Freitag, November 28, 2008

Der Manager als Künstler

Die Süddeutsche Zeitung schreibt unter Bezug über die Konversionen des Kunstbetriebs und der Industrie wie sie bei den seriellen Herstellungsbatterien Damien Hirsts oder Jeff Koons deutlich werden. Dabei sei die Tatsache, dass die Künstler wie Finanzinvestoren sprechen und agieren (und z.B. Mitarbeiter "freisetzen" während sie Rekordgewinne einfahren) nur eine Seite der Medaille.
Interessanter ist die Lesart in die Gegenrichtung, derzufolge das das Idealbild des perfekten Arbeitnehmers, der als wendige, autonome, sich permanent selbst evaluierende und weiterentwickelnde Ich-AG funktioniert, selbständig und ungewöhnlich denkt, kreativ und initiativ arbeitet, auf dem Leitbild des bildenden Künstlers.

"Den "flexiblen Menschen" hat Richard Sennett noch vor zehn Jahren als Schreckbild verlorener Identität im Turbokapitalismus beschrieben; inzwischen ist der routinefreie Kämpfer, der autonom, kreativ, nichtkonform und risikobereit denkt, der wider den Stachel löckt, stur seine Ziele verfolgt, sich dabei aber permanent selbst in Frage stellt und, wenn nötig, auch immer wieder neu erfindet - inzwischen ist dieser Mensch nicht nur der feuchte Traum jedes CEO. Er ist auch eine Blaupause des autonomen Künstlers, wie ihn das 19. Jahrhundert hervorgebracht hat." (SZ Foto: RedCloverPix)