Peter René Baumann alias DJ Bobo hat in Berlin die Deutschlandpremiere seiner neuen Show "Vampires" gefeiert. Schon die Plakate legen nahe, dass sich da jemand bei den Resten der Dekoration einer Freizeitpark-Geisterbahn, dem Make-Up von Starlight Express und Accessoires vom 1-Euro-Shop bedient hat.
Einerseits ist der Artikel in der taz eine Text gewordene Hinrichtung. Man kann ihn aber auch als eine staunende Dokumentation eines Menschen lesen, der tatsächlich nichts anderes sein will, als der familientaugliche Musiktherapeut und Seniorenanimateur. Da gibt es kein Hadern, keine Selbstzerstörung, kein Ringen, um das Profil, die Richtung. DJ Bobo ist immer ganz "da" und ganz DJ Bobo. Wir müssen uns DJ Bobo als einen glücklichen Menschen vorstellen.
"Aus Treue zu seinen Fans bleibt er DJ Bobo, produziert üblen Happy-Schunkel-Bumbum, hüpft in merkwürdigen Kostümen über Pappmaché-Showbühnen, ist lustig und herzlich, lässt sich von seinen Fans lieben und liebt sie authentisch warmherzig zurück. Am Samstag spielte DJ Bobo in Berlin eine der ersten Stationen seiner neuen Konzerttournee "Vampires Alive". Es war, anders ist es nicht zu sagen, eine rührende Veranstaltung. Die Veranstaltung eines Altruisten, der seine Bestimmung darin zu sehen scheint, einer 7.000-köpfigen Zusammenrottung ultimativ uncooler Zeitgenossen große Freude zu bereiten."
(taz)