Die aktuelle Ausgabe des sich mit der Selbstbezichtigung "Wirtschaftsmagazin" kolossal unterkategorisierenden Magazins zur Verhandlung des Großen und Ganzen am Bespiele des Kleinen und Besonderen "Brand Eins" wartet - comme toujours - mit einem spannenden Titel auf: Bildung. Genauer: Die Ökonomie der Bildung. Knackiger Titel: "Dummheit gibt's gratis" - und schon das Editorial greift diesen Gedanken auf: Merkwürdig sei, merkt Chefredakteurin Garbiele Fischer an, dass in Deutschland Bildung immer als "Recht", nicht aber als "Wert" begriffen werde:
"Da kämpfen Studenten GEGEN Studiengebühren - nicht aber FÜR ein solides und gut ausgestattetes Stipendiensystem."
Und, man möchte anmerken: Für eine adäquate Qualität der Lehre in allen Dimensionen: Infrastruktur und Performance!
"Da schreiben sich Politiker aller Couleur die Wiederherstellung der Bildungsgerechtigkeit auf die Fahnen - und nehmen ungerührt hin, dass die frühkindliche Bildung, der Kindergarten, in aller regel kostenpflichtig ist. Und da leistet es sich eine Wissensgesellschaft, lebenslanges Lernen zu postulieren, um gleichzeitig hinzunehmen, dass die Türen der Bildungsinstitutionen nur denen offen stehen, die für Lebensentscheidungen entweder uz jung sind oder zu alt."
Unabhängig, ob man den in den Texten vorgetragenen Positionen zustimmen mag (Wie sagt Wiglaf Droste: Man muss einem Gedanken inhaltlich nicht unbedingt zustimmen, um seine formale Schönheit würdigen zu können.") , eine lohnende Lektüre. Und, ein besonderes Plus: Das GESAMTE Magazin kann online kostenlos gelesen und - falls man selbst dafür zu faul ist - sogar online kostenlos hören.
Two thumbs up!