Angela Ermakowa bringt das Kunststück fertig, ihr gesamtes Leben auf der Dummheit eines Mannes aufzubauen und das Ganze „In einem Atemzug“ (OK Verlag Moskau) - bisher nur auf Russisch - auf sagenhaften 360 Seiten auszubreiten. Dabei fühlt man sich an den Tex Rubinowitz-Cartoon erinnert (oder war es Rattelschneck?), in dem eine Figur ein Buch mit dem Titel "Die zwingenden Augen Yul Brunners" liest und ungeduldig knurrt: "Wann kommt das Glatzenkapitel?!".
Immerhin versorgt einen die Boulevardpresse mit Auszügen aus dem Epos (was bedeutet, dass derzeit die Gruppe deutsch/russisch-sprachiger Übersetzer, VHS-Dozenten und Putzfrauen von Journalisten sich ein lustiges Zubrot mit dem Lesen und Übersetzen des Buches verdienen), darunter die lustige Stelle, in der Ermakowa Boris Becker per Fax verklausuliert informiert, dass sie schwanger sei, was wiefolgt klingt:
„Sehr geehrter Herr Becker, Sie erinnern sich sicherlich an unser letztes Treffen im Nobu am 30. Juni, als ich mit Ihnen das Werbeprojekt ‚Helft den Kindern’ und Ihre mögliche Teilnahme besprochen habe. Das Projekt befindet sich bereits im Abschlussstadium und wird Ende März vorgestellt werden. Ich würde mich freuen, von Ihnen Vorschläge und Wünsche hinsichtlich Ihrer Teilnahme zu hören. Wir warten ungeduldig auf Ihre telefonische Antwort ...“
Daraufhin ruft Boris Becker Ermakowa an und es entspinnt sich folgender Dialog:
„Boris: ,Ich habe dein Fax bekommen.’ – ‚Das heißt, du hast alles verstanden?‘ – ‚Nein.‘ Er lügt, denke ich, aber laut sage ich nichts. Hätte er nicht verstanden, hätte er sich nicht gemeldet.
‚Wir bekommen eine Tochter.‘ – ‚Wann?‘ – ‚Am 25. März, zu Mariä Verkündigung.‘
Was wohl "Mariä Verkündigung" auf englisch heißt?