Mittwoch, Februar 28, 2007

Sex in the Berlin-City

Nach der Faz beschäftigt sich nun auch die Taz heute mit Ariadne von Schirach und ihrem Buch "Der Tanz um die Lust" und fragt, wie es kommt, dass eine blonde Studentin, die nicht viel veröffentlicht hat, einen großen, 4-Seiten-Artikel mit Foto im Spiegel bekommt.
""Ist das denn so wichtig?" Sie kraust ihre Stirn. Unwilliges Kopfschütteln. Ihre langen Ohrringe klimpern. Die mehrmalige Nachfrage mag sie überhaupt nicht. Sie weiß, wieso. Kurz nach dem Erscheinen des Spiegel-Textes hatte die Titanic über den Einfluss ihres vermeintlichen Knackhinterns auf dem Weg in das so genannte Nachrichtenmagazin räsoniert."

Zeitgeistig sei das Buch und kenne v.a. "keine Beamten, keine Maurer, keine Busfahrer. Stattdessen Videokünstler, DJs, Models." Auch der Taz fällt das proseminarhafte Aufzählen von Gelesenem auf, das bewusst auch das Bildungsbürgerkanonhafte abklatscht: "Bei der Sekundärliteratur, die die Vielleserin vor allem in der ersten Buchhälfte meist kurz zitiert, wird man das Gefühl nicht los, sie wollte vor allem zeigen: Hab das Zeug gelesen, ehrlich."