In der Kontraste-Sendung von gestern war ein famoser Beitrag über die Telekom zu besichtigen, die in letzter Zeit "einen bunten Zettel" mit Lohnvergleichen anderer Kommunikationsunternehmen an Redaktionen schickt, um nachzuweisen, dass Telekom Miterarbeiter Spitzenverdiener seien und es nur gerechtfertigt sei, wenn man die Löhne "angleicht" und "den Lohnrahmen flexibler gestaltet", vulgo mehr arbeiten weniger verdienen.
Kontraste hat Betriebsräte der auf der Liste aufgeführten Unternehmen (z.B. Siemens) gefragt, ob die Zahlen stimmen und - Tonnerwetter! - sie stimmen nicht.
"Erstaunlicherweise fehlt auf der Lohnvergleichsliste der Telekom ein wichtiges Unternehmen. Arcor - härtester Konkurrent auf dem Festnetzmarkt. Wir fragen den Arcor-Betriebsrat, ob er eine Idee hat:
KONTRASTE: „In keiner Tabelle, die die Telekom aufgestellt hat, ist die Arcor mit dabei. Wie können Sie sich das erklären?“
Thomas Opel, Betriebsrat Arcor: „Vielleicht hat die Arcor aus Sicht der Telekom nicht ins Bild gepasst. Aufgrund der Gehälter, die dort gezahlt werden.“
Stimmt. Denn bei Arcor verdient ein einfacher Techniker im Durchschnitt mehr als 40.000 Euro brutto im Jahr und damit sogar mehr als sein angeblich zu teurer Telekom-Kollege."
Na sowas!
Wunderschön der Abschluss des Berichts, bei dem die letzte Zahl, ein Dumping-Jahresbruttolohn aus Sachsen-Anhalt hinterfragt wird, der laut Telekom von der IG Metall vereinbart wurde. Allein dies ist nicht richtig. Vielmehr zeichnet hier die für ihre arbeitgeberfreundliche Politik berüchtigte Christliche Gewerkschaft CGM verantwortlich.
Als Kontraste den, einem Konfirmanden nicht unähnlich sehenden Leiter der Pressestelle (0228 - 181 49 49) Stephan Broszio darauf anspricht, bricht er das Interview - ganz Medienprofi - mit einem Griff auf das Kameraobjektiv ab. Sehr als Anschauungsmaterial für Presseprecher-Fortbildungen zum Thema "Krisenkommunikation" zu empfehlen.
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