Samstag, Juni 02, 2007

Muschi ohne Hitlerbart. Willemsens Rosetten-Motette

Kim Fishers Muschi hat keinen Hitlerbart und Dr. Roger Willemsens Mutter liebt ihn nicht, aber dafür hat er mal eine Frau mit königlichem Arsch in denselben gepoppt anstatt ein Erbstück zu retten .

Dieses Insider-Wissen verdanken wir Charlotte Roche die mit Ferris MC, Mieze, Kim Fisher und Dr. Roger Willemsen ("Das Existenzrecht der Dichtung. Zur Rekonstruktion einer systematischen Literaturtheorie im Werk Robert Musils.") "Wahrheit oder Pflicht" spielt, das filmen und bei YouTube einstellen lässt.



Eine sehr schöne Analyse dieses Abends mit "Wahrheit oder Pflicht" bei Charlodde von Max Scharnigg gibt es bei jetzt.de

"Der Tiefpunkt der Show folgt auf dem Fuß, als sich bei der Frage nach Anal-Erfahrung der notorisch beredte Roger W. gegen alle Widerstände durchsetzt, um eine Rosetten-Motette darzubringen, die sich weder durch eine Pointe noch durch etwas anderes, als eine widerliche Willemsen-Weltschau auszeichnet " oder wie Charlodde es formuliert:"Der Roger ist total super darin, so Porno-Scheiße rumzuphilosophieren."

Weiter bei jetzt.de:
"Dritter Teil:
Mieze bestimmt sehr geistesgegenwärtig, dass Charlotte und Doc Rog gemeinsam pinkeln sollen, was diese dann auch brav machen. Charlodde pinkelt in die Badewanne, während der alte Mann auf dem Klo sitzt. "Willemsen: "Es läuft noch, der Strom ist ungebrochen.“ Das ist wirklich sehr erhellend,24/7-Intelektuelle wie Roger W. können also auch die banalsten Verrichtungen in eine Heldensaga umdichten. Herrlich dann, dass Charlotte rausstürmt und Roger noch wie ein alter Herr im Zugklo an seiner Hose rumnestelt. [...]
Im Hintergrund ist vom aufmerksamen Zuschauer jetzt ein super Hin und Her zwischen Klassensprecherin Kim Fisher („Ferris und ich sind ein bisschen sprachlos“) und Ferris zu beobachten, der völlig weggetreten immer versucht zu verstehen, was die Klassensprecherin von ihm will: „Was ich?“ Ich?“ „Bin ich?“ „Ich bin was?“ „Sprach…äh?"

Groß!

Kaum hat man sich vom Kotzreiz ob der widerlich klebrigen Art, mit der Willemsen die Menschen mit seiner "Drama des begabten Kindes"-Version belästigt und offenbar nicht begreifend, dass er NICHT bei Freunden privat zu Hause ist, sondern in alle Öffentlichkeit Intimstes auswalzt und seine Mutter ungefragt zum Vehikel seiner Ich-Show macht, die ihn nun nachträglich auch nicht mehr de-gebähren kann, obwohl sie es wahrscheinlich gerne würde (und wenn man Willemsen an diesem Abend gesehen hat, wunderte man sich nicht, wenn es tatsächlich so wäre, dass sie ihn nie geliebt hätte - wahrscheinlich eine düstere Vorahnung, zu was für einen veritablem K***kanne sich der vor lauter Aufregung über seine permanente n Mash-up aus Literatur- Kulturwissenschaftsjargon und Medienwissen aufgeregt fistelnde Brillenträger entwickln würde.) erholt, kommt auch schon die Arschfickgeschichte, bei der Charlotte es auf den Punkt bringt "Der Roger ist super darin so Porno-Scheiße zu philosophieren."

Das kann Willemsen auf jeden Fall besser als Hellmut Karasek, Mathias Matussek oder Michel Friedman (die aber immerhin direkt Nutten ordern.) und ist damit nur die Speerspitze einer sich als Kultur- und Infoelite empfindenden "Berliner Republik", die über ihre Zentralorgane und Institutionen den Rest des Landes mit der Publikation von selbstgefälliger Benimm- und Streberlektüre, die den Horizont der eigenen Ahnungslosigkeit zu kanonisieren sich erdreistet, Untertertia sagt, wenn Mittelstufe gemeint ist und die eigene Ahnungslosigkeit über das Kulturschaffen nach 1980 für einen Ausweis dessen halten, dass es seitdem nichts Gutes mehr gab und gibt und eigentlich doch nur ficken will, es nur verschwurbelter ausdrückt.

Im Windschatten dieser, im Kern hochgradig verklemmten Sexualverhaltens surfen dann Ariadne von Schierachs und verdienen sich mit ihren, mit Erstsemester-Literaturlisten angereicherten Kleinmädchentagebuchgeständnissen ein Zubrot. Dann doch lieber gleich Lady Bitch Ray (www.myspace.com/ladybitchray), die Vodse sagt, wenn sie Fotze meint.