Sonntag, April 29, 2012

Mehr Jahrmarkt, bitte!

In der ZEIT beklagt Regisseur Dominik Graf aus Anlass des deutschen Filmpreises die Lage des mit Fördergeldern begießkannten deutschen Relevanzkinos in Zeiten der Subventionskulturindustrie. Diese verlange Filmen zumeist inhaltliche Schwere und didaktische Ausrichtung. Und so lesen sich die Themen wie die Redaktionsplanung einer Talkshow: Familienprobleme, Seelenkrankheiten, Alzheimer, Krebs, Cybermobbing – und dann die gängigen Staatsthemen: Integrationskonflikte, Neofaschismus, Finanzbranchen-Kritik, RAF-Nachwehen, DDR-Aufarbeitungen et cetera. Das Ergebnis - laut Graf - "Der deutsche Film wirkt trotz seines stetig zunehmenden formalen Könnens in der überwiegenden Masse wie eine Palette von Besinnungsaufsätzen. (...) die Aushöhlung durch thematische Überstrapazierung. Das Bildungsbürgerliche, das thematisch Beflissene am Output des deutschen Films wird langsam penetrant"