Lesenswert: In einem ausschließlich aus montierten O-Tönen bestehenden Artikel skizziert Vanity Fair die Geschichte des Internet nach: "How the Internet was won."
(und in einem schmachttriefenden Artikel wird Angelina Jolie besungen, als sei die VF ein Arztroman, während Todd Prudum in einem langen Artikel die bekannte Kritik an Bill Clinton als talentierten, begeistertenden Politiker wiederholt, der letztlich seine Freunde immer enttäuscht. Umgeben von Millionären und Lebemännern jagt er um die Welt den Frauen hinterher: "Also in attendance was Ron Burkle, the California supermarket billionaire and investor who is Clinton’s bachelor buddy, fund-raiser, and business partner. Burkle had come with an attractive blonde, described by a fellow guest as “not much older than 19, if she was that.” Burkle’s usual means of transport is the custom-converted Boeing 757 that Clinton calls “Ron Air” and that Burkle’s own circle of young aides privately refer to as “Air Fuck One." Der Artikel motivierte Clinton zu deutlichem ("slimy scumbag") Widerspruch.)
Samstag, Juni 21, 2008
Force of nature
Nach dem wieder einmal nervenaufreibenden Spiel Türkei - Kroatien, bei dem die Türken mal wieder bis zur letzten Minute gekämpft und schließlich gesiegt haben, während die Kroaten der Mut und die Fortune verlassen hat, fasst die britische Times das Ganze sehr schön zusammen:
"After Rüstü Recber, the Turkey goalkeeper, went absent and Ivan Klasnic, a 97th-minute substitute for Ivica Olic, Croatia’s wasteful striker, headed in Luka Modric’s cross with two minutes of extra time remaining — the initial 90 minutes having ended in a frustrating stalemate — it looked as if Turkey would be beaten at last.
No team, surely, could come back from that. And no team would; except that Turkey are not a team in this tournament, they are a phenomenon, a force of nature. This is a campaign of almost mythical purpose."
(The Times)
"After Rüstü Recber, the Turkey goalkeeper, went absent and Ivan Klasnic, a 97th-minute substitute for Ivica Olic, Croatia’s wasteful striker, headed in Luka Modric’s cross with two minutes of extra time remaining — the initial 90 minutes having ended in a frustrating stalemate — it looked as if Turkey would be beaten at last.
No team, surely, could come back from that. And no team would; except that Turkey are not a team in this tournament, they are a phenomenon, a force of nature. This is a campaign of almost mythical purpose."
(The Times)
Freitag, Juni 20, 2008
Rasenzunge
"Er war einmal ein großartiger Reporter, er hatte den Rasen auf der Zunge. Heute ist er eine Weißwurst geworden."
FJW über Waldi
FJW über Waldi
Wahrscheinlichkeitstheorie
"Wenn sie das durchhalten, ist das Endspiel sicher drin, und im Endspiel ist sowieso alles drin."
Franz Beckenbauer
Franz Beckenbauer
Crafty
"If you wanted to talk about the best in the world and £60m price tags then the only man who belonged in that category was the brilliant Michael Ballack who scored Germany's third goal but did so much more over the course of the evening. The Chelsea midfielder shaped the play and, with a crafty push of Ferreira created the space to head in the critical goal and ensure his side will meet either Croatia or Turkey in Wednesday's semi-final."
The Independent
The Independent
Donnerstag, Juni 19, 2008
Mittwoch, Juni 18, 2008
Dienstag, Juni 17, 2008
Einzelkritik
Jens Lehmann: "Der 38-Jährige wirkte präsenter, jünger: wie 35, allerhöchstens fünfundreißigeinhalb."
Per Mertesacker: "Wenn er Arne Friedrich wäre, könnte man sagen, er hat den Luftraum dichtgemacht."
Christoph Metzelder: "Diesmal, versprochen, kein Wort über seinen Bart. Ist immer noch nicht schneller geworden, was weiterhin einen erheblichen Wettbewerbsnachteil bedeutet. Obwohl: Vielleicht ist er doch ein klitzekleines bisschen schneller geworden, was man nur nicht merkt, weil der Bart gleichzeitig schwerer geworden ist, aber lassen wir das."
Lukas Podolski: "War der gefährlichste deutsche Stürmer, obwohl er kein Stürmer war."
Miroslav Klose: "Von einer anständigen WM-Form so weit weg wie Metzelder von einer anständigen Nassrasur."
(Quelle: SZ)
Per Mertesacker: "Wenn er Arne Friedrich wäre, könnte man sagen, er hat den Luftraum dichtgemacht."
Christoph Metzelder: "Diesmal, versprochen, kein Wort über seinen Bart. Ist immer noch nicht schneller geworden, was weiterhin einen erheblichen Wettbewerbsnachteil bedeutet. Obwohl: Vielleicht ist er doch ein klitzekleines bisschen schneller geworden, was man nur nicht merkt, weil der Bart gleichzeitig schwerer geworden ist, aber lassen wir das."
Lukas Podolski: "War der gefährlichste deutsche Stürmer, obwohl er kein Stürmer war."
Miroslav Klose: "Von einer anständigen WM-Form so weit weg wie Metzelder von einer anständigen Nassrasur."
(Quelle: SZ)
Wie die Politik, so der Fußball
"Es ist effizient gespielt worden, das Resultat stimmt."
Angela Merkel (CDU)
Angela Merkel (CDU)
Montag, Juni 16, 2008
Zusammengehörigkeit
"Das neue Heimtrikot der deutschen Fußball-Nationalmannschaft. Erstmals ziert ein schwarz-rot-goldener Streifen die Brust der Spieler. In diesen Streifen sind die Nummer des Spielers und das Logo des DFB integriert und symbolisieren damit die Zusammengehörigkeit zwischen den einzelnen Spieler, dem Team und der ganzen Nation. 100% Polyester" (DFB Online Shop)
Passione
Im Zuge der Berichterstattung zur EM entwickelt die taz einen Sprachstil, der an südländische Zeitungen erinnert:
"Gegen die Schweiz erzielten sie das entscheidende Tor in der Nachspielzeit, nun schafften sie es, innerhalb von einer viertel Stunde drei Stiche ins tschechische Herz zu setzen." (taz)
"Gegen die Schweiz erzielten sie das entscheidende Tor in der Nachspielzeit, nun schafften sie es, innerhalb von einer viertel Stunde drei Stiche ins tschechische Herz zu setzen." (taz)
A$$hole
Die SZ rezensiert den wohl als verschmitzt augenzwinkernde Satire gemeinten Ratgeber "A$$hole", eine Parodie jener Erfolgsratgeber, die einem in sieben Tagen zur Million verhelfen wollen. Man fragt sich zwar, warum eine Parodie auf Dinge nötig sind, die anfürsisch Parodie genug sind, aber auf der nichtnotwendigen Herausstellung des Allzuoffensichtlichen beruht ja z.B. auch das künstlerische Schaffen von Mario Barth und anderer sich "Comedians" nennender Humorhandwerker des deutschen Sprachraums.
"Wie läuft so ein Arsch wohl die Straße entlang? Erst mal geht er, wo er will, und schert sich nicht um Kleinigkeiten wie Fußgängerampeln, Krankenwagen oder andere Menschen. Wenn er stehenbleiben will, bleibt er stehen, ohne sich vorher umzudrehen. Rumpelt er dabei mit jemandem zusammen, wird das Opfer wüst beschimpft und kurzerhand der Mittelfinger gezückt." An solchen Stellen fragt man sich, was das für ein Ratgeber sein soll, der klingt, als würde er das ganz normale Sozialverhalten in Berlin beschreiben." (SZ)
"Wie läuft so ein Arsch wohl die Straße entlang? Erst mal geht er, wo er will, und schert sich nicht um Kleinigkeiten wie Fußgängerampeln, Krankenwagen oder andere Menschen. Wenn er stehenbleiben will, bleibt er stehen, ohne sich vorher umzudrehen. Rumpelt er dabei mit jemandem zusammen, wird das Opfer wüst beschimpft und kurzerhand der Mittelfinger gezückt." An solchen Stellen fragt man sich, was das für ein Ratgeber sein soll, der klingt, als würde er das ganz normale Sozialverhalten in Berlin beschreiben." (SZ)
Sonntag, Juni 15, 2008
Stadion vs. Arena
Sloterdijk analysiert den Sport:
"Entscheidend ist hier die Regel, dass nur der Sieger in Erinnerung bleiben wird: Es gibt keinen zweiten und keinen dritten Platz. Man könnte übrigens die ganze Kulturgeschichte auf der These aufbauen, dass die Erfindung der Silbermedaille die Humanisierung des Sieges mit sich bringt, und mit der Bronzemedaille schliesslich wird die Sentimentalisierung des Sportes eingeleitet." (NZZ)
"Entscheidend ist hier die Regel, dass nur der Sieger in Erinnerung bleiben wird: Es gibt keinen zweiten und keinen dritten Platz. Man könnte übrigens die ganze Kulturgeschichte auf der These aufbauen, dass die Erfindung der Silbermedaille die Humanisierung des Sieges mit sich bringt, und mit der Bronzemedaille schliesslich wird die Sentimentalisierung des Sportes eingeleitet." (NZZ)
Fight the Smears
Gezielte Verleumdungen, Wiederholung falscher oder geschickt gedrechselter Behauptungen, die den politischen Gegner in einem bestimmten Licht erscheinen lassen sollen, gehören - insbesondere in den USA - zum Wahlkampf dazu. Barack Obama und seine Unterstützer wollen dem nun mit einer eigenen Webseite und mit online geführter Gegenkommunikation entgegentreten.
"Am Donnerstag ging mit "Fight the Smears" ("Bekämpft die Verleumdungen") eine Webseite online, in der Obamas Team fünf weit verbreitete Diffamierungen präsentiert und argumentativ entkräftet. Highlight der Seite ist ein Scan der Geburtsurkunde von Barack Obama (siehe Bildergalerie)." (Spiegel)
"Am Donnerstag ging mit "Fight the Smears" ("Bekämpft die Verleumdungen") eine Webseite online, in der Obamas Team fünf weit verbreitete Diffamierungen präsentiert und argumentativ entkräftet. Highlight der Seite ist ein Scan der Geburtsurkunde von Barack Obama (siehe Bildergalerie)." (Spiegel)
Myspace macht sich hübsch
Wie Spiegel-Online berichtet, unterzieht sich das hässliche Entlein des Internet, myspace, einem Facelifting und verlinkt auch auf erste Screenshots. Weniger Links, mehr Übersichtlichkeit, weniger Werbung, bessere Suchfunktionen und ein umgestellter Profil-Editor, der es auch ungeübten Webusern leichter machen soll, die eigene myspace Seite schöner zu gestalten. Dass es aber mehr war als nur die Einsicht in eigene Verbrechen gegen die Ästhetik, was zu den Neuerungen führte, beweisen neue Web-Statistiken. Ein entscheidender Anlass für den Umbau sei nicht nur die Einsicht in die Verbrechen gegen die Ästhetik und die krude Usability, sondern v.a. die Sorge vor dem Attraktivitätsverlust insbesondere gegenüber Facebook.
"MySpace hat noch ein paar Asse im Ärmel, von denen Facebook und Co. nicht mal träumen können: Hier sammeln sich die Fernsehsender, die Musikindustrie und unzählige unabhängige Musiker und bieten echte Inhalte." (Spiegel)
"MySpace hat noch ein paar Asse im Ärmel, von denen Facebook und Co. nicht mal träumen können: Hier sammeln sich die Fernsehsender, die Musikindustrie und unzählige unabhängige Musiker und bieten echte Inhalte." (Spiegel)
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