Weil wir sie schon ein paar Wochen begleiten, mal wieder (und mal wieder in der taz): "Die Grundthese ist einfach und bekannt: Die Welt ist oversexed and underfucked. Die Welt findet für Schirach vorwiegend an der Bar in Szenekneipen, wahrscheinlich in Berlin-Mitte statt. Interessant an ihrem Buch ist etwas anderes: Die Form und der Ton. Lässig werden Formate durchmischt: das populäre Sachbuch, persönliche Geschichten à la Stuckrad-Barre-Pop-Roman und ein bisschen Porno, das heißt explizite Sprache. Das Buch funktioniert wie eine Barplauderei. Klar, dass es dabei um Sex und Sexiness geht."
Der Artikel von Ines Kappert analysiert aber einfach, unaufgeregt und genau das, was sich um von Schirach entspannt: Sie plaudert als Repräsentantin einer neuen Frauengeneration, die locker mit Männer und Frauen befreundet sein kann, "Porno" und "Onanie" entspannt über die Lippen bringt, sich über die Bindungsunlust der Männer wundert, deren Ursache in der medialen Übersättigung mit quasi pornographischen Reizen vermutet und am Ende der lockeren Treffen in Szenebars mit anderen hippen 30somethings v.a. Liebe sucht und so im Kitsch versinkt. Persönliche Eindrücke werden gnadenlos verallgemeinert
"Doch sieht man davon einmal ab, dann trifft das Buch einen Punkt im Zeitgeist, der nicht versteht, dass Männer und Frauen viel Spaß miteinander haben können, es aber mit der Liebe dennoch nur selten hinhaut."