Hervorragender Artikel von Gustav Seibt in der Süddeutschen Zeitung über Günther Wallraffs abstruse Idee, in einer Kölner Moschee aus Salman Rushdies "Satanischen Versen" zu lesen.
"Sofort auffallend ist die Asymmetrie in Bezug auf andere Religionen: Bis heute hält die katholische Kirche Scheidungen im Normalfall für eine schwere Verfehlung, die Zustimmung zur Zivilehe hat man ihr mühsam entreißen müssen, mit dem Abtreibungsparagraphen und dem Lebenspartnerschaftsgesetz lehnt sie zwei zentrale Bestimmungen des deutschen Staates offen ab. Doch niemand kam je auf den Gedanken, der Kirche zum Beweis ihrer Integration in den säkularen Rechtsstaat eine Entweihung ihrer Sakralräume durch blasphemische Aufführungen zuzumuten. [...]
Selbstverständlich müssen die Unversehrtheit Rushdies und die Zugänglichkeit der "Satanischen Verse" gesichert sein; mohammedkritische Karikaturen fallen unter die Meinungsfreiheit und sind zu verteidigen. Aber nicht alles muss überall stattfinden; wer sich satanischer Literatur und Satire entziehen will, hat das Recht des liberalen Staates ebenso auf seiner Seite. Der Schutz von Andachtsbezirken und Sakralräumen gehört zum Kern der Religionsfreiheit. Wenn der Westen die längst überwundene antiklerikale Urgeschichte seiner Rechtsordnung - übrigens gilt sie im Wesentlichen nur für Europa, nicht für die Vereinigten Staaten -, jetzt in der Auseinandersetzung mit dem Islam wiederbelebt, halst er sich einen überflüssigen, am Ende nur mit allseitigen Verlusten zu führenden Konflikt auf. Nichts könnte den islamistischen Fanatikern lieber sein, als eine solche, an den sozialen Realitäten vorbeigehende Wendung im Kampf der Kulturen. Dann bekommen sie den Religionskrieg, den sie suchen."
Der ganze Artikel ist bei sueddeutsche. de nicht kostenlos zugänglich, aber bei jetzt.de. So ists recht!
Samstag, Juli 21, 2007
Neandertaler mit Abitur
Das letzte ZEIT Magazin (das redaktionell unüberraschend, uninspiriert, beliebig und ein lascher Mix aus NEON und SZ-Magazin und allen sonstigen Allerweltsartikeln, Befindlichkeits- und Weltbetrachtungskleinessays, und vom Layout her eine flache Kopie des SZ-Magazins ist) war in vorhersehbaren Beiträgen dem Thema JUGEND gewidmet (Was beschäftigt Euch? Wer hört Euch zu? ..schnarrrrch…. da muss man nur jetzt.de lesen oder die eigenen Blagen fragen..)
In dem Heft befand sich ein Artikel, der die Verwüstungen illustriert, die das „Mehr Leisten!“-Gebelle der letzten 10 Jahre in manchen jungen Köpfen angerichtet hat. Da schreibt eine 18jährige davon, dass sie begriffen habe, dass es immer weniger von ihr abhinge, ob sie beruflich Erfolg habe oder nicht und das sie also alles daran setzt, dass kleine bisschen Einfluss, den ihr Anteil an dem riskanten biographischen Projekt „Karriere“ hat, auch maximal wirksam werden zu lassen.
„Ich habe mich fürs Anstrengen entschieden. Ich kann nicht chillen. Den Gedanken, unproduktiv zu sein, finde ich furchtbar. Jeder versteht sofort, dass man im Sport gewinnen will. Ich freue mich auch über gute Noten. Ich weiß dann, dass die Stunden, in denen ich gelernt habe, nicht umsonst waren. Ja, ich gestehe: Ich will gerne gewinnen, nicht nur im Sport. Ich will Erfolg. Ist das denn schlimm? Ist Konkurrenz immer böse? Bin ich ein schlechter Mensch, weil ich später einen Job will? Oder könnte es sein, dass ich damit sogar der Allgemeinheit helfe?“
Das Gejanke um die Krise hat derartig durchgeschlagen, das schon Teenager ihren Alltag planen, im Gefühl leben, Zeit zu verlieren, wenn sie keine Fremdsprachen pauken oder sich zur Aromatisierung ihres Lebenslaufes nicht ein ehrenamtliches Engagement zulegen. Biographie und Leben wird hier mit Beruf gleichgesetzt, biographisches Gelingen ist identisch mit beruflichem Erfolg, Leben wird zur plastinierbaren, formbaren und ökonomische, mit permanent zu optimierenden Mitteln zu bewirtschaftenden Masse; Leben ist nicht mehr das Dahinplätschern von Zeit mit sich einstellenden Themen, sondern aufeinander aufbauenden, einander determinierenden Bausteinen, Leben ist Karriere.
Im Grunde will ich in drei Dingen gut sein: in der Schule, in meinen Nebenjobs und außerdem in dem, was Arbeitgeber Soft Skills, weiche Fähigkeiten, nennen.
Auf jeder Lebensstufe sammelt man (wie im Computerspiel auf jedem Level) Punkte, Bonni, erwirbt man Fähigkeiten und Mittel, die auf der jeweiligen Stufe gestellten Aufgaben zu lösen und deren Erfolg bestimmt, auf welchem nächstfolgenden Niveau um jeweils höhere Punktzahlen, höherwertige Mittel und Fähigkeiten man spielt.
So wird jede Lebensstufe zu einem Parcours, einem Abschnitt, in dem die sich stellenden Konstellationen als zu lösende Aufgaben stellen und begriffen werden, d.h. Erfahrungen sind nicht Zweck an sich, sondern Mittel – um „Soft Skills“ zu erwerben oder Zertifikate, die im
nächstfolgenden Level, auf der nächsten Stufe die Tür zum nächsten Praktikum, zu einem höherwertigeren Erfahrungsraum öffnet.
So schreibt die 18jährige: „Im Grunde will ich in drei Dingen gut sein: in der Schule, in meinen Nebenjobs und außerdem in dem, was Arbeitgeber Soft Skills, weiche Fähigkeiten, nennen. Darum lerne ich Sprachen, leite eine Mädchengruppe in meiner evangelischen Gemeinde und habe acht Monate in Irland verbracht.“
DARUM lernt sie Sprachen. DARUM leitet sie eine Mädchengruppe. Thema ist nie das, was sie macht „an sich“, sondern leitend ist die Frage, was sie damit anfangen kann. Sie schaut durch das, was sie macht hindurch und analysiert das jeweilige Feld unter dem Aspekt der Verwertbarkeit, der Möglichkeit, etwas Verwertbares für das eigene Fortkommen zu entnehmen, und sich einzuverleiben.
Man kann nur hoffen, dass der evangelische Pfarrer, der das liest, ihr umgehend die Leitung der Jugendgruppe wegnimmt!
"Der Neandertaler mit Abitur ist kein ganz seltener Typus." schreibt Matthias Altenburg, der wortgewaltig über die Oberflächlichkeit der Info-Elite schimpft, die jungen Anzugträger, die "Beziehung" statt "Liebe" sagen, "clever" statt "klug" sind: "Banker, Werber, Netzwerkspezialisten, Elite, das alles, jung, hochqualifiziert, im Zweifel ungebildet. Gut
gelaunt und modisch on top. denn am teuersten gekleidet ist man immer dort, wo es am unseriösesten zugeht. in den Banken, den Agenturen, den Autosalson. Das rackert zwölf Stunden, das huscht dann in die Puffs und hängt noch ab beim Tabledance (...) Theater hin oder her, die moralischen Anstalten dieser Stadt sind: Messe, Dancefloor, Hurenhaus."
Dabei könnte man ja sagen, dass diese bedauerliche Strebsau, sich offensichtlich dafür entschieden hat, schon mit 18 mental zu vergreisen und das dies ihre Entscheidung sei, wenn nicht mit dieser unsagbar angepassten Attitüde nicht zugleich eine latent aggressive Geringschätzung einer Haltung einherginge, die eben nicht dem Leisten! Leisten! Leisten!-Imperativ hinterher rennt:
„Schülerinnen anderer Generationen haben Tee getrunken, Gitarre gespielt und endlos diskutiert. Ich habe die Chemiefirma Bayer genauer untersucht.“
In der SHELL Jugendstudie 1997 war die zentrale Erkenntnis, dass die gesellschaftliche Krise die Jugend erreicht habe. Schon junge Kinder haben mehr Angst vor Arbeitslosigkeit als vor Umweltkatastrophen oder das sich die Eltern trennen. Sie halten die Wahrscheinlichkeit, dass sie arbeitslos werden könnten für größer als die, dass sie einmal einen Job haben könnten, der sie und eine Familie ernährt.
In der SHELL Studie Anfang 2000 war diese Einschätzung immer noch vorhanden jedoch verzeichneten die Forscher eine pragmatisch, abgeklärte Pragmatismus mit sehr ausgeprägtem Leistungswillen. Diese Jugendlichen schätzten die Lage prekär ein, was sie allerdings dazu motivierte, die eigenen Anstrengungen zu erhöhen. Damit ist die psychische Anpassungsleistung verbunden, dass man ein allgemeines Klima der Bedrohung individuell dadurch bearbeitet, dass man unterstellt, dass „es“ immer „die anderen“ trifft, die, die sich nicht anstrengen, keine Fremdsprachen lernen, kein Abitur, kein sehr gutes Abitur haben, nicht im Ausland waren, keine Praktika haben usw.
Je weniger es vom Einzelnen abhängt, ob er oder sie Erfolg hat, desto mehr strengen die Einzelnen sich an (Eine interessante Entwicklung, weil „Versagen“ immer stärker individualisiert interpretiert wird, man meint, nicht alles getan zu haben, was man hätte zur Absicherung der Karriere tun können, obwohl die Einzelnen immer mehr Einflüssen unterliegen, die sie nicht steuern können. Der Soziologie Ulrich Beck erklärt dieses Phänomen damit, dass im Zuge der Auflösung der Bedeutung von ehemals bindenden sozialen Gruppen und Strukturen – Kirche, Gewerkschaften, Vereinszugehörigkeit, Nachbarschaftsverhältnisse, Laubenkolonien, usw. – und in der immer stärker werdenden Individualisierung, der Einzelne gewissermaßen „ungeschützt“ abstrakten Strukturen ausgesetzt ), weil sie den immer geringer werdenden Einflussraum maximalmöglich ausfüllen und bewirtschaften wollen.
Dabei geht es nicht nur darum, permanent Zeit zu nutzen, sondern auch sie effektiv und angemessen zu nutzen, Entscheidungen müssen zur richtigen Zeit getroffen werden – in der Jahrgangsstufe 11 für ein halbes Jahr ins Ausland oder nach dem Abitur? Englisch lernen oder Chinesisch? Usw. Jede Entscheidung beeinflusst und verändert die individuelle Gesamtausgangslage (was kann ich, welche Optionen sind für mich viel versprechend in Hinblick auf das Set an getroffenen Entscheidungen, erworbenen Kompetenzen, gemachten Erfahrungen?) im Verhältnis zu der permanent auszuwertenden Großwetterlage (Welche Berufsfelder sind lohnend? Was ist gefragt?), die wiederum Entscheidungen lohnender erscheinen lassen, andere weniger.
So wie Peter Sloterdijk den Schiffsbau als die Disziplin beschreibt, bei der bei jeder Fahrt die Bedingungen für eine verbesserte Fahrt evaluiert werden, Selbstevaluierung und –optimierung auf Dauer gestellt werden und es letztlich eine Fahrt in die (verbesserte) Fahrt ist (es also nicht
darum geht, wohin man fährt, oder warum man fährt, sondern nur darum, WIE man fährt, wie schnell, wie gut, besser als andere? Schneller als Andere!), werden solche Gehirne zu Formel-1-Charakteren, die sich die Frage nach dem WARUM abgewöhnt und die technische Frage des WIE ins Zentrum allen Handelns gestellt haben.
Es geht nur um die Frage, wie man sich den vorhandenen gegebenen Bedingungen so anpasst, dass man die jedem gegebenen Ressourcen optimal nutzt, maximal möglich verbessert, neue Kompetenzen und „Assets“ erwirbt, um im Wettrennen die besten, vordersten Plätze einzunehmen.
Da (Lebens)Zeit eine knappe Ressource ist, wird die Frage nach dem Warum ausgeklammert, weil Warum zu fragen, bedeutet, die jeweils gegebenen Bedingungen, die je gegebene Welt und die darin wirkenden Kräfte zu suspendieren, sich in Distanz zu setzen und die Möglichkeit des
Andersseins, eines anderen Entwurfs zu denken.
Das ist eben die Haltung, die von den Formel-1-Charakteren gering geschätzt oder als Naivität, Faulheit und Trägheit denunziert wird:
„Yoga wäre nichts für mich. Das würde mich schrecklich langweilen, genauso wie Frisbee im Park nichts für mich wäre oder Gitarrespielen am Lagerfeuer. Bei allem, was ich neben der Schule bereits für meine Karriere mache, habe ich großen Spaß […] Das Wirtschaftsplanspiel haben wir übrigens nicht gewonnen. Wir sind schon in der ersten Runde ausgeschieden. Was soll’s. Vielleicht lerne ich dadurch, wie es ist zu verlieren. Vielleicht macht mich das sogar zu einem sozialeren Wesen, als wenn ich mit der Gitarre im Park sitzen würde.“
Das ist das überaus Ärgerliche an dem Ganzen. Da geht die Saat der Jungen Union auf. Dabei – mit solchen Köpfen ist weder Staat noch Wirtschaft zu machen. Von Gehirnen, deren größte Leistung darin besteht, zum Zwecke des eigenen Fortkommens sich optimale Wege in bestehenden Strukturen unter der Nutzung vorhandener Ressourcen und eigener Anlagen und deren optimaler Kombination zu erschließen, sind keine neuen Wege zu erwarten. Diese Lebens-Logistiker können sehr gut Regeln ausführen, sind aber nicht zu gebrauchen, um deren
Sinn zu diskutieren, Alternativen zu entwickeln und selber hervorzubringen.
Außerdem entwickelt diese Weltanschauung eine kombattant anti-soziale Haltung. Denn, wer das Leben als Wettkampf und Wettlauf um knappe Ressourcen sieht, befindet sich immer schon in einem Spielfeld auf dem immer schon andere sind, die dasselbe Ziel verfolgen und also Konkurrenten sind. Eine solche auf Erfolg gedrillte Sichtweise befördert eine antisoziale Attitüde und kultiviert und pflegt ein latentes Potential, in ständiger Alarmbereitschaft schlummernder und umgehend mobilisierbarer, kombattanter Kinetik – eine Bereitschaft, andere Wegzubeißen
Die Grundhaltung solcher menschgewordenen Projektile (so bezeichnet Sloterdijk das Konzept des Schülers bei den Jesuiten – der Schüler werde zum Projektil, das in die Welt geschossen wird; das Projektil als optimale Form der Verbindung geringsten Widerstands und der höchsten
Durchschlagskraft – was schon zeigt, dass der hier zu Grunde liegende Bildungsbegriff mehr mit Überwältigung, Bezwingung oder Gewalt zu tun hat, als mit Kultur, schöpferischen Handeln und Entwicklen) das Beobachten der Umwelt unter dem Aspekt der Verwertbarkeit; die Einschätzung der Mitstreiter und deren Eigenschaften, Stärken, ob sie eine Gefahr sind oder nützlich sein können, ob man sich mit ihnen auf Kraftproben oder Bündnisse einlässt, usw.
Diese, hinter dem unbedingten Willen zur Leistung stehende Weltanschauung von Leben als Kampf, dem Mitmenschen als Gegner, Welt als Schlachtfeld ist an dieser Grundhaltung unbedingt zu kritisieren. Es ist diese Art zu Denken, die in Wirtschaftstheorien von der natürlichen Habgier des Menschen als Motor wirtschaftlichen Handelns anthopologisiert wird und nichts anderes darstellt, als die Projektion der Verkommenheit einiger weniger alter, weißer Männer.
Menschen wie Mohammad Yunus und der Erfolg seiner auf dem Prinzip der Mitmenschlichkeit fußenden Grameen-Bank zeigen, dass das Konzept des Kampfes aller gegen Alle nicht notwendig ist, sondern nur eines von vielen möglichen. Ein Konzept das ein enormes Wirtschaftswachstum und einen unglaublichen Fortschritt ermöglicht hat – aber eben nur in wenigen teilen der Welt und auch da nur für wenige, bzw. immer mehr für immer Weniger. Dieses Konzept hat eben Grenzen. Soziale Grenzen (weil Armut und Ungerechtigkeit soziale Spaltung und soziale Anomie hervorruft – Intellektuelle, emotionale, mentale, politische Verwahrlosung, wenn die Leute nur noch RTL2 glotzen, ihre Neugeborenen in Blumenkästen verscharren, NPD wählen, sich nur noch auf die Sonnenbank legen und auf die Videoneuerscheinungen der nächsten Woche hoffen), natürliche Grenzen (weil die Ausbeutung der Natur letztlich zurückschlägt) und auch ökonomische Grenzen (weil irgendwann kein Konsument mehr da ist, der einen Mercedes
kaufen kann).
Immerhin gibt es einen Spaßvogel in der Online-Redaktion der ZEIT, der dem Artikel das angemessene Kürzel verpasst hat:
http://www.zeit.de/2007/28/Streberin-28
In dem Heft befand sich ein Artikel, der die Verwüstungen illustriert, die das „Mehr Leisten!“-Gebelle der letzten 10 Jahre in manchen jungen Köpfen angerichtet hat. Da schreibt eine 18jährige davon, dass sie begriffen habe, dass es immer weniger von ihr abhinge, ob sie beruflich Erfolg habe oder nicht und das sie also alles daran setzt, dass kleine bisschen Einfluss, den ihr Anteil an dem riskanten biographischen Projekt „Karriere“ hat, auch maximal wirksam werden zu lassen.
„Ich habe mich fürs Anstrengen entschieden. Ich kann nicht chillen. Den Gedanken, unproduktiv zu sein, finde ich furchtbar. Jeder versteht sofort, dass man im Sport gewinnen will. Ich freue mich auch über gute Noten. Ich weiß dann, dass die Stunden, in denen ich gelernt habe, nicht umsonst waren. Ja, ich gestehe: Ich will gerne gewinnen, nicht nur im Sport. Ich will Erfolg. Ist das denn schlimm? Ist Konkurrenz immer böse? Bin ich ein schlechter Mensch, weil ich später einen Job will? Oder könnte es sein, dass ich damit sogar der Allgemeinheit helfe?“
Das Gejanke um die Krise hat derartig durchgeschlagen, das schon Teenager ihren Alltag planen, im Gefühl leben, Zeit zu verlieren, wenn sie keine Fremdsprachen pauken oder sich zur Aromatisierung ihres Lebenslaufes nicht ein ehrenamtliches Engagement zulegen. Biographie und Leben wird hier mit Beruf gleichgesetzt, biographisches Gelingen ist identisch mit beruflichem Erfolg, Leben wird zur plastinierbaren, formbaren und ökonomische, mit permanent zu optimierenden Mitteln zu bewirtschaftenden Masse; Leben ist nicht mehr das Dahinplätschern von Zeit mit sich einstellenden Themen, sondern aufeinander aufbauenden, einander determinierenden Bausteinen, Leben ist Karriere.
Im Grunde will ich in drei Dingen gut sein: in der Schule, in meinen Nebenjobs und außerdem in dem, was Arbeitgeber Soft Skills, weiche Fähigkeiten, nennen.
Auf jeder Lebensstufe sammelt man (wie im Computerspiel auf jedem Level) Punkte, Bonni, erwirbt man Fähigkeiten und Mittel, die auf der jeweiligen Stufe gestellten Aufgaben zu lösen und deren Erfolg bestimmt, auf welchem nächstfolgenden Niveau um jeweils höhere Punktzahlen, höherwertige Mittel und Fähigkeiten man spielt.
So wird jede Lebensstufe zu einem Parcours, einem Abschnitt, in dem die sich stellenden Konstellationen als zu lösende Aufgaben stellen und begriffen werden, d.h. Erfahrungen sind nicht Zweck an sich, sondern Mittel – um „Soft Skills“ zu erwerben oder Zertifikate, die im
nächstfolgenden Level, auf der nächsten Stufe die Tür zum nächsten Praktikum, zu einem höherwertigeren Erfahrungsraum öffnet.
So schreibt die 18jährige: „Im Grunde will ich in drei Dingen gut sein: in der Schule, in meinen Nebenjobs und außerdem in dem, was Arbeitgeber Soft Skills, weiche Fähigkeiten, nennen. Darum lerne ich Sprachen, leite eine Mädchengruppe in meiner evangelischen Gemeinde und habe acht Monate in Irland verbracht.“
DARUM lernt sie Sprachen. DARUM leitet sie eine Mädchengruppe. Thema ist nie das, was sie macht „an sich“, sondern leitend ist die Frage, was sie damit anfangen kann. Sie schaut durch das, was sie macht hindurch und analysiert das jeweilige Feld unter dem Aspekt der Verwertbarkeit, der Möglichkeit, etwas Verwertbares für das eigene Fortkommen zu entnehmen, und sich einzuverleiben.
Man kann nur hoffen, dass der evangelische Pfarrer, der das liest, ihr umgehend die Leitung der Jugendgruppe wegnimmt!
"Der Neandertaler mit Abitur ist kein ganz seltener Typus." schreibt Matthias Altenburg, der wortgewaltig über die Oberflächlichkeit der Info-Elite schimpft, die jungen Anzugträger, die "Beziehung" statt "Liebe" sagen, "clever" statt "klug" sind: "Banker, Werber, Netzwerkspezialisten, Elite, das alles, jung, hochqualifiziert, im Zweifel ungebildet. Gut
gelaunt und modisch on top. denn am teuersten gekleidet ist man immer dort, wo es am unseriösesten zugeht. in den Banken, den Agenturen, den Autosalson. Das rackert zwölf Stunden, das huscht dann in die Puffs und hängt noch ab beim Tabledance (...) Theater hin oder her, die moralischen Anstalten dieser Stadt sind: Messe, Dancefloor, Hurenhaus."
Dabei könnte man ja sagen, dass diese bedauerliche Strebsau, sich offensichtlich dafür entschieden hat, schon mit 18 mental zu vergreisen und das dies ihre Entscheidung sei, wenn nicht mit dieser unsagbar angepassten Attitüde nicht zugleich eine latent aggressive Geringschätzung einer Haltung einherginge, die eben nicht dem Leisten! Leisten! Leisten!-Imperativ hinterher rennt:
„Schülerinnen anderer Generationen haben Tee getrunken, Gitarre gespielt und endlos diskutiert. Ich habe die Chemiefirma Bayer genauer untersucht.“
In der SHELL Jugendstudie 1997 war die zentrale Erkenntnis, dass die gesellschaftliche Krise die Jugend erreicht habe. Schon junge Kinder haben mehr Angst vor Arbeitslosigkeit als vor Umweltkatastrophen oder das sich die Eltern trennen. Sie halten die Wahrscheinlichkeit, dass sie arbeitslos werden könnten für größer als die, dass sie einmal einen Job haben könnten, der sie und eine Familie ernährt.
In der SHELL Studie Anfang 2000 war diese Einschätzung immer noch vorhanden jedoch verzeichneten die Forscher eine pragmatisch, abgeklärte Pragmatismus mit sehr ausgeprägtem Leistungswillen. Diese Jugendlichen schätzten die Lage prekär ein, was sie allerdings dazu motivierte, die eigenen Anstrengungen zu erhöhen. Damit ist die psychische Anpassungsleistung verbunden, dass man ein allgemeines Klima der Bedrohung individuell dadurch bearbeitet, dass man unterstellt, dass „es“ immer „die anderen“ trifft, die, die sich nicht anstrengen, keine Fremdsprachen lernen, kein Abitur, kein sehr gutes Abitur haben, nicht im Ausland waren, keine Praktika haben usw.
Je weniger es vom Einzelnen abhängt, ob er oder sie Erfolg hat, desto mehr strengen die Einzelnen sich an (Eine interessante Entwicklung, weil „Versagen“ immer stärker individualisiert interpretiert wird, man meint, nicht alles getan zu haben, was man hätte zur Absicherung der Karriere tun können, obwohl die Einzelnen immer mehr Einflüssen unterliegen, die sie nicht steuern können. Der Soziologie Ulrich Beck erklärt dieses Phänomen damit, dass im Zuge der Auflösung der Bedeutung von ehemals bindenden sozialen Gruppen und Strukturen – Kirche, Gewerkschaften, Vereinszugehörigkeit, Nachbarschaftsverhältnisse, Laubenkolonien, usw. – und in der immer stärker werdenden Individualisierung, der Einzelne gewissermaßen „ungeschützt“ abstrakten Strukturen ausgesetzt ), weil sie den immer geringer werdenden Einflussraum maximalmöglich ausfüllen und bewirtschaften wollen.
Dabei geht es nicht nur darum, permanent Zeit zu nutzen, sondern auch sie effektiv und angemessen zu nutzen, Entscheidungen müssen zur richtigen Zeit getroffen werden – in der Jahrgangsstufe 11 für ein halbes Jahr ins Ausland oder nach dem Abitur? Englisch lernen oder Chinesisch? Usw. Jede Entscheidung beeinflusst und verändert die individuelle Gesamtausgangslage (was kann ich, welche Optionen sind für mich viel versprechend in Hinblick auf das Set an getroffenen Entscheidungen, erworbenen Kompetenzen, gemachten Erfahrungen?) im Verhältnis zu der permanent auszuwertenden Großwetterlage (Welche Berufsfelder sind lohnend? Was ist gefragt?), die wiederum Entscheidungen lohnender erscheinen lassen, andere weniger.
So wie Peter Sloterdijk den Schiffsbau als die Disziplin beschreibt, bei der bei jeder Fahrt die Bedingungen für eine verbesserte Fahrt evaluiert werden, Selbstevaluierung und –optimierung auf Dauer gestellt werden und es letztlich eine Fahrt in die (verbesserte) Fahrt ist (es also nicht
darum geht, wohin man fährt, oder warum man fährt, sondern nur darum, WIE man fährt, wie schnell, wie gut, besser als andere? Schneller als Andere!), werden solche Gehirne zu Formel-1-Charakteren, die sich die Frage nach dem WARUM abgewöhnt und die technische Frage des WIE ins Zentrum allen Handelns gestellt haben.
Es geht nur um die Frage, wie man sich den vorhandenen gegebenen Bedingungen so anpasst, dass man die jedem gegebenen Ressourcen optimal nutzt, maximal möglich verbessert, neue Kompetenzen und „Assets“ erwirbt, um im Wettrennen die besten, vordersten Plätze einzunehmen.
Da (Lebens)Zeit eine knappe Ressource ist, wird die Frage nach dem Warum ausgeklammert, weil Warum zu fragen, bedeutet, die jeweils gegebenen Bedingungen, die je gegebene Welt und die darin wirkenden Kräfte zu suspendieren, sich in Distanz zu setzen und die Möglichkeit des
Andersseins, eines anderen Entwurfs zu denken.
Das ist eben die Haltung, die von den Formel-1-Charakteren gering geschätzt oder als Naivität, Faulheit und Trägheit denunziert wird:
„Yoga wäre nichts für mich. Das würde mich schrecklich langweilen, genauso wie Frisbee im Park nichts für mich wäre oder Gitarrespielen am Lagerfeuer. Bei allem, was ich neben der Schule bereits für meine Karriere mache, habe ich großen Spaß […] Das Wirtschaftsplanspiel haben wir übrigens nicht gewonnen. Wir sind schon in der ersten Runde ausgeschieden. Was soll’s. Vielleicht lerne ich dadurch, wie es ist zu verlieren. Vielleicht macht mich das sogar zu einem sozialeren Wesen, als wenn ich mit der Gitarre im Park sitzen würde.“
Das ist das überaus Ärgerliche an dem Ganzen. Da geht die Saat der Jungen Union auf. Dabei – mit solchen Köpfen ist weder Staat noch Wirtschaft zu machen. Von Gehirnen, deren größte Leistung darin besteht, zum Zwecke des eigenen Fortkommens sich optimale Wege in bestehenden Strukturen unter der Nutzung vorhandener Ressourcen und eigener Anlagen und deren optimaler Kombination zu erschließen, sind keine neuen Wege zu erwarten. Diese Lebens-Logistiker können sehr gut Regeln ausführen, sind aber nicht zu gebrauchen, um deren
Sinn zu diskutieren, Alternativen zu entwickeln und selber hervorzubringen.
Außerdem entwickelt diese Weltanschauung eine kombattant anti-soziale Haltung. Denn, wer das Leben als Wettkampf und Wettlauf um knappe Ressourcen sieht, befindet sich immer schon in einem Spielfeld auf dem immer schon andere sind, die dasselbe Ziel verfolgen und also Konkurrenten sind. Eine solche auf Erfolg gedrillte Sichtweise befördert eine antisoziale Attitüde und kultiviert und pflegt ein latentes Potential, in ständiger Alarmbereitschaft schlummernder und umgehend mobilisierbarer, kombattanter Kinetik – eine Bereitschaft, andere Wegzubeißen
Die Grundhaltung solcher menschgewordenen Projektile (so bezeichnet Sloterdijk das Konzept des Schülers bei den Jesuiten – der Schüler werde zum Projektil, das in die Welt geschossen wird; das Projektil als optimale Form der Verbindung geringsten Widerstands und der höchsten
Durchschlagskraft – was schon zeigt, dass der hier zu Grunde liegende Bildungsbegriff mehr mit Überwältigung, Bezwingung oder Gewalt zu tun hat, als mit Kultur, schöpferischen Handeln und Entwicklen) das Beobachten der Umwelt unter dem Aspekt der Verwertbarkeit; die Einschätzung der Mitstreiter und deren Eigenschaften, Stärken, ob sie eine Gefahr sind oder nützlich sein können, ob man sich mit ihnen auf Kraftproben oder Bündnisse einlässt, usw.
Diese, hinter dem unbedingten Willen zur Leistung stehende Weltanschauung von Leben als Kampf, dem Mitmenschen als Gegner, Welt als Schlachtfeld ist an dieser Grundhaltung unbedingt zu kritisieren. Es ist diese Art zu Denken, die in Wirtschaftstheorien von der natürlichen Habgier des Menschen als Motor wirtschaftlichen Handelns anthopologisiert wird und nichts anderes darstellt, als die Projektion der Verkommenheit einiger weniger alter, weißer Männer.
Menschen wie Mohammad Yunus und der Erfolg seiner auf dem Prinzip der Mitmenschlichkeit fußenden Grameen-Bank zeigen, dass das Konzept des Kampfes aller gegen Alle nicht notwendig ist, sondern nur eines von vielen möglichen. Ein Konzept das ein enormes Wirtschaftswachstum und einen unglaublichen Fortschritt ermöglicht hat – aber eben nur in wenigen teilen der Welt und auch da nur für wenige, bzw. immer mehr für immer Weniger. Dieses Konzept hat eben Grenzen. Soziale Grenzen (weil Armut und Ungerechtigkeit soziale Spaltung und soziale Anomie hervorruft – Intellektuelle, emotionale, mentale, politische Verwahrlosung, wenn die Leute nur noch RTL2 glotzen, ihre Neugeborenen in Blumenkästen verscharren, NPD wählen, sich nur noch auf die Sonnenbank legen und auf die Videoneuerscheinungen der nächsten Woche hoffen), natürliche Grenzen (weil die Ausbeutung der Natur letztlich zurückschlägt) und auch ökonomische Grenzen (weil irgendwann kein Konsument mehr da ist, der einen Mercedes
kaufen kann).
Immerhin gibt es einen Spaßvogel in der Online-Redaktion der ZEIT, der dem Artikel das angemessene Kürzel verpasst hat:
http://www.zeit.de/2007/28/Streberin-28
Freitag, Juli 20, 2007
Alices Gästebuch
Nachdem Alice Schwarzer sich für die Reklamekampagne der BILD hergegeben haben, geht es im Gästebuch auf Schwarzers Webseite richtig rund, wobei es zwei Fraktionen gibt. Die Enttäuschten und Wütenenden auf der einen Seite und die Freaktion derer, die in den Attacken auf Schwarzer und der Verve nicht die ohnmächtige Wut derer erkennen können, die über die Chuzpe, Kaltschnäuzgikeit und den Zynismus von Schwarzer, die einen Alleinvertretungsanspruch der Sache der Frau abonniert und auf so unglaubliche Art verraten hat, entsetzt sind. Und irgendwo in Hamburg reibt Diekmann sich die Hände.
Im Gästebuch von Schwarzer lesen sich insbesondere die Schwarzer-Vertidigungsbeiträge sehr amüsant:
Fiona T. schrieb am Mittwoch, 18-07-07 17:35 Liebe Alice Schwarzer,
Was mich an dieser Bildzeitungdebatte am meisten stört ist, dass Kritik an Ihnen so häufig mit einer sexistischen Diffamierung Hand in Hand geht. (Medienhure, Bild-Nutte, und, und, und ...
Der Dalai Lama muss sich das nicht gefallen lassen.
Warum ist das so?
Gruß von Fiona T.
Jutta Sedat aus Stahnsdorf schrieb am Mittwoch, 18-07-07 09:48 Sehr geehrte Frau Schwarzer,
die wütende Reaktion von so vielen Menschen zeigt mir, dass Menschen Fehler machen, weibliche Menschen, insbesondere starke weibliche Menschen,kaum Fehler verziehen werden. Ich hoffe, Sie halten das alles aus und kehren zwar einsichtsvoller, aber unbeschadet zurück in den öffentlichen Diskurs.
Mit sehr freundlichen Grüßen
J. Sedat
Martin K. aus Köln schrieb am Dienstag, 17-07-07 00:31 Ja, Frau Schwarzer, Volltreffer!
Gerade bei Bild, gerade bei diesem Publikum, gerade dort, wo man Gegner vermutet, müssen Sie doch Überzeugungsarbeit leisten! Wer nur Freundschaftspiele bestreitet und bei Heimspielen punktet, kommt nicht in die erste Liga.
Glaubwürdig ist für mich, wer in feindlichem Territorium wagt, sich gegen den Mainstream und gegen Denkblockaden zu stemmen.
Und eine wöchentliche Kolumne in der Bild fände ich einzigartig!
Mit freundlichen Grüßen
Im Gästebuch von Schwarzer lesen sich insbesondere die Schwarzer-Vertidigungsbeiträge sehr amüsant:
Fiona T. schrieb am Mittwoch, 18-07-07 17:35 Liebe Alice Schwarzer,
Was mich an dieser Bildzeitungdebatte am meisten stört ist, dass Kritik an Ihnen so häufig mit einer sexistischen Diffamierung Hand in Hand geht. (Medienhure, Bild-Nutte, und, und, und ...
Der Dalai Lama muss sich das nicht gefallen lassen.
Warum ist das so?
Gruß von Fiona T.
Jutta Sedat aus Stahnsdorf schrieb am Mittwoch, 18-07-07 09:48 Sehr geehrte Frau Schwarzer,
die wütende Reaktion von so vielen Menschen zeigt mir, dass Menschen Fehler machen, weibliche Menschen, insbesondere starke weibliche Menschen,kaum Fehler verziehen werden. Ich hoffe, Sie halten das alles aus und kehren zwar einsichtsvoller, aber unbeschadet zurück in den öffentlichen Diskurs.
Mit sehr freundlichen Grüßen
J. Sedat
Martin K. aus Köln schrieb am Dienstag, 17-07-07 00:31 Ja, Frau Schwarzer, Volltreffer!
Gerade bei Bild, gerade bei diesem Publikum, gerade dort, wo man Gegner vermutet, müssen Sie doch Überzeugungsarbeit leisten! Wer nur Freundschaftspiele bestreitet und bei Heimspielen punktet, kommt nicht in die erste Liga.
Glaubwürdig ist für mich, wer in feindlichem Territorium wagt, sich gegen den Mainstream und gegen Denkblockaden zu stemmen.
Und eine wöchentliche Kolumne in der Bild fände ich einzigartig!
Mit freundlichen Grüßen
Alice und die "rasierten Schlampen"
Jede Wahrheit braucht einen Mutigen, der sie ausspricht: "Bild ist nicht Pop, sondern Gosse. Bild ist das Sexualorgan, das Millionen impotente kleine Männer von der Straße als ihr eigenes empfinden, und sei es nur zur Befriedigung des Durstes nach Rache an den Reichen und Schönen, die sich durch Reichtum und Schönheit an den sittlichen Idealen eines immer noch kaufkräftigen Mobs versündigt haben.", schreibt Gerhard Henschel in seinem famosen Buch "Gossenreport - Betriebsgeheimnisse der BILD-Zeitung".
Alice Schwarzer sieht das scheinbar anders und hat, obwohl sie als "unbequeme", ja, "sperrige" Frau ein bekannt "kritisches Verhältnis" zu BILD habe, sich für die widerlich ranschmeißerische Plakatkampagne des Blut- und Spermablattes zur Verfügung gestellt. Mit derselben Logik, die schon so viele Kirchenvertreter, Politiker, "Intellektuelle" u.a. dazu trieb, sich mit dem "Bumskontaktblatt" (Henschel) einzulassen. Einfach, weil man damit so wahnsinnig viele Leute erreicht. Das ausgerechnet die Ikone der Frauenbewegung, die gegen Porno und Erniedrigung antrat, die Verona Feldbusch in einem "Streitgespräch" unter Beschuss nahm, da diese, in ihren Fotos und ihrem Auftreten, die permanente sexuelle Verfügbarkeit der Frau und das Bild der Frau als "dummes Frauchen" transportieren würde, sich für die Reklame von "Europas führendem Abspritzgarantiejouranl" (Henschel) herzugeben, ist einfach nur armselig.
Wann wird Frau Schwarzer sich bei Frau Feldbusch, heute Pooth, für den Vorwurf, sie, Frau Pooth, würde mit ihrem Auftreten und Verhalten die Errungenschaften der Frauenbewegung untergraben, entschuldigen?
Auf ihrer Internetseite schreibt Alice Schwarzer: "Zur Zeit läuft eine Plakataktion der BILD-Zeitung, die - nach vielen toten Männern - in diesen Tagen auch mit mir wirbt. Es heißt da: "Jede Wahrheit braucht eine Mutige, die sie ausspricht." Verständlich, dass viele glauben, dies sei ohne meine Zustimmung geschehen, denn mein kritisches Verhältnis zu BILD (und deren Wahrheitsgehalt) ist kein Geheimnis.
Doch ich habe zugestimmt. Ganz einfach, weil ich finde, dass es nicht schaden kann, wenn in so einer Runde - von Gandhi und Freud bis Einstein und Brandt - auch mal eine Frau auftaucht. Und eine sehr lebendige noch dazu."
Ghandi, Freud, Einstein, Schwarzer. Frau weiß eben, was ihr Niveau ist. Drunter sollte man es auch nicht machen.
Aber nochmal Henschel: "Dass zwölf Millionen Schwachköpfe wissen möchten, wer nun wem "am drallen Allerwertesten" gefummelt habe, und dass es ein ehrloses Klatschblatt gibt, das solchen Wissensdurst stillt und die Ehekräche primitiver Schlagerfuzzis bekochlöffelt - damit könnte man leben. Aber dass eine Kulturnation bis hinauf in die höchsten Spitzen der Regierung, der Wirtschaft und der Erbverwalter Goethes mit diesem Zentralorgan der Unterhosenspionage paktiert, ist ein Skandal. In Bild gurgelt der Gully obszön vor sich hin. Wer in dieses Abflussrohr hinabsteigt, der hat seinen Geist aufgegeben. Wer Bild als Kolumnist oder als Interviewpartner dient, der ist ethisch gerichtet und hat seinen intellektuellen und moralischen Bankrott erklärt. Und wer, wie Gerhard Schröder es getan hat, einen ausländischen Staatsgast zum gemeinsamen Bild-Interview willkommen heißt, der sollte sich die Frage vorlegen, ob es nicht anständiger gewesen wäre, den Gast in einem gut geführten Bordell zu begrüßen als in Kai Diekmanns dreckiger Sexualnachrichtenkaschemme."
Keine weiteren Fragen. Ihr Zeuge.
Stefan Niggemeier: Schwarzer Humor
Alice Schwarzer sieht das scheinbar anders und hat, obwohl sie als "unbequeme", ja, "sperrige" Frau ein bekannt "kritisches Verhältnis" zu BILD habe, sich für die widerlich ranschmeißerische Plakatkampagne des Blut- und Spermablattes zur Verfügung gestellt. Mit derselben Logik, die schon so viele Kirchenvertreter, Politiker, "Intellektuelle" u.a. dazu trieb, sich mit dem "Bumskontaktblatt" (Henschel) einzulassen. Einfach, weil man damit so wahnsinnig viele Leute erreicht. Das ausgerechnet die Ikone der Frauenbewegung, die gegen Porno und Erniedrigung antrat, die Verona Feldbusch in einem "Streitgespräch" unter Beschuss nahm, da diese, in ihren Fotos und ihrem Auftreten, die permanente sexuelle Verfügbarkeit der Frau und das Bild der Frau als "dummes Frauchen" transportieren würde, sich für die Reklame von "Europas führendem Abspritzgarantiejouranl" (Henschel) herzugeben, ist einfach nur armselig.
Wann wird Frau Schwarzer sich bei Frau Feldbusch, heute Pooth, für den Vorwurf, sie, Frau Pooth, würde mit ihrem Auftreten und Verhalten die Errungenschaften der Frauenbewegung untergraben, entschuldigen?
Auf ihrer Internetseite schreibt Alice Schwarzer: "Zur Zeit läuft eine Plakataktion der BILD-Zeitung, die - nach vielen toten Männern - in diesen Tagen auch mit mir wirbt. Es heißt da: "Jede Wahrheit braucht eine Mutige, die sie ausspricht." Verständlich, dass viele glauben, dies sei ohne meine Zustimmung geschehen, denn mein kritisches Verhältnis zu BILD (und deren Wahrheitsgehalt) ist kein Geheimnis.
Doch ich habe zugestimmt. Ganz einfach, weil ich finde, dass es nicht schaden kann, wenn in so einer Runde - von Gandhi und Freud bis Einstein und Brandt - auch mal eine Frau auftaucht. Und eine sehr lebendige noch dazu."
Ghandi, Freud, Einstein, Schwarzer. Frau weiß eben, was ihr Niveau ist. Drunter sollte man es auch nicht machen.
Aber nochmal Henschel: "Dass zwölf Millionen Schwachköpfe wissen möchten, wer nun wem "am drallen Allerwertesten" gefummelt habe, und dass es ein ehrloses Klatschblatt gibt, das solchen Wissensdurst stillt und die Ehekräche primitiver Schlagerfuzzis bekochlöffelt - damit könnte man leben. Aber dass eine Kulturnation bis hinauf in die höchsten Spitzen der Regierung, der Wirtschaft und der Erbverwalter Goethes mit diesem Zentralorgan der Unterhosenspionage paktiert, ist ein Skandal. In Bild gurgelt der Gully obszön vor sich hin. Wer in dieses Abflussrohr hinabsteigt, der hat seinen Geist aufgegeben. Wer Bild als Kolumnist oder als Interviewpartner dient, der ist ethisch gerichtet und hat seinen intellektuellen und moralischen Bankrott erklärt. Und wer, wie Gerhard Schröder es getan hat, einen ausländischen Staatsgast zum gemeinsamen Bild-Interview willkommen heißt, der sollte sich die Frage vorlegen, ob es nicht anständiger gewesen wäre, den Gast in einem gut geführten Bordell zu begrüßen als in Kai Diekmanns dreckiger Sexualnachrichtenkaschemme."
Keine weiteren Fragen. Ihr Zeuge.
Stefan Niggemeier: Schwarzer Humor
Die Wahrheit braucht einen Mutigen, der sie ausspricht
Wenn man das Editorial des aktuellen Magazins der Billigfluglinie AIR BERLIN liest, muss man an den alten Otto-Witz denken "Wissenschaftler haben herausgefunden, das Rauchen doch nicht schädlich ist. gezeichnet Doktor Marlboro." Der wegen Insiderhandel zum Ziel gerichtlicher Ermittlungen gewordene Joachim Hunold, "CEO" der Air Berlin, erläutert uns da im Stile eines aggressiven "Wir lassen uns dit schöne Wetter und den wohlverdienten Urlaub von den Körnerfressern und Klimaaposteln nich vermiesen, wa?!", dass die Klimadiskussion "immer seltsamere Blüten" treibe. Das der Chef einer Fluglinie qua Amt die Gefahr des Klimawandels kleinredet, da ein wachsendes Umweltbewusstsein in the long run entweder auf ein Sinken der Zahl der Fluggäste oder ein Steigen der Preise, die die tatsächlichen Umweltkosten abbilden, hinauslaufen muss, ist nachvollziehbar.
Die offensiv demagogisch interessengeleitete Behauptungsprosa ist jedoch bemerkenswert. Gemäß dem Prinzip des Spinnings wird hier behauptet, was das Zeug hält. In der Satire THANK YOU FOR SMOKING erläutert der von Aaron Eckhart gespielte Lobbyist Nick Naylor seinem Sohn das Prinzip des Spinnings und Lobbyings: Es geht nicht darum, dass man selber recht hat. Es genügt beim Publikum Zweifel an der Position des Gegenüber zu erzeugen.
So bringt Hunold in seinem Textchen, der zur Analyse in der Mittelstufe geeignet ist, um rhetorische Mittel einzuführen, alles in Stellung, was irgendwie geeignet ist, die gegnerische Position zu unterminieren und die eigene Position zu festigen. Zur Beschreibung der Gegenseite wird pejoartives Vokabular verwedent (So ist nicht von Umweltschützern, sondern von "Umweltaktivisten" die Rede, der Weltklimarat ist da von einer wissenschaftlichen zu einer politischen Organisation "mutiert", es werden "Horrorszenarien" beschworen, in deren Umkreis mit Zahlen "jongliert" werde), es wird - als Gegenbild zur dem Gegner untergeschobenen Hysterisierung - Besonnenheit simuliert ("...dass es sinnvoll und nötig ist Energie zu sparen ... ist unbestritten") und da kein Platz für ausführende Schautafeln ist, wird Wissenschaftlichkeit einfach behauptet: Nicht nur sind es Wissenschaftler, die den Klimawandel bezweifeln, es sind NATURwissenschaftler - als hätten wir vermutet, dass Literaturwissenschaftler sich mit der Anzweiflung des Klimawandels beschäftigen!- mehr noch: SERIÖSE NATURWISSENSCHAFTLER! Man fragt sich warum dort nicht von "3-Meter hohen, weltweit anerkannt führenden seriösen, US-Naturwissenschaftlern von renommierten Elite-Universitäten" die Rede ist.
Dann kommt noch etwas Fachvokabular, dass allerdings nicht zu speziell ist, damit es in der Rezeption Anschlussfähig bleibt: Diese seriösen Wissenschaftler wissen aus Auswertungen von "Bohrkernen aus Eis und Sedimenten", dass es immer schon Eis- und Warmzeiten gegeben hat", z.B. als die Wikinger Grönland besiedelten, war es noch ein "Grünland". Aha. Der kann nicht nur Erdkunde, sondern auch Jeschichte. Doll, wa?
Die Bauernlogik der Lobbyisten-Propaganda funktioniert dabei auf einfachsten Niveau. So wird suggeriert, dass man gar nicht erst in Mikroskope gucken oder komplizierte Untersuchungen vornehmen muss, um zu erkennen, dass "das alles" Quatsch ist. Da genügt "gesunder Menschenverstand" und, ja, den haben ja auch wir Leser, genau! Dit sieht ja jeder: Da wir nicht in der Lage seien, das Wetter für die nächsten 5 Tage zu prognostizieren - wie will man da mit Sicherheit einen Klimawandel auf die nächsten 100 Jahre vorhersagen? Ja...genau! Logisch.
Aber lesen wir weiter: "Wenn heute die Sonne scheint, müssen wir das zwangsläufig als Katastrophe betrachten." HÄ? WAS? MOMENT! WIESO? ICH FINDE SONNE SUPER! ICH HABE MIR DAS VERDIENT! ARBEITE SCHLIESSLICH HART GENUG!
"Für Umweltaktivisten beispielsweise war der in diesem Jahr besonders sonnenreiche April der Beweis dafür, dass die vom Menschen durch zu hohen CO2-Ausstoss gemachte Erderwärmung bereits die kritische Phase erreicht hat." WAS? DIESE KÖRNERFRESSER GÖNNEN DEM KLEINEN MANN NUR DEN URLAUB NICHT! DIE SOLLEN SICH LIEBER MAL DIE HAARE SCHNEIDEN UND WAS ARBEITEN GEHEN! "Allerdings wohl nur in Deutschland, denn in Spanien und Italien regnete es im April wochenlang." HÖHÖ! Gut gebrüllt Löwe! Wie schmeckt Euch DAS, Klimafuzzis? Der Hunold zeigt euch, wo der Hammer hängt!
Und dann zwingt man die Fluggesellschaften auch noch dazu (POLIZEISTAAT!), Rapsöl zum Flugbenzin zu mischen, weil es aber in Deutschland nicht genug Rapsöl gebe, müssten die Regenwälder abgeholzt werden, um aus ihnen Sojaöl zu gewinnen (Warum muss man Regenwaldbäume abhacken um Sojaöl zu gewinnen?). Jaja..die feinen Herren Umweltschützer!
Mit betont unaufgeregt, cooler Attitüde und biederer Altherrenironie (wahrscheinlich nennt man so etwas "beißenden Spott"): "Während die Hälfte der Weltbevölkerung hungert, verarbeitet man Maus zu Alkoholbrennstoff und verwendet Weizen zum Heizen. Damit wir dabei ein richtig gutes Gewissen bekommen, schalten wir sichere und CO2-freie Kernkraftwerke ab."
Am 3. Februar 2007 erhielt Joachim Hunold als 57. „Ritter“ in der Karnevalssitzung den Orden wider den tierischen Ernst in Aachen als Anerkennung dafür, „dass es auch heute noch Männer gibt, die den Mut haben, ein Typ zu sein“.
Die offensiv demagogisch interessengeleitete Behauptungsprosa ist jedoch bemerkenswert. Gemäß dem Prinzip des Spinnings wird hier behauptet, was das Zeug hält. In der Satire THANK YOU FOR SMOKING erläutert der von Aaron Eckhart gespielte Lobbyist Nick Naylor seinem Sohn das Prinzip des Spinnings und Lobbyings: Es geht nicht darum, dass man selber recht hat. Es genügt beim Publikum Zweifel an der Position des Gegenüber zu erzeugen.
So bringt Hunold in seinem Textchen, der zur Analyse in der Mittelstufe geeignet ist, um rhetorische Mittel einzuführen, alles in Stellung, was irgendwie geeignet ist, die gegnerische Position zu unterminieren und die eigene Position zu festigen. Zur Beschreibung der Gegenseite wird pejoartives Vokabular verwedent (So ist nicht von Umweltschützern, sondern von "Umweltaktivisten" die Rede, der Weltklimarat ist da von einer wissenschaftlichen zu einer politischen Organisation "mutiert", es werden "Horrorszenarien" beschworen, in deren Umkreis mit Zahlen "jongliert" werde), es wird - als Gegenbild zur dem Gegner untergeschobenen Hysterisierung - Besonnenheit simuliert ("...dass es sinnvoll und nötig ist Energie zu sparen ... ist unbestritten") und da kein Platz für ausführende Schautafeln ist, wird Wissenschaftlichkeit einfach behauptet: Nicht nur sind es Wissenschaftler, die den Klimawandel bezweifeln, es sind NATURwissenschaftler - als hätten wir vermutet, dass Literaturwissenschaftler sich mit der Anzweiflung des Klimawandels beschäftigen!- mehr noch: SERIÖSE NATURWISSENSCHAFTLER! Man fragt sich warum dort nicht von "3-Meter hohen, weltweit anerkannt führenden seriösen, US-Naturwissenschaftlern von renommierten Elite-Universitäten" die Rede ist.
Dann kommt noch etwas Fachvokabular, dass allerdings nicht zu speziell ist, damit es in der Rezeption Anschlussfähig bleibt: Diese seriösen Wissenschaftler wissen aus Auswertungen von "Bohrkernen aus Eis und Sedimenten", dass es immer schon Eis- und Warmzeiten gegeben hat", z.B. als die Wikinger Grönland besiedelten, war es noch ein "Grünland". Aha. Der kann nicht nur Erdkunde, sondern auch Jeschichte. Doll, wa?
Die Bauernlogik der Lobbyisten-Propaganda funktioniert dabei auf einfachsten Niveau. So wird suggeriert, dass man gar nicht erst in Mikroskope gucken oder komplizierte Untersuchungen vornehmen muss, um zu erkennen, dass "das alles" Quatsch ist. Da genügt "gesunder Menschenverstand" und, ja, den haben ja auch wir Leser, genau! Dit sieht ja jeder: Da wir nicht in der Lage seien, das Wetter für die nächsten 5 Tage zu prognostizieren - wie will man da mit Sicherheit einen Klimawandel auf die nächsten 100 Jahre vorhersagen? Ja...genau! Logisch.
Aber lesen wir weiter: "Wenn heute die Sonne scheint, müssen wir das zwangsläufig als Katastrophe betrachten." HÄ? WAS? MOMENT! WIESO? ICH FINDE SONNE SUPER! ICH HABE MIR DAS VERDIENT! ARBEITE SCHLIESSLICH HART GENUG!
"Für Umweltaktivisten beispielsweise war der in diesem Jahr besonders sonnenreiche April der Beweis dafür, dass die vom Menschen durch zu hohen CO2-Ausstoss gemachte Erderwärmung bereits die kritische Phase erreicht hat." WAS? DIESE KÖRNERFRESSER GÖNNEN DEM KLEINEN MANN NUR DEN URLAUB NICHT! DIE SOLLEN SICH LIEBER MAL DIE HAARE SCHNEIDEN UND WAS ARBEITEN GEHEN! "Allerdings wohl nur in Deutschland, denn in Spanien und Italien regnete es im April wochenlang." HÖHÖ! Gut gebrüllt Löwe! Wie schmeckt Euch DAS, Klimafuzzis? Der Hunold zeigt euch, wo der Hammer hängt!
Und dann zwingt man die Fluggesellschaften auch noch dazu (POLIZEISTAAT!), Rapsöl zum Flugbenzin zu mischen, weil es aber in Deutschland nicht genug Rapsöl gebe, müssten die Regenwälder abgeholzt werden, um aus ihnen Sojaöl zu gewinnen (Warum muss man Regenwaldbäume abhacken um Sojaöl zu gewinnen?). Jaja..die feinen Herren Umweltschützer!
Mit betont unaufgeregt, cooler Attitüde und biederer Altherrenironie (wahrscheinlich nennt man so etwas "beißenden Spott"): "Während die Hälfte der Weltbevölkerung hungert, verarbeitet man Maus zu Alkoholbrennstoff und verwendet Weizen zum Heizen. Damit wir dabei ein richtig gutes Gewissen bekommen, schalten wir sichere und CO2-freie Kernkraftwerke ab."
Am 3. Februar 2007 erhielt Joachim Hunold als 57. „Ritter“ in der Karnevalssitzung den Orden wider den tierischen Ernst in Aachen als Anerkennung dafür, „dass es auch heute noch Männer gibt, die den Mut haben, ein Typ zu sein“.
Donnerstag, Juli 19, 2007
Fiorello
…abrupt wandte sich die Gräfin herum, so dass ihre weißen Leinenklamotten im Wind flatterten, dass sie den Eindruck eines kurzzeitig den ruhigem Blick des Skippers entglittenen Segels des zuletzt wieder erfolgreichen teams Alighni erweckten. Ihr Herz pochte heftig wie ein galoppierendes Pferd gegen ihr Mieder. Sie nahm hastig einen Schluck aus ihrem Glas gekühlten Weißweins und fragte mit festem Blick „Alexander, ich muss Gewissheit haben – heiraten Sie meine Cousine nur des Titels oder auch des Geldes wegen?
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