Samstag, November 22, 2008

Wochenende!

Pathologie

"Aber die Leiche ist tot. Sie kann sich nicht mehr bewegen. Die Leiche ist eine Leiche."
Franz-Josef Wagner, Pathologe

Zuverdienst

"Wissen Sie, der Mensch benötigt Ruhm und Geld. Ruhm habe ich genug. Geld nicht."
Marcel Reich-Ranicki

Der Idiot

"Ich wurde über den Tisch gezogen. Der Vertrag ist eine Unverschämtheit. Und ich Idiot habe ihn unterschrieben."

Marcel Reich-Ranicki

Freitag, November 21, 2008

Pädagogik II

Tip #2 There can only be one!
"No matter how many kids you have you need to pick a favourite. [...] The important thing is not to tell any of your kids who your favourite is! Just let them know you have one! That's a guessing game that'll keep them occupied and quiet on many road trips! Side tip: try misspelling one of their names every so often."

Steven Colbert

Das Prinzip Boris Becker

Heute wieder mal famos: Die Rubrik "Das Prinzip" im SZ-Magazin.

Thema heute: Boris Becker

These: Boris Becker funktioniert wie eine Sitcom: Simpel, durchschaubar - und sehr unterhaltsam!

"[...] sein Leben folgt der Dramaturgie einer sogenannten Sitcom. Nur der Sitcom-Held ist in seinen Wünschen und Träumen, seinen Stärken und Schwächen und ewigen Selbsttäuschungen ähnlich durchschaubar und simpel gestrickt. Er sagt dies, und jeder Fünfjährige vor dem Bildschirm weiß: Eigentlich meint er das. Eine cappuccinofarbene Frau tritt auf, und siehe da: Sabber, sabber, bumms, rassel, Gelächter. Dann kommt eine Blondine, er schenkt ihr mit großer Geste einen Verlobungsring, aber am Ende der Folge: Har, har, har." (SZ-Magazin)

Die Kolumnenserie ist auch als Buch erschienen und ein Top-Weihnachtsgeschenk!

(Foto: CraigPJ)

Donnerstag, November 20, 2008

Jamie Lidell in Köln

Am Mittwoch 26. November eröffnet Jamie Lidell in der Köln Arena das Elton John-Konzert, um gleich danach im SHACK noch einen Gig zu spielen. Hallelujah! Da gibt es nur drei Dinge: Hingehen! Hingehen! Hingehen!



Siehe auch: Aretha Franklin x Helge Schneider x Mr. Bungle

Dienst am Kunden

Der Perlentaucher warnt die Leser der Print-Ausgabe der Süddeutschen Zeitung vor dem Lesen des Diedrich Diederichsen Artikels über das neue Album von Guns N' Roses ("liebenswerte Rocktrottel" und "Leute mit Jungstoilettenspitznamen wie Izzy und Slash"): "Vorsicht beim Aufschlagen der Zeitung: Der Artikel ist mit einem entsetzlich feisten Axl Rose bebildert."

Silly walks

Monthy Python haben einen eigenen YOUTUBE Kanal eingerichtet und stellen dort selber ihre Sketche in bester Qualität ein. Z.B das "Ministry for Silly Walks". Seit Jahren würden sie von Youtube-Nutzern abgezogen, erklären sie in einem Video. Dabei seien die geklauten Videos oft in"crap quality". Nun stellen sie ihre eigenen Videos in bester Qualität online - und rufen dazu auf, die DVDs und andere Originalprodukte zu kaufen: "buy our movies & TV shows and soften our pain and disgust at being ripped off all these years.".

Mittwoch, November 19, 2008

Veranstaltungshinweis

Besser heute nicht ins Theater...

Atomkraft - eigentlich ok

Atomkraft, eigentlich ok ...

Yamyam


Geburtstagstorte für Statistiker (Mit Dank an R-Ee)

Dienstag, November 18, 2008

Pennergame

Seit Wochen geistert das "pennergame" durch das Web und die Medien, welches - je nach Quelle wahlweise auf 1 Milliarde Aufrufe im Monat, 400.000 Aufrufe am Tag oder 3947384972947213 Clicks in 3,9 Parseks kommt.

Das Rollenspiel lässt die Spieler das Leben eines Obdachlosen simulieren. Man startet als "untalentierter Penner am Hamburger Hauptbahnhof" und kann sich von dort bis zum "Bettel-Monopolisten" und Schlossbesitzer hocharbeiten. Das gelingt unter anderem durch das geldverdienen durch das Erlernen von Musikinstrumenten, die Eroberung der besten "Schnorrplätze" oder das Sammeln von Pfandflaschen:

"Du bist ein untalentierter Penner am Hamburger Hauptbahnhof und kannst weder Lesen noch Schreiben. Doch du hast das Ziel endlich Reich zu werden. Lerne Lesen und Schreiben um endlich Plakate vor dir aufzustellen um auf dich aufmerksam zu machen. Lerne Gitarre spielen um Leute zu beeindrucken, miete dir einen Einkaufswagen um Pfandflaschen zu sammeln, werde Trickbetrüger und klaue anderen Menschen Uhren, Brieftaschen und Schmuck. Werde zum organisierten Bettelmonopolisten!", so die Spielerklärung auf pennergame.de.

Das Spiel bietet einige Funktionen, darunter: "Supermarkt für Getränke und Nahrung", "9 Musikinstrumente für ein geregeltes Einkommen", "Pfandflaschen sammeln und verkaufen", "verschiedene Verbrechen begehen", "Promillesystem", "27 verschiedene Haustiere", "Stadtkarte mit 103 Stadtteilen", "Haustierkämpfe".

"Pennergame ist ein Browserspiel. Die zeichnen sich dadurch aus, dass man keine Software herunterladen muss, und sind schon deshalb die idealen Bürospiele: kein Ärger mit der Firewall und den Administratorrechten. Beliebt sind Strategie- und Rollenspiele, manche punkten mit aufwändiger Grafik, andere mit ausgefallenen Spielideen. Pennergame folgt ausgetretenen Pfaden, hält gerade die Balance zwischen angenehm anspruchslos und ausreichend komplex. Grafisch ist es schlicht, seine Funktionen basieren auf einfachen Klicks auf Text-Links. [...] Dass das Spiel sich trotzdem herumspricht wie ein Freibier-Termin, wird daran liegen, dass Online-Rollenspiele mehr Spaß machen, wenn auch der Kollege aus dem Büro nebenan seinen Avatar durchs virtuelle Sankt Pauli steuert." (FR)

Natürlich musste man nicht lange auf die Empörung warten. Susanne Hassen, Pressesprecherin des Diakonischen Werks Hamburg zeigt sich laut Stern schockiert: " Allein schon die Formulierung "Penner"/"Pennergame" ist beleidigend. Darüber hinaus werden alle stereotypen Vorurteile gegen Menschen, die auf der Straße leben bedient und verstärkt. Gegenüber den betroffenen Menschen ist das Spiel zynisch."

In der Tat: Mit Oberstufenhumor werden hier Klischees über Obdachlose cool-ironisch dekliniert. Was vielleicht als Ulkidee begann wächst sich mittlerweile zum ausbaufähigen Geschäftsmodell. Die Macher wollen das Spiel auch in andere Länder übersetzen, stellen Leute ein und haben sogar ein Büro.

Biertrinken, Currywurst essen, Haustierkämpfe -
das Leben virtueller Obdachloser in der Statistik bei pennergame.de

Marius Follert, einer der Macher von Pennergame, beschwichtigt: Jugendliche würden Obdachlose nicht als Witzfiguren abstempeln. Im Gegenteil: Pennergame mache "mit Spaß auf das brisante Thema aufmerksam". In den Foren würde über Armut in Deutschland diskutiert, zitiert Stern Marius Follert. Man wolle sogar einen Teil ihrer Erträge an Hilfsorganisationen in Hamburg spenden.

Frike-de-hoo!

Man fühlt sich an die SchülerVZ-Macher erinnert, die in ihren Presseerklärungen beim Start des Community-Portals in vorauseilender Auffangbewegung der vorhersehbaren Kritik und Skepsis den Wind aus den Segeln nahmen, indem sie ankündigten, "einen Beirat aus Schülern, Eltern und Lehrern sowie Jugendschutzexperten aufzubauen" und es so aussehen ließen, als sie das Portal ein medienpädagogisches Instrument: "Wir setzen bei der Entwicklung des Netzwerkes auf einen intensiven Dialog mit Schülern, um ein optimales, zielgruppengerechtes Angebot zu entwickeln. Dafür wollen wir auch Schüler-, Eltern- und Pädagogenverbände einbinden und damit einen gesellschaftlichen und sozialen Mehrwert erzielen."

Und jetzt also Pennergame als jugendgerechtes Instrument für die Beförderung gesellschaftspolitischer Diskussion. Entscheidend für das Spiel und die Betreiber bleibt der Erfolg und die Verbreitung des Spiels. Da gehören der absehbare "Skandal" und die darauf folgende Berichterstattung zum Geschäftsmodell.

Siehe zum Thema "Kalkulierte Empörung als PR-Instrument" auch: Besoffen 2007

Montag, November 17, 2008

Das Leben ist verrückter als ...

Wie heise berichtet, will sich eine Engländerin von ihrem Mann trennen, nachdem sie ihn zum wiederholten Mal beim virtuellen Sex mit einer virtuellen Prostituierten in der Online-Simulation "Second Life" erwischt hat.

Die beiden hatten sich beim Chatten kennengelernt und vor drei Jahren geheiratet - auch virtuell: ihre Second-Life-Avatare schlossen in der Online-Welt ebenfalls den Bund der Ehe. Konsequenterweise reicht die 28-Jährige, die wie ihr Gatte schwer übergewichtig sein soll, in Second Life aber mit sportlicher Figur auftritt, nun die Scheidung sowohl in der realen wie in der virtuellen Welt ein.

(Bild: Cakeone)

Sonntag, November 16, 2008

Schnitzel

Wer sorgt dafür, dass Cem Özdemir sich die Koteletten, pardon Blues Brothers Balken, abrasiert?

Yes is the new No

Jim Carrey is back "on the waggon" (oder heisst es "off the waggon"?).

Mazeltov!

Der Kleist-Preis 2008 wird am 23. November 2008 an Max Goldt im Berliner Ensemble verliehen.

Hosianna!

Man muss nur im Deutschlandfunk am Sonntag um 10:05 Uhr die Übertragung des evangelischen Gottesdienstes aus der St. Marienkirche in Pirna hören (alternativ genügt auch die ätherisch versstiegene Morgenandacht nach den 6:30-Uhr-Nachrichten) , bei der die Predigt von einer Superintendentin gehalten wird, deren Namen (Uta Krusche- Räder) sie eindeutig für ein Landesbildungsministerium oder einen Posten in der hessischen SPD qualifiziert, um zu begreifen, warum die Menschen den Kirchen in Scharen davonlaufen.