Freitag, Februar 29, 2008

Spielpfanne, Spielmosaik, Spielunterlassung, Spielblitz

Mit dem Lied "Bettina, zieh Dir bitte etwas an" haben FETTES BROT der Nackt-Quiz-Moderatorin Bettina Ballhaus ein Denkmal gesetzt und ihr die 15 Minuten Ruhm verschafft, die heute jedem zustehen, der Kakerlaken in den Mund zu nehmen, seine privaten Malaisen auszustellen oder sonstig "interessantes" preiszugeben bereit ist. Das SPIEGEL-Interview mit Ballhaus ist ein Kleinod.

Ballhaus:
Bei mir stehen Fernsehteams vor der Tür und es wird über mich berichtet. Aber meine Fans werden dadurch nicht mehr. Im Gegenteil, die Fans, die ich habe, regen sich auf, weil ich nicht mehr beim DSF bin. Die bringen das Lied mit meiner Kündigung dort in Verbindung. Aber das hat nichts miteinander zu tun, auch wenn es eine Boulevardzeitung geschrieben hat. Ich konnte mich schon lange mit dem Format und meiner Arbeit dort nicht mehr indentifizieren. Das klingt vielleicht arrogant, aber ich finde mich selber für die "Ruf mich an!"-Nummer ein bisschen zu groß.

SPIEGEL ONLINE: Und womit identifizieren Sie sich jetzt?

Ballhaus: Ich mache Kunst.

SPIEGEL ONLINE: In welcher Richtung?

Ballhaus: In der Richtung, dass mein Körper aus Kunststoff nachgeformt wird. Mal stehe ich, mal liege, mal sitze ich. Da wird ein Abdruck gemacht, ich verharre in meiner Pose, bis das Material ausgehärtet ist. Der Torso wird dann dekoriert, entweder mit Samt oder Chiffon und dann eingerahmt.

SPIEGEL ONLINE: Sie scherzen.

Ballhaus: Nein, das ist schon wahre Kunst, was ich da mache.

[...]

SPIEGEL ONLINE:
Wieviel verkaufen Sie denn von Ihren Kunst-Kunststoff-Körpern?

Ballhaus: Die Plastiken liegt natürlich in einer Preiskategorie, die sich Otto-Normalverbraucher nicht leisten kann. Das ist etwas für Sammler und solche, die ihre Wohnungen mit gewisser Klasse und Stil ausstatten wollen.