Im 20. Jahrhundert arbeitet sich die Populärkultur in Gestalt des Films, Comic, Musikvideos und der Werbefotografie nach vorn: Oftmals pointierter, leichter zugänglich, direkter (und damit auch dem Veracht der Oberflächlichkeit ausgesetzt) zumeist schneller, manchmal auch schnellebiger als die klassischen, zum Zwecke der sozialen Distinktion mit einem gewissen elitären Rezeptions-Habitus eingezäunte Kunstformen, profiliert sich Werbung genau in die entgegengesetzte Richtung: Wo Oper, Theater, Malerei und der daran angeschlossene elitäre Kunstbetrieb elitäre Zugehörigkeit mit der Restriktivität eines Country-Clubs organisiert, wohnt Werbung Unmittelbarkeit, plebiszitäre Zugänglichkeit und Inklusion per se inne.
Und erzeugt dabei Erstaunliches, wie die Ausstellung "Radical Advertising" im NRW Forum Düsseldorf zeigt, die bis zum 18. August Beispiele herausragender Werbung, Fotografien und Kampagnen von Benetton bis Helmut Lang, zeigt.
Wer keine Zeit hat, sich die Ausstellung anzusehen: Der gebundene Karl-Heinz Rummenigge-Oberschenkel-dicke Katalog lohnt sich allemal!
www.radicaladvertising.de