Dienstag, März 17, 2009

(N)O-Ton

Die Tage fand sich in der Welt ein schöner Artikel über die zunehmend um sich greifende Unsitte deutscher Schauspielerinnen und Schauspieler, Interviews durch vorab zu unterzeichnende Verträge, die ihnen umfangreiches Mitspracherecht hinsichtlich der Textformulierung und Bildauswahl zusprechen, zu reglementieren.

Es wird vermutet, dass diese Praxis nicht zwingend etwas mit den Kapriziosen der Stars zu tun haben muss, als vielmher mit dem Ziel von deren Agent(ur)en, sich unentbehrlich zu machen.

Jedoch wurde auch darauf hingewiesen, dass diese Praxis nur solange funktioniere, wie die Presse, sich dem füge.

"Jeder Wahn grassiert nur so lange, bis sich genug Vernünftige finden, die ihm ein Ende bereiten. Insofern tragen die Medien Mitschuld an der Pervertierung der Gattung "Interview", weil sie oft genug kuschen und geschönte Texte drucken, um Stars im Blatt haben. Doch der Widerstand gegen diesen Betrug am Leser wächst. [...] Vielleicht sollte man es häufiger wie das Magazin "U_mag" machen, das ein Interview mit Hannah Herzsprung im Faksimile veröffentlichte: Die Hälfte der Antworten war mit dem Edding-Stift schwarz unkenntlich gemacht worden." (Die Welt)