In der SZ vom Wochenende schreibt Musikkabarettist Georg Ringswandl über das saisonal immer wieder auftauchende Thema, dass die deutsche Sprache von der Vielzahl an Verhunzungen durch Anglizismen, Boa-ey-Prekariat und Rütlischulen-ErkanundStefan-Idiome gefährdet und also zu schützen sei und verweist u.a. darauf, dass früher oder später jeder die Erfahrung machen wird, dass Sprache als Selektionsinstrument verwendet wird.
"[...] wenn der Bachelor für Kommunikationswissenschaft hört, wie ihm ein Abteilungsleiter in leisen, wohlgesetzten Worten mitteilt, dass er als Praktikant gerne gratis schuften darf, die festen Stellen aber anderweitig gebraucht werden, lernt der zutrauliche Jungwähler, dass die Beherrschung der Sprache keine Marotte weltfremder Schullehrer ist, sondern eine bewährte Waffe für den Überlebenskampf im modernen Dschungel. Und so schickt der gewiefte Personalchef sprachlich ungelenke BewerberInnen auf die Stellen, wo Nicole putzt und Kevin Regale einräumt. Wahrscheinlich also tun Ehrgeiz und das Gerangel um die besseren Stellen mehr für die Pflege der deutschen Sprache als die Appelle der Deutschbewahrer." (Text: SZ/Bild: barunpatro)