Montag, November 03, 2008

Sex und Hitler

Juhuu der neue Spiegel ist da. Ob es wohl um die Finanzkrise, die Wahl in den USA oder die deutsche Bahn geht? Nö. Zur Abwechslung wird ein Text ins Heft gewuchtet, der die Möglichkeit bietet, Hitler-Bildchen und schwarz/weiß Fotografien von Soldaten, SS und allem, was dem deutschen Leser eine gruselige Faszniation bereitet, abzudrucken.


In einem Umkehrschluss zum Vorwurf des Wegsehens und Verschweigen findet beim SPIEGEL ein dröhnend daherkommendes Schweigen statt. Der Vorwand neue Erkenntnisse und Einsichten hervorzukehren wird zum Anlass eine oberflächlichen Schaulust zu bewirtschaften
Die immergleiche Machart von schwarz/weiß Fotos, Grafiken und magazingerechten Textstil führt zu einer "Simulation von Zusammenhang, zu einem Geschichtsbewusstsein des Hörensagens, zur Zerstäubung aller Kausalität. Den Deutschen im „Dritten Reich“ wurde vorgeworfen, sie hätten aus Selbstschutz eine Lebensform des Halbwissens kultiviert. Aber verhält sich nicht geradezu komplementär zum Verdrängten und halb Gewussten der Nazizeit" (Die Zeit), das in immer neuen Produktreihen als Hefttitel, Sonderheft, DVD, Spiegel-TV verwurstet wird? 

Zum Thema:
Rache für den geklauten Bart in der Online-Ausgabe der Süddeutschen Zeitung
Ein Volk in der Zeitmaschine in der Online-Ausgabe der Zeit
HitlerSpiegel bei reticon 
Sex und Hitler gehen immer bei ralkorama