern zu wenig. Es ist in den vergangenen Jahren zur Kulisse für Rockkonzerte und Fanmeilen runtergespielt worden, zur Werbefläche für Telekom und Lea Rosh, zum Kopfpunkt für die Love Parade mit ihren Kettenhemden und Perücken. Es ist restlos trivialisiert, die Luft ist raus - und das ist, angesichts seiner blutgetränkten Geschichte, zunächst durchaus eine gute Nachricht. [...]
Jetzt also will der junge, der globale Hoffnungsträger der iPod-Generation noch einmal die große Luftpumpe ansetzen, weil er es kann und weil er es überall tut. Warum nicht. Das Tor kann einen bedeutungsvollen Auftritt ab und zu ganz gut gebrauchen. Allerdings wird es Obama schwer fallen, diesen Auftritt in ironiefreie Sphären zu stemmen, vor allem wenn Berlins Stimmungskanone Klaus Wowereit daneben steht." (Spiegel)