Sonntag, Januar 06, 2008

ICH! ICH! ICH!

Im November 2007 setzte sich Ijoma Mangold in der Süddeutschen Zeitung kritisch mit dem bei etablierten Journalisten immer beliebter werdendem Videobloggin auseinander, worauf aus Anlass des Gequassels von Harald Martenstein, der in seinem Videoblog so brandaktuelle Depeschen verbreitet, wie, dass Handwerker kämen, wann sie wollten und dann nur wenig arbeiteten: "Radikal subjektiv, gerne auch in der eigenen Wohnküche, wird kommentiert und geplaudert, was das Zeug hält."

Neben der laienhaften Weise, in der da Fernsehen gespielt wird, findet Mangold v.a. einen Aspekt problematisch:

"Der Videoblog setzt ganz auf den Affekt, auf die durch die Persönlichkeit beglaubigte Meinung, kaum auf Argumente. Gero von Randow folgt zwar noch stark einem didaktischen Ethos und versucht sein Thema argumentierend zu entfalten, aber das scheint nicht die Richtung zu sein, in die das Medium in seiner Haupttendenz neigt. BookBook heißt der Videoblog des FAS-Literaturredakteurs Volker Weidermann. Darin rühmt er bestimmte Bücher, vor anderen warnt er. Er tut dies dezidiert aus dem Bauch heraus. Ein bestimmtes Buch, sagt er einmal, sei so schlecht, dass er es nur bis Seite dreißig geschafft habe. Das würde als Auskunft in einer Print-Rezension nicht gelten, nicht genügen.

Der ganze Artikel Brummen vor Selbstgenuss in der Online-Ausgabe der Süddeutschen Zeitung.