Auch die FAZ hat Wowis Biographie gelesen und unterstellt, dass der bekennende Büchervermeider ("Bei seiner Mutter, einer Putzfrau, lief der Fernseher "ununterbrochen", in den Sendepausen trällerte das Radio, und nur "dann und wann" besorgte sich der kleine Klaus einen Krimi oder Karl-May-Band aus der Leihbibliothek im Berliner Stadtteil Lichtenrade.") mindestens aber Nietzsches "Ecce Homo" gelesen haben muss.
Nicht das Buch, das Inhaltsverzeichnis: "Warum ich so weise bin", "Warum ich so klug bin", "Warum ich so gute Bücher schreibe", "Warum ich ein Schicksal bin"
"Es ist also nur die Einlösung eines alten Versprechens, wenn Klaus Wowereit seinen Spruch nun zum Buch und seine Lebensgeschichte zur Autobiographie aufdonnert. Auf dreihundert Seiten erfährt man, warum "Wowi" so klug ("früh eignete ich mir eine ökonomische Arbeitsweise an"), so gesund (während andere Hasch rauchten, hielt er sich an "Spumante, Vermouth, Lambrusco") und so gern Chef ist ("ich gestehe, dass mir diese Rolle seit jeher gefällt, und sie liegt mir auch") und dass er außer mit Männern auch schon mit Frauen zusammen war ("bei Elternvertreterinnen galt ich als lohnendes Zielobjekt"). [...] man (fragt) sich, wie heiß eigentlich jene Kommentatoren geduscht haben müssen, die das Buch als vorgezogene Bewerbung um die Kanzlerkandidatur verstehen. Könnte es sein, dass sie Wowereits Geständnis, im Partykeller bei Schwarzlicht mit Sabine geknutscht zu haben, "bis uns schwindlig war", mit einem Regierungsprogramm verwechseln? Oder waren sie noch seltener in der Leihbücherei als der Putzfrauensohn aus Lichtenrade?"