Mittwoch, Mai 09, 2007

Wissenschaft, die Wissen schafft

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Brandneue Erkenntnisse aus Top Forschungseinrichtungen lösten am Dienstag ein politisch-gesellschaftliches Erdbeben aus: Wer immer nur Süßes und Fettes zu sich nimmt und sich wenig bewegt, läuft Gefahr, zu verfetten!

Tumultartige Szenen spielten sich in der Bundespressekonferenz ab, als Bundesgesundheitsministerin Schmidt erklärte: "Gesunde Ernährung und mehr Bewegung sind der Schlüssel für mehr Lebensqualität".

TONNERWETTER!

In ihrer von akuter Unterzuckerung (oder dem Schock dieser neuen Erkenntnis) zu einem stakkatohaft Vortrag geronnen Erklärung sagte die Gesundheitsministerin unter zu Hilfenahme ihres Zeigeapparates "Gesunde Ernährung also ... weniger Zucker... alles in ... Maßen ... mehr auch ... VOLLKORN ..und Obst und Gemüse auf der einen Seite und dies verbinden mit mehr Angeboten zur Bewegung und auch wieder ANreize sisch zu beWEgen.."

aaaaa-ha.

In einer ersten Stellungnahme zeigten sich der Bundesverband der Süßwarenindustrie , der europäische Knabberartikel-Verband, der Verband deutscher Rübenbauern und der internationale Süßwarenverband gefasst ("Schöne Scheiße!", "Jetzt sind wir am Arsch!", "Wie konnte DAS nur publik werden!?") und erklärten sich mit der Bundesregierung rundum solidarisch, boten ihre Kooperation an und schlugen vor, von der hauseigenen PR-Abteilung eine Informationskampagne zu gesunder Ernährung entwickeln zu lassen ("Zucki und Schoki erklären Dir die Nahrungsmittel", "Hallo, ich bin Troy McLure ... Sie kennen mich vielleicht noch aus Filmen wie "Hoppla, wo ist denn mein Handtuch" und "Die brennenden Büsch des Dr. Seth"...").

In einer ersten Umfrage zeigte man sich angesichts der erschütternden Ergebnisse gefasst bis skeptisch:

Bundespräsident Köhler: "Große Kapitel der Geschichte müssen neu geschrieben werden ..."

Ottfried Fischer "Ich hob mein Lebdog gefressn, als wenn's ka morgen net gäb. Hät i dös gewusst, das dös goa net guat is ... i het des do goa nit nicht gemocht..."

Christian Klar "Ich bewege mich seit 24 praktisch null und bin dennoch klapperdürr."

Rainer Calmund: "Isch jlööv dat nit..."

Die Generalsekretäre der großen Parteien riefen zur Ruhe und Geschlossenheit auf. Man müsse die endgültigen Ergebnisse zunächst abwarten, um diese in den Parteigremien umfassend bewerten zu können. Der Wähler erwarte jetzt keine politischen Schnellschüsse, sondern umfassende, durchdachte Konzepte mit solide durchgerechneten Modellen, wie sie der jeweilige politische Gegner ja überhaupt nicht im Angebot habe.

Die Abteilungsleiter der PR-Abteilungen trafen sich zum interdisziplinären Informationsaustausch mit den Kommunikationschefs der Zigarettenindustrie, die in der Vergangenheit schon erfolgreich Informationskampagnen für das Gesundheitsministerium entwickelt hatten.

Die Bundesregierung stellte in einem Sofortprogramm 900 Millionen Euro zur Einrichtung einer Webseite, der Entwicklung eines Logos und eines Flyers (Leporello 4-Farbdruck) bereit.

In einer eiligen Stellungnahme erklärten Fraunhofer Institut und die Deutsche Forschungs Gemeinschaft, dass die jüngsten Erklärungen lediglich die Ergebnisse des milliardenschweren ESA-Weltraumprogramms und des ebenfalls milliardenteuren Teilchenbeschleunigers bestätigten und forderten für die notwendige Grundlagenforschung ("Wie entwickelt sich der menschliche Körper, unter dem Einfluss von X-Box, Burgern, Softdrinks und Sarah-Connor?") weitere Milliarden des Bundes.

Derzeit warten Politik und Wissenschaft auf Bestätigung durch "Forscher" und "neueste Studien" aus "den USA".