Mittwoch, Dezember 29, 2010

Brief an Deutschland

Heute Morgen im Zug in Franz Josef Wagners "Brief an Deutschland" gelesen, das keine Sammlung seiner schönsten Briefe ist ("Sie sind der erste Papst, der seinen Blick auf die Automaten in den Autobahnraststätten lenkt."), sondern eine Autobiographie im assoziativen Stil seiner Briefe.

"Ich habe zwei Fotos von meiner Mutter, sie sind bräunlich verfärbt. Wenn Fotos sterben, werden sie braun."

Classic Wagner Madness.

Wie eine Boulevard-Version von Forrest Gump spiegelt sich in Wagners Biographie Geschichte: Er sitzt im Flore in Paris neben Sartre, der ihm empfiehlt anstatt über Gagarin über Möbelpacker zu schreiben, zieht mit Andreas Baader um die Häuser und legt dem jungen Boris Becker eine BILD-Beichte in den Mund. Er berichtet von seiner ersten Schreibmaschine.

"Der Kollege, dern den Veranstaltungskalender bearbeitet, schreibt das langsamste Tak, Tak, Tak. Er hat nur ein paar Verben zur Verfügung: "...findet statt", "...treten auf", "...kommt zur Aufführung". Er ist das ärmste Schwein der Redaktion. Er zergrübelt sich den Kopf, ein schöneres Wort für "...findet statt" zu finden."

Großes Tennis.

Dienstag, Dezember 28, 2010

A very zombie Holiday



Trash Humpers

"Als ich noch ein Kind war, gab es in unserer Nachbarschaft eine Gruppe von Rentnern, die in den Hintergassen und unter Brücken rumhingen und sich ständig betranken und tanzten. Eines Nachts sah ich aus meinem Schlafzimmerfenster, wie einige von ihnen Mülltonnen fickten und dabei lachten. Es klang, als ob sie in einer fremden,erfundenen Sprache sprächen. Dies ist ein Film über sie.“


„Sometimes it's nice just to destroy shit.” Harmony Korine, Enfant terrible des US-Kinos und unter anderem Drehbuchautor von KIDS und KEN PARK, liefert mit TRASH HUMPERS eine ebenso verstörende wie abstoßend-komische Attacke auf bürgerliche Moral und gängige Sehgewohnheiten, irgendwo zwischen David Lynch und JACKASS – gedreht auf VHS.
Das Kölner Film-Label Rapid Eye Movies veröffentlicht  am 25. Februar 2011 TRASH HUMPERS auf DVD. Neben der DVD wird TRASH HUMPERS auch in streng limitierter Auflage auf von Harmony Korine persönlich individuell gestalteten VHS-Kassetten exklusiv über unsere Homepage www.rapideyemovies.de zu beziehen sein.
Vorab wird der Film auf eine kleine Screening-Tour durch mehrere deutsche Städte gehen, Spieltermine auf www.rapideyemovies.de/film/trash-humpers.

Sonntag, Dezember 19, 2010

Wochenende!

Samstag, Dezember 18, 2010

Das letzte Hemd - Warum 60 Cent Gewinn sich für H&M immer noch lohnen

Gestern in der ZEIT einen interessanten Artikel über die Frage gelesen, wie H&M es schafft, T-Shirts für 4,95 Euro zu verkaufen und dennoch daran etwas zu verdienen. Nicht nur ist der dargestellte Sachverhalt zu gleichen Teilen interessant wie bestürzend; vor allem finden sich in dem Artikel im Grunde verschiedene "Kapitel", die jeweils mit beispielhaften Feature-Einstiegen beginnen: Erst wird die Produktion der Baumwolle in Amerika am Beispiel eines Farmers dargestellt, dann die Verarbeitung in einer Näherei in Bangladesh am Beispiel einer 19Jährigen Näherin, schließlich der Transport von Bangladesh nach Deutschland am Beispiel eines Kranführers.

Jedes dieser Kapitel beginnt mit einem atmosphärisch dichten Einstieg:

"Am Anfang musste er seinen Kopf besiegen. Mohammed Ezasli stand auf dem Kran, er sollte in das Führerhaus steigen, es war nur ein halber Meter. Er sah vor sich den Himmel über der Straße von Malakka, er sah das Meer und das Schiff, das von hier oben nicht mehr so groß erschien. Er wusste, dass nichts geschehen konnte, dass da ein Eisenrost auf dem Boden des Führerhäuschens war, aber den Eisenrost sah er nicht. Er sah nur 50 Meter Leere und darunter den Asphalt der Kaianlage. Sein Herz schlug, Mohammed Ezasli hatte Angst. Dann schloss er die Augen und trat nach vorn.
Mit diesem Schritt begann Mohammed Ezaslis Leben als Mitarbeiter Nummer 112 dieses Hafens an der Südspitze von Malaysia. Es ist ein seltsamer Hafen, erbaut vor wenigen Jahren, fern jeder Stadt, errichtet auf jungem, dem Meer abgerungenem Land, um Schiffe von Reedern anzulocken, denen der Hafen von Singapur zu eng und zu teuer ist.
" (DIE ZEIT, Autor: Wolfgang Uchatius)

Einfach juut.

Backdoor

"Sie sieht aus wie eine kluge Frau, die damit leben muss, dass gerade ihr Hintern gefilmt wird." Tobias Kniebe in der Süddeutschen Zeitung über Angelina Jolie in THE TOURIST

Samstag, Dezember 04, 2010

Filmen Sie die Ohrfeige!

"Es gibt eine Sache, die mich immer beschäftigt hat: wie man von einer Einstellung zu einer anderen gelangt. Das heißt im Grunde, warum man eine Einstellung an die andere setzt. Wir haben von dem Amateurfilmer gesprochen, der immer nur eine Einstellung macht. Er filmt seine Kinder und seine Frau, wie sie am Strand aus dem Wasser kommt, und dann an Weihnachten oder an ihrem Geburtstag. Ganz genau entsprechend der Reklame, die die Kamerafirmen machen: Filmen Sie Ihr Kind, wie es die Kerzen ausbläst. Aber nie gibt es zwei Bilder. Kodak sagt: Filmen Sie dieses Bild. Aber sagt nicht: Und dann filmen Sie das Bild, wie Sie ihm eine Ohrfeige geben. Denn von diesem Moment an müsste man sich für sein Familienleben interessieren. Wenn man das nicht braucht, dann braucht man auch kein Kino..." zitiert Regisseur Christian Petzoldden französischen Filmemacher Jean-Luc Godard in der ZEIT aus Anlass des 80. Geburtstag des Meisters der Nouvelle Vague.

Der Gegenverschwörer

In seinem interessanten Artikel Der Gegenverschwörer erläutert Niklas Hoffmann in der Süddeutschen Zeitung die Aktivitäten von Julian Assange aus dessen ideologischem Hintergrund, wie er sich aus dessen Texten erschließen lässt. So ließe sich Assange als Kryptop-Anarchist beschreiben, also ganz im Sinne der Hacker-Ethik als jemand, der im Unterholz der Kryptographie, der Verschlüsselung von Daten agiert und die Asymetrie zwischen Staat und Individuum in diesem Feld umwerfen will: Während der Staat einen möglichst großen Teil der Kommunikation seiner Bürger zu überwachen versucht, hingegen selbst gegenüber seinen Bürgern vieles geheim halte, biete die technische Revolution des Cyberspace die Möglichkeit einer Umkehrung dieser Verhältnisse: "Alle privaten Informationen könnten und sollten mit kryptographischen Mitteln geheim gehalten werden. Der Staat wäre zur Unterdrückung des Einzelnen dann nicht mehr in der Lage. Und müsste sich in eine "Enklave der Dinge-die-er-kontrollieren-kann" zurückziehen, wie es May bei den Cypherpunks formuliert hat. Der umgekehrte Ansatz, um das gleiche Ziel zu erreichen, wäre die radikale Veröffentlichung des Herrschaftswissens."

Sonntag, November 28, 2010

Street View Prosa

 
9eyes.tumblr.com 
 
More...

Maria Hellwig 1920 - 2010

 

Verlaberte Prosa

In der Süddeutschen Zeitung ist Jörg Häntzschel nicht sehr begeistert von der jetzt erschienenen Autobiographie von Mark Twain: "Wie viele Männer seines Alters quatscht er ungehemmt drauflos und steuert ewig Pointen an, die nie kommen. Statt Witz und Lebendigkeit produziert das Diktat über weite Passagen verlaberte Prosa, die von der Seite hängt, wie ein schlagges Segel vom Mast."

Samstag, November 13, 2010

2:0

Weidenfeller
Piszczek
Subotic
Hummels
Schmelzer
S. Bender
Sahin
M. Götze
Kagawa
Großkreutz
Barrios

Donnerstag, November 11, 2010

Grün

"Für mich waren Grüne immer idealistisch, strickten Schafwolle zu Pullovern, hüteten Molche an den Ufern der Flüsse, weinten, wenn ein Igel überfahren wurde." Post von Wagner

Sonntag, Oktober 31, 2010

Rally to restore sanity

Ralley to restore sanity: www.comedycentral.com/dcrallylive


Sonntag, Oktober 24, 2010

Wochenende!

I love you Phillip Morris - Less of a comedy than a hilarious tragedy

In "I love you Phillip Morris" spielt Jim Carry den Betrüger Steve Russel, der, nachdem er den spießbürgerlichen Tugendpfad und seine Familie verlassen hat, sich seiner neu entdeckten Homosexualität hingibt und alle möglichen Gaunereien betreibt, um sich und seinen Gefährten ein angenehmes Leben zu ermöglichen.



Im Gefängnis verliebt er sich in den von Ewan McGregor ("gentle blond cell nymph" Variety) grandios gespielten, titelgebenden Mitinsassen ("the cigarette maker spells it with one L" Variety). Der neuerliche Versuch, sich durch Betrügereien ein luxuriöses Leben zu ermöglichen, führt geradewegs ins Gefängnis.

Script has some of the dark edges of "Bad Santa" but is grounded by the affable and lovesick character of Russell. Project was pitched to financiers as "Catch Me if You Can" meets "Brokeback Mountain." Variety

Der größte Clou wird sein vorgetäuschter Aids-Tod, nachdem Steve Russel, der wie der Abspann erläutert, bis heute im Gefängnis in Einzelhaft sitzt, zum wiederholten Mal aus der Haft entkommt aber schließlich bei dem Versuch gefasst wird, seinen Partner auf juristischem Weg aus dem Gefängnis zu holen.

Jim Carrey, der schon in "The Cable Guy", "Man on the Moon" oder "The Majestic" gezeigt hat, dass er mehr kann und will, als nur Grimassen ziehen, kann leider einige Male der Versuchung nicht widerstehen, typische Carrey-ismen heraus zu lassen. So gerät die Szene, in der Steven Russel zum ersten Mal vor Gericht auftritt zu einer Variation seines Anwalts-Klamauk-Streifens "Liar, Liar". Dadurch bleibt der Film unausgegoren, kann sich zwischen Komödie, Heist-Film und Liebesdrama nicht recht entscheiden.

Dennoch bleibt "I Love You Phillip Morris" ein hervorragend fotografiertes, spannendes, stellenweise rührendes Drama mit einem für einen US-Filmstar erstaunlich kantigen Part. Es wundert kaum, dass die Macher mit dem Drehbuch nach Europa gehen mussten, um einen Produzenten für die wilde Mischung aus Homosexualität und Kriminalität zu finden.

"given all the references to oral sex, the clingy physicality of Steven and Phillip and the one spectacular, ride-'em-cowboy sex scene involving Carrey, "Phillip Morris" will give some fans of "Ace Ventura" heart attacks." Variety

Freitag, Oktober 15, 2010

in Love with Chloe Moretz

Es gehört zwar NULL prophetische Begabung dazu - aber dennoch wird hiermit Chloe Moretz eine fantastische Karriere vorhergesagt!

Arbeitsmoral

ZEITmagazin: Würden Sie sagen, Sie waren eine Familie?
Bunse: Unbedingt. Wir haben alles zusammen gemacht, gearbeitet und gefeiert. Es gab viel Wein.
ZEITmagazin: Nicht nur den, heißt es.
Bunse: Wir haben in den Anfangszeiten auch gekifft. Bei uns hat es immer gut gerochen. Das Hasch lagerte zusammen mit Filmen in einem Kühlschrank, aber es war ein Schloss davor. (ZEIT Magazin)

Wochenende!

Sonntag, Oktober 10, 2010

Anchorman

Das ZEIT-Magazin fragt den Werbe-Veteran Jerry Della Femina, wie er in den 60er und 70er Jahren arbeiten konnte, wenn täglich Martinis getrunken wurden.


ZEIT-Magazin: Wie sind Sie denn nüchtern geblieben?


Della Femina: Überhaupt nicht. Niemand störte sich daran. Wir verhandelten mit Kunden, die auch tranken. Wenn wir in den sechziger Jahren zum Lunch gingen, kam Alkohol auf den Tisch.


ZEIT-Magazin: Wie lief ein typisches Mittagessen ab?


Della Femina: Wir gingen zu fünft in unser Lieblingsrestaurant, The Italian Pavillon an der 55. Straße, wo heute das Michael’s ist. Wenn wir durch die Tür gingen, sah uns der Barmann und begann die Martinis zu schütteln. Sobald wir uns hinsetzten, standen die Martinis auf dem Tisch. Die Speisekarte kam mit einem weiteren Drink. Während wir auf das Essen warteten, gab es noch einen. Zum Essen bestellten wir natürlich Wein, sagen wir, zwei Flaschen für uns alle. Und zum Dessert tranken wir ein Glas Scotch. (Zeit Magazin)

Samstag, Oktober 02, 2010

Reich sein ist super!

Jack White, das muss man jungen Hüpfern heute erklären, ist der Dieter Bohlen der 70er: Komponist, Texter, und Produzent von Tony Marshall, Roberto Blanco, David Hasselhoff, Laura Branigan ("Self Control"), Pia Zadora und vieler anderer. Wenn auf dem Oktoberfest "Die Hände zum Himmel" oder "Eine neue Liebe ist wie ein neues Leben" gespielt wird, klingelt bei ihm die Kasse.

Dem SZ-Magazin erklärt er, wie's läuft:

"Ein Lied wie Eine neue Liebe bringt mir als Komponist Jahr für Jahr 50 000 Euro Plus – nur dadurch, dass es auf Volksfesten und im Radio gespielt wird. Davon könnte eine Familie prima leben. Welthits hin oder her – meine Rente ist das Oktoberfest."

SZ-Magazin: Sie müssen unfassbar reich sein.

Jack White: Ich weiß ganz genau, wie viel ich auf dem Konto habe. Reich sein fühlt sich super an. (SZ-Magazin)

p.s. laut Wikipedia lautet der bürgerliche Name des Honigkuchenpferdes Horst Nußbaum.

Sonntag, September 26, 2010

Relaunch spd.de

Die SPD hat ihre Internetseite neu gestaltet und gestern gestartet. Der erste Eindruck: Man ist einen Schritt hinsichtlich des Designs und der Benutzerführung hinter das zurückgegangen, was nach dem letzten Relaunch gewagt wurde. Erschien dies wie ein grafisches Pendant zur Obama Online-CI, hinsichtlich deutscher Online-Rezeptionsgewohnheiten ungewöhnlicher war, erscheint die neue Seite der Sozialdemokraten, wie ein schlichtes Blog. Einfache Menuführung, schlichtes, wenig außergewöhnliches Design. Vielleicht war den Verantwortlichen der letzte Wurf zu posh und man wünschte sich weniger schicke Icons und mehr Bodenständigkeit.

Shut up and play yer piano!

SZ: Geht es im Underground-Pop, nicht vor allem darum, authentisch zu sein, aus dem Bauch heraus zu spielen?

Gonzales: Am Anfang meiner Karriere, in Kanada, habe ich ein paar Jahre erfolglos versucht, so ein authentischer Musiker zu sein. Deshalb kann ich heute sagen: totaler Quatsch. (...) Das Problem ist, dass am Ende alle verlieren. Dabei sollten alle gewinnen. Man kann aber nicht alleine gewinnen. Das ist armselig. Es ist der Unterschied zwischen Masturbation und Liebe. Ich kann auch die Typen nicht ausstehen, die zu mir sagen: Geh raus auf die Bühne, sei einfach du selbst und hab' Spaß! So ein Mist. Mir macht es nur Spaß, wenn es zuerst dem Publikum Spaß macht. Sex mit einer Frau haben, die keinen Spaß daran hat - das wollen nur Idioten. Die meisten Musiker sind solche Idioten.

Samstag, September 25, 2010

Wochenende!



Munchhausen by Proxy - Keystar

Freitag, September 24, 2010

The American Eat Pray Love

Der Anti-Filmtipps heute in der ZEIT: Eat Pray Love  mit Julia Roberts ("Die Botschaft am Grunde dieses Eimers voller Schmierseife: Liebe und Familie machen das Leben schön.") und The American mit George Clooney ("Dieser Film sieht über weite Strecken viel intelligenter aus, als er ist.").

Kim Jong Ils irrer Kronprinz

Montag, September 20, 2010

Mutprobe

"Den Busen anzufassen, war so mutig, wie seinen Kopf auf eine Eisenbahnschiene zu legen." weiß Wagner

Mutti

ZEIT: Herr Schmidt, in den letzten Monaten ist Ihr Vater gestorben. Für manche Leute ist der Tod des Vaters ein Wendepunkt. Hatte das irgendeinen Einfluss auf Ihre Entscheidung?

Schmidt: Nein, gar nicht. Ich habe ein gutes Rezept, damit man sich nicht den Tod als großes Drama erzählen muss. Man redet, wenn der Mensch noch lebt. So habe ich das mit meinem Vater gemacht. Das hilft und erspart unschöne Ausbrüche in irgendwelchen Eisdielen. Und finanziell geht’s mir auch so gut, dass ich kein Taschenbuch schreiben muss, wie traurig es war, als Mutti starb.

Wo ist dieser Mann?

"Oft fragte ich mich: Wo ist dieser Mann, den ich einmal liebte? Liegt er auf der Couch? Ist ihm alles wurscht? Pupst er in seinen Morgenmantel, bohrt er in seiner Nase, kratzt er sich am Hintern?" Wagner denkt über Harald Schmidt nach.

Sonntag, September 19, 2010

Wochenende!

Samstag, September 18, 2010

Is there anybody out there?

Konzertkritik in der Süddeutschen Zeitung zur Tournee von Roger Waters mit THE WALL:

"Genau jetzt, noch lange vor der Erlösung, ist diese Show sagenhaft gut. Und genau jetzt ist sie, was sie immer schon war: der Rolls-Royce unter den Nervenzusammenbrüchen."

Dienstag, September 14, 2010

SHELL Jugendstudie 2010

Die neue SHELL Jugendstudie ist da - und TITANIC hat schon mal die wichtigsten Stellen angestrichen: Wie sind die "Kids" von "heute" so "drauf"?  "Ich finde Mode gut und Einkaufen, von daher könnte ich mir schon irgendwie vorstellen, daß ich auch später als Erwachsener einkaufen gehe, aber natürlich nur, wenn das Geld reicht, klar." Mehr bei TITANIC...

Montag, September 13, 2010

Bilder des Grauens

In der Süddeutschen Zeitung beschäftigt sich J.A. Heyer am Beispiel des Fernsehfilms "Lautlose Morde" mit der Ausstattung (Georg Resetschnig) deutscher Fernsehfilme, in der die Rezeptionserwartung durch das Bedienen visueller Codes befriedigt wird - unabhängig davon, wie Menschen in der Wirklichkeit leben:

"Die deutsche Upperclass, wie sie um 20.15 Uhr gezeigt wird - ob in den "Fernsehfilmen der Woche" bei ARD/ZDF oder als "Filmfilm" bei Sat 1 oder Event Movie bei RTL - scheint grundsätzlich in einem Bungalow zu leben, den mindestens Rem Koolhaas entworfen haben könnte.
Ein bisschen Travertin, ein bisschen Holz, viel Glas, dazu Ligne Roset und offene Hüppe-Dusche. Aus der Tiefgarage fährt ein silberner, wahlweise schwarzer Audi (Limousine oder Sportwagen, je nach Familienstand). Aber nur, wenn es sich um den netten, reichen Protagonisten handelt. Der Bösewicht darf auch Jaguar lenken." (SZ)

Freitag, September 03, 2010

Thilo Sarrazin - dumm, dick und zu viel

"Dieses Buch ist ein wucherndes Gebilde: in seiner Fehlerhaftigkeit überraschend bildungsfern, in seiner Dickleibigkeit fast adipös, dabei allerdings so fortpflanzungsfreudig, dass der Argumentationskeim eines Kurzreferats zu einem Riesenwälzer angewachsen ist. Nimmt man noch die Perspektive des Erzählers hinzu, die es an Verengung mit dem Augenschlitz einer Burka lässig aufnehmen kann, gleicht Thilo Sarrazins Buch eigentlich exakt seinem Feindbild: ein übergewichtiger, fertiler Religionsfanatiker." SZ Magazin

Wortschatz

"reich leben, links reden. In Frankreich nennt man solche Typen „gauche caviar“. Gauche heißt links und Kaviar muss ich Ihnen nicht erklären. Sie sind ja Porsche-Fahrer." Wagner schreibt an Klaus Ernst

Donnerstag, September 02, 2010

Wie geht es uns Herr Küppersbusch?


taz: Verteidigungsminister zu Guttenberg will die allgemeine Wehrpflicht kippen. Richtig so?
Friedrich Küpppersbusch: Na, er weiß ja die Grünen als nützliche Idioten an seiner Seite. Die sind schon lange gegen Bürger in Uniform: Wenn wir nicht Soldaten werden müssen, gibt es weniger Krieg. Wenn Kinder sich die Augen zuhalten, denken sie, es wäre dunkel. Guttenberg will schlicht Wehrdienst geiler machen: "Keine Gammelzeit, sondern: … Erwerb des Führerscheins, ordentliche Bezahlung, Anrechnung auf Rentenversicherung, Optionen auf Studienplätze und vieles mehr", verheißt er. Was wäre das für ein Land, in dem ein ziviler Dienst mit solchen Anreizen beworben und belohnt würde. Es wäre unseres ohne durchschlafende Fischergrüne. Die Wehrpflichtarmee hat jahrzehntelang getan, was sie sollte : Kriegführung erschweren. Nun bekommt Guttenberg seine Profikiller. Nach dem Asylrecht fällt eine zweite Säule aus der Abt. "Aus Weimar gelernt". (taz)

Sonntag, August 29, 2010

Wochenende!


Broken Heart - Beck Hansen with Feist

Joschka freut sich

"Die Gesprächsatmosphäre nähert sich dem Tiefpunkt, da kommt übers Handy eine tolle Nachricht rein. Westerwelle hat der Bravo ein Interview gegeben. Über Hautprobleme und Aufklärung. Der Außenminister. Sein Nachnachfolger. Der Bravo.  In der Euro-Krise. Kann man es fassen? Fischer mit einem Mal ganz aufgekratzt, er wirkt glücklich. Der kann es nicht. Konnte es nie. Wird es nie können. Ist und bleibt unreif. Auch so eine Schnarchnase. Diese Schnarchnasen! Werden alles ruinieren! Deutschland, Europa, die Welt! Es ist zum Verrücktwerden!" ZEIT Magazin

Samstag, August 28, 2010

Schwarzweiß

"Ein Vorwurf lautet, Thilo Sarrazin zeichne ein Schwarz-Weiß-Bild, wenn er mit seinen öffentlichen Äußerungen die deutsche Einwanderungsgesellschaft beschreibt. Das stimmt nicht: Der Bundesbankvorstand kennt überhaupt kein Weiß, nur Schwarz."  Martin Spiewak, DIE ZEIT

Montag, August 23, 2010

Mut und Realismus

"Das ist der Traum jedes Steuerzahlers: Auf seinen Protest hin tritt der Staat mit ihm in Verhandlungen ein und fragt, wie viel man bitte freiwillig zahlen möchte." Heribert Prantl in der Süddeutschen Zeitung zu der Bereitschaft der Bundesregierung, dem Drängen der Atomenergie nachzugeben.

Sonntag, August 22, 2010

Wie geht es uns, Herr Küppersbusch?

und nochmal ... 

taz: 40 Deutsche Manager und Prominente ergreifen in großen Anzeigen Partei für die Atomindustrie. Zu den Unterzeichnern zählt Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann. Warum waren Sie nicht dabei? 

Friedrich Küppersbusch: Ich dachte, die seien von der Titanic. An der Unterzeichnerliste würde eine intakte RAF auch nur noch die Großschreibung ändern. Mit Bahnchef Grube polemisiert hier ein Staatsangestellter gegen den Staat, Gewerkschaftsboss Vassilidiadis steht trotz Absage drauf. Olli Bierhoffs Kindheit mit RWE-Papa muss man sich wohl so heiter - verstrahlt vorstellen wie Loriots "Weihnachten bei Hoppenstedts". Ansonsten Titanen des opinion - hoppings: Clement, Schily, Merz. Schließlich Manager von Strom- und stromnahen Konzernen und Einrichtungen. Allein RWE und eon haben im ersten Halbjahr rund neun Milliarden verdient - hier sieht man, was man mit einem Almosen daraus publizistisch anrichten kann. 2,3 MRD soll die Brennelementesteuer dem Bund bringen. Die Anzeige wirkt, als wäre deutlich mehr zu holen. Eine wertvolle Anregung von Ollis Papa und die 40 Räuber. (taz)

Wie geht es uns, Herr Küppersbusch?

taz: Pakistan geht unter - 13 Millionen Menschen brauchen Hilfe, trotzdem ist die Spendenbereitschaft gering. Sind die Taliban dran schuld? 

Friedrich Küppersbusch: Pech - Sommerschlussverkauf in der Schlechtes-Gewissen-Boutique. Überschwemmungen in Pakistan, in Sachsen jedoch auch, dazwischen Hitzekatastrophe mit Waldbränden in Russland. Und Öl im Golf noch reichlich. Medial durchsetzungsfähig sind pittoreske Katastrophen mit Alleinstellungsmerkmal in christelnder Adventsnähe - da hat Pakistan gleich alles falsch gemacht. (taz)

Christoph Schlingensief fehlt

"Christoph Schlingensief wird uns sehr fehlen, nicht nur in der Theater- und Kunstlandschaft, er wird diesem Land fehlen, auch wenn es dieses Land mal wieder gar nicht merken wird. Er hat uns so verdammt gut getan", schreibt die SZ-Theaterkritierin Christine Dössel, die - mal wieder - einen Nachruf auf einen Künstler und Menschen wird schreiben müssen, den der Krebs hinweggerafft hat.



Donnerstag, August 19, 2010

Life is funnier than ...

Via Ffff

Freitag, August 13, 2010

Wie geht es uns Herr Küppersbusch?

taz: 40 US-Milliardäre haben angekündigt, die Hälfte ihres Vermögens für wohltätige Zwecke zu spenden. Sind Karl Albrecht, Friede Springer und Josef Ackermann eitel genug, um nachzuziehen?
Friedrich Küppersbusch: Seitdem sich jeder Moskauer Erdgaszuhälter einen englischen Erstligaclub leisten kann, muss Distinktionsgewinn anders buchstabiert werden: "Was nützt mir noch ne Segeljacht - wenn ich für Kleingeld in Bukina Faso als Heiliger verehrt werden kann?"
(taz)

Fragen an Hans Magnus Enzensberger

73 Was machen die Wolken?
Es zieht gerade ein bisschen zu.

Quelle: Zeit Magazin

Donnerstag, August 12, 2010

Passing

(via Glaserei)

Montag, August 09, 2010

Selbst ist der Mann

Den Fragebogen der FAZ beantwortete einmal auch der Karabettist Wolfgang Neuss. Darunter auch die unervermeidliche Frage:

FAZ: "Welche militärische Leistung bewundern Sie am meisten?"
Neuss: "Selbstverstümmelung!"

Kanzlerbungalow

Freitag, Juli 30, 2010

Gerling Quartier Köln









Donnerstag, Juli 29, 2010

Inception

"Auch Dialogzeilen wie „Scheiße, irgendetwas läuft schief“ oder „Unser Helikopter ist auf dem Dach“ fehlen nicht." Der Tagesspiegel hat Christopher "The Dark Knight" Nolans neuen Spielfilm gesehen.

Mittwoch, Juli 28, 2010

The Girl on a Motorcycle

Heute im Filmclub 813, Köln, Hahnenstraße 6, 50667

Dienstag, Juli 27, 2010

Leydiesentdschentelmehnwelkommonboohdseeizieh juhtuubrelinnviawuppertalbraunschweighagen

Vorschlag: Sabine Töpperwien oder der Typ, der auf dem Rummelplatz immer die Automaten bedient und den Euro-Disco-Sound abwechselnd laut und leise dreht, um in die Pausen seine Motivationsakklamationen zu knödeln, sollen die Durchsagen in den Zügen der Deutschen Bahn machen.

Montag, Juli 19, 2010

Life in a Day

Those were the days...

Hollywood Class 1977

Nominated for Best Picture

All the president's men
Taxi Driver
Network
Rocky*

Nachhaltig

"Der Konzern hat Kriege, Diktaturen und Thomas Middelhoff überlebt - Respekt."Küppersbusch gratuliert dem Bertelsmann-Konzern zum Geburtstag.

Tweets zu Von Beust-Rücktritt

Von Beust hat gewartet bis er 55 ist - denn damit steht ihm seine volle Pension zu. Happy Zahltag, liebes Volk - das bis 67 arbeiten darf. (groto)

++EILMELDUNG++ CDU-Ministerpräsident zurückgetreten! (Bitte beachten Sie: Diese Eilmeldung wiederholt sich automatisch alle vier Wochen.) (zeitweise)

Freitag, Juli 16, 2010

Make it special

Wer andern eine Grube ...

"Auch das stimmt nicht, was die Bahn behauptet, dass da Notärzte schon gewesen seien. Ich habe den Notarzt gerufen, der kam dann ein paar Minuten später. Von Bahnpersonal war aber nichts zu sehen." (DLF)

Im Interview mit dem Deutschlandfunk verliert Bahn-Chef Mehd...ne .. Dings ...kein Wort über das miserable Krisenmanagement der Bahn oder darüber, dass das mit Steuermitteln finanzierte Unternehmen für seine Privatisierung einen immer strafferen Spardruck aufbaut, Wartungen einspart, Sicherheit hintanstellt, mit krimineller Energie bewehrt ist, die öffentliche Meinung manipuliert und Kunden als Gegner und lästiges Hindernis ("Servicegebühr") betrachtet.

(Bild: Cieleke)

Stattdessen prahlt er damit, dass er "in den letzten Tagen bestimmt über 200 persönliche Telefonate mit Kunden geführt" hat, "wo wir uns persönlich entschuldigt haben."

Vermutlich ist es der Pluralis Majestatis, den der Gesprächspartner benutzt, der Deutschlandfunk-Moderator Friedbert Meurer dazu veranlasst, an dieser Stelle des Interviews die Hörer nochmal darauf hinzuweisen, mit wem er spricht: "Ich spreche mit Rüdiger Grube, dem Vorstandsvorsitzenden der Bahn."

Wochenende!


Udo Lindenberg & Helge Schneider

Ästhetisch Teetisch

Heinrich Heine zum Ersten:

"Sie saßen und tranken am Theetisch
Und sprachen von Liebe viel
Die Herren, die waren ästhetisch,
die Damen von zartem Gefühl"

Heinrich Heine via Mathias Matussek:

"Heine beherrscht das bis zur Perfektion, auch in der Prosa. Wie fromm und biedermeierlich diese Rede beginnt, in der er einige Wünsche zu seiner Behaglichkeit aufzählt: ein Häuschen, ein paar Blumen vor dem Fenster, einige Apfelbäumchen im Garten, und „wenn der liebe Gott mir eine besondre Freude machen will, so sorgt er dafür, dass an diesen Apfelbäumchen sieben oder acht meiner ärgsten Feinde aufgeknüpft hängen.“ Kann man Pointen besser setzen?"

Mathias Matussek, Wir Deutschen. Warum uns die anderen gern haben können. Frankfurt a.M. 2006, S. 39

Ansonsten sollte man sich Heine von Helge Schneider vorlesen lassen.

Donnerstag, Juli 15, 2010

Diagnose

Niels Ruf schreibt "Wer die Leser-Kommentare bei bild.de nicht gelesen hat, weiß nichts über Deutschland." und er hat mehr als Recht.

Vokabeltrainer

Rastafarian-coiffed killer space aliens (VF)

Mittwoch, Juli 14, 2010

Bestechend

Offener kann man es nicht sagen.

"CSU-Landesgruppenchef Friedrich lehnt die Idee einer Versteigerung von längeren Laufzeiten für Atomkraftwerke ab. Mit derartigen Überlegungen wolle man von politisch notwendigen Entscheidungen ablenken, sagte Friedrich der "Passauer Neuen Presse". Politiker der Opposition wandten sich ebenfalls gegen den Vorschlag, den ein Ökonomieprofessor ins Gespräch gebracht hatte. Der bayerische Wirtschaftsminister Zeil sprach dagegen von einer bestechenden Idee."

Deutschlandfunk Nachrichten (Bild: resignent)

Dienstag, Juli 13, 2010

Heißt das nicht "bewaffneter Konflikt"?

Oh, really?

Zum festen Bestandteil der abendlichen Fernsehshow des amerikanischen Polit"journalisten" Bill O'Reilly gehört das "Talking Points Memo".

In diesen 2-3 minütigen Kommentaren - bei denen der Einfachheit halber die wichtigsten Punkte schriftlich eingeblendet werden (Liberals are against guns for children - Obama hates America - Democrats prefer soccer) - wie seiner ganzen Show geht es O'Reilly darum, die Politik der US-Demokraten im Allgemeinen und von "Mr. Obama" zu attackieren und mit zusammengesuchten Zitaten und Belegen - am Besten von demokratischen Zeitungen und Senatoren - nachzuweisen, dass Obama das Land in den Abgrund führt.

Und, um sicher zu gehen, dass auch jeder seine Botschaft versteht, ist sich O'Reilly auch für griffige Zusammenfassungen nicht zu schade:

"Obama appoints very liberal guy to important job". - say no more!

Aufmerksamkeitsökonomie

Deutschland einig Zeter-Land: Rauchverbote in Kneipen, Schiedsrichter-Bestechungen, Einschränkungen des Bierausschanks in der Außengastronomie und GNTM mobilisieren Millionen aus dem Stand.

(Bild: mestillw)

Alles andere, was sich jenseits der eng gesteckten Grenzen des kognitiven Schrebergartens
befindet, interessiert nicht. Der vielzitierte kleine Mann "draußen im Land" bzw. "von der Straße" liebt die Anstrengung nicht. Er liebt das Bekannte, das, was das je schon Vorhandene - zum Beispiel seinen intellektuellen Status Quo - bestätigt. Neues und Unbekanntes führt nicht zuletzt ihn als uninformiert und ahnungslos vor - das schätzt er nicht.

Er schätzt Situationen, durch die er mit brummelndernder niedrigschwelligem Energieaufwand floskeln kann. Er sucht das unmittelbar Eingängige; das, was er einordnen und also bewältigen kann, ohne dass ihm die Anstrengung abverlangt wird, seinen Urteilsapparat durch das Hinzuführen und Verarbeiten neuer Informationen zu belasten.

So sind auch defekte Klimaanlagen in wenigen Zügen ein Skandal.

An die Privatisierung von mit Steuermitteln bezahltem Allgemeingut haben wir uns aber gewöhnt. An die Manipulation der öffentlichen Meinung haben wir uns gewöhnt. Im Gegenteil: Derjenige wird als Störer der öffentlichen Ordnung gesehen, der nachhaltig an einer Sache dran bleibt und penetrant aufleyendeckert.

Das zeigt: Entweder muss man ein Verbrechen schnell und unauffällig durchziehen oder, wenn schon auffällig und sichtbar, dann derartig in die Länge ziehen und in das Dickicht komplexester Sachaspekte überführen, dass das mediale Interesse schwindet - siehe BP, CDU-Parteispendenaffäre und Enron.

Montag, Juli 12, 2010

Tonlage

Diesem Land geht es besser als man glaubt, wie daran zu erkennen ist, zu welchen Gelegenheiten der erste Grüßaugust der Republik geschickt wird: Nach Torwartnekrologie und Schlagersängerinnenwettbewerbsbegrüßung jetzt Fußballmannschaftstrainerehrung. So wird langsam schreckliche Gewissheit, was manchem nur fönwarme Ahnung war: Christian Wulff legt seine Bundespräsidentenschaft zwischen Phantasialand und Praxis Bülowbogen an.

Sonntag, Juli 11, 2010

Octopussy's Garden

"Hats off to Pablo the Octopus." schreibt der ehemnalige UN-Untergeneralsekretär, gefeierte Indische Schriftsteller und amtierende Außenminister Indiens, Shashi Tharoor. Ist das noch Sommerloch oder einfach nur Radio Gaga, dass selbst auf der anderen Seite des Globus eine Krake aus einem Ruhrgebiets-Unterwasser-Freizeitbumms mit Namen bekannt ist?

(Bild: giselaroyo)

Alles im Lack

Wieder mal ist der 11 Freunde Live-Ticker das eigentliche Finale

"21:27 Uhr
Dass Katrin Müller-Hohenstein heute ganz in Latex auftritt führt dazu, dass wenigstens Oliver Kahn noch Hoffnung auf einen großen, ja: sehr großen Fußballabend haben darf."


27.
»Der ästhetische Wert von Fouls wird unterschätzt«, doziert Kollege Jonas nun. Dann aber bricht auch er weinend zusammen, denn was De Jong da gegen Xabi Alonso bringt, ist kein Foul mehr, sondern ein Verbrechen: Er tritt dem heran fliegenden Spanier mit dem steifen Bein auf den Solar Plexus. Die Rippen könnten durch sein. Ein billiger Abklatsch des Minotaurus-Stoßes des Zinedine Zidane vor vier Jahren, es ist, als wollte ein Karussellbremser eine griechische Tragödie inszenieren. Lächerlich. Vielleicht sieht De Jong deswegen nur Gelb, damit er sich nicht einreihen kann. Vielleicht war es eine Fehlentscheidung von Howard Webb. Vielleicht ist das hier kein WM-Finale, sondern das Welttreffen der Vollärsche.


Freitag, Juli 09, 2010

Wochenende!

Unaufgeräumte Wichsbude

Auch wenn das Spiel gegen Spanien nicht erfreulich gewesen sein mag - der Live Ticker von "11 Freunde" ist auch nach dem Spiel immer noch eine wahre Freude:

"1. Minute Anstoß. Wenn es jetzt doch nur schon 23 Uhr wäre, dann wüssten wir wie das hier ausgeht, so wissen wir nichts. Nichts. So muss es sich anfühlen, Experte in der ARD zu sein."

3.
Die deutsche Mannschaft hat noch nicht einmal den Ball gehabt. Wollen die Spanier mit Passivität um den Verstand bringen. Das mag in der Ehe klappen, hier ist es ein gefährliches Spiel. Die einzigen, die so den Verstand verlieren werden, sind wir.

15.
Nun Ecke für uns, Casillas faustet wie Florian Silbereisen, wenn es backstage mal Ärger gibt wegen fehlender Weintrauben. Un-sicher-heit! Un-sicher-heit! Un-sicher-heit! Und jetzt alle: Un-sicher-heit! Un-sicher-heit! Un-sicher-heit!

29.
Klose. Klose! Klooooooose! Er dribbelt, er angelt, dann abgeblockt, aber das bringt Zeit! Das bringt Zeit! Wertvolle Lebenszeit! Ich kann nur noch existieren, wenn die Deutschen in der spanischen Hälfte sind, wenn nicht, erlebe ich alles wie ein Nacktmull in Isolationshaft, wenn die Wärter »Caught in the Act« auf volle Pulle drehen. So wie jetzt also: Villa hat drei Jahre Zeit, den Seitfallzieher anzusetzen, dann Merte – weggestorcht. Dann brüllt Merte – zu Recht. Das deutsche Mittelfeld unaufgeräumt wie die Wichsbude eines Pubertierenden, Bälle, Socken, dubiose Hefte liegen herum. Und mittendrin lümmeln Khedira, Özil, selbst Schweini und träumen von einem Joint und den Brüsten von Scarlett Johansson. Wir können das ja durchaus verstehen, Jungs, aber doch nicht jetzt! Nicht JETZT! Im Halbfinale! Denkt doch auch mal an Morgen! Also Sonntag! An uns! Eure armen Eltern."

Donnerstag, Juli 08, 2010

Referees at Work

Tip des Tages: Die Hammer-Doku "Referees at Work" über Schiedsrichter. Gedreht bei der EM in Österreich/Schweiz. Darin gibt es jede Menge O-Töne von Schiris während eines Spiels, die einen Einblick in die anspannende Arbeit der Unparteiischen auf dem Platz gibt. Diese stimmen sich permanent mit ihren Linienrichtern und weiteren Helfern per Funkmikro ab. In dem Eifer des Gefechts klingt das allerdings mehr, wie das Schreien unter feindlichem Feuer im im Schützengraben:



Auch schöne Momente, wie diese Zeit der Zärtlichkeit vor dem Spiel:

Heiapopeia - Street View Baba BuBu

Komplexe oder spröde Sachverhalte wie Politik oder Bücher werden verstehbarer und sexier, wenn man sie in ansprechend gestalteten Animationsvideos verpackt.

Kontroverse Inhalte verlieren ihre Schärfe, wenn es puschelig ist. Deutliches Beispiel: Google erklärt die Sicherheitspraxis seines Street View Projekts im Stile eines Heipopeia-Sandmännchen-Videos.

España es una gozada

"Si el fútbol es un depósito de sentimientos, España es una gozada. Si el fútbol es arte y épica, España es el equipo a seguir. En su partido frente a la temible y deslumbrante Alemania lo tuvo todo, fue sublime en el juego y también supo remangarse cuando fue preciso." El Pais

"Die Google-Sprach-Übersetzung sagt: "Wenn Fußball ist ein Reservoir von Gefühlen, ist Spanien eine Freude. Wenn Fußball ist Kunst, episch, ist Spanien das Team zu beobachten. In ihrem Match gegen die furchtbaren und blendend Deutschland hatte alles, war im Spiel Erhabenen und wusste auch, wenn es notwendig war, aufrollen.")

(Bild L Avi)

"Alemania también sorprendió al Mundial, que le había visto hasta ese momento como un equipo decidido y sin complejos. Eligió campo y dejó el balón para los españoles." El Mundo


(Die Google Sprachübersetzung sagt: "Auch Deutschland überraschte die WM, hatte er bis dahin gesehen, als ein Team ohne starke und komplex. Er wählte das Feld und ließ den Ball für die Spanier.")

Mittwoch, Juli 07, 2010

een bizarre vorm van moderne kunst

"Menselijk brein kan schijnbeweging Robben niet aan." Algemeen Dagblad

"Amsterdam maakt zich op voor megahuldiging", schreibt "De Volkskrant" und erläutert:
"Het Nederlands elftal heeft resultaatvoetbal tot een bizarre vorm van moderne kunst verheven en won ook zijn zesde duel bij het WK in Zuid-Afrika, van Uruguay, met als beloning deelname aan wedstrijd 64: de finale, tegen Duitsland of Spanje."

Montag, Juli 05, 2010

Fuck fuckity fuck fuck fuck

David Simon said that this scene (Season 1, Episode 4 "Old Cases") from the acclaimed tv show THE WIRE basically grew out of an offhand comment by one of the show's technical advisers, a retired cop, who said that it would be entirely possible for cops to have an entire conversation consisting of variations on "fuck."

Wie geht es uns, Herr Küppersbusch?

"taz: Und wie lange macht es Schwarz-Gelb noch?

Friedrich Küppersbusch: Nach den Rücktritten von Köhler, Koch, dem Scheitern Rüttgers und der Entschärfung Wulffs - ist Angela Merkel Kanzlerin, CDU-Vorsitzende und ihr Kandidat Bundespräsident. Wenn das ein Misserfolg ist - wie, bitte soll dann ein Erfolg Merkels aussehen? Köhler war Westerwelles Mann und dessen Steuersenkungsreligion war Konzept dieser Regierung: davon ist nichts mehr übrig, von der FDP selber auch nur noch 4 Prozent. Die sind jetzt zahm und wollen nur noch spielen." (taz)

Gruner + Jahr kauft 11 Freunde

"Das Erstaunliche am Aufstieg von 11 Freunde ist, dass diesen Erfolg kein präpotenter Manager mit eckiger Beraterbrille ermöglicht hat, der angeblich alles weiß über die Wünsche des Lesers. Es waren vor allem Romantiker wie der junge Köster (Jahrgang 1972), die das Blättchen mit Schöpfer-Passion geformt und verbessert haben. Sie kamen aus der Fanzine-Ecke, beobachten Fußball aus der Kurve und kommunizieren mit Lesern, die hoffen, nicht mitten in der Saison sterben zu müssen. Kein Glamour, kein Rausch, kein Unsinn. Fußball-Feuilleton ohne Arroganz."

Der ganze, schön geschriebene Artikel Interview mit der Eckfahne von Hans Leyendecker in der Online-Ausgabe der Süddeutschen Zeitung

Abstimmung

Die französische Tageszeitung Le Monde fragt ihre Online-Leser, wer ihrer Meinung nach Fußball-Weltmeister werden wird:


Für große Ansicht auf Bild klicken

Sonntag, Juli 04, 2010

Staggering and Irresistible

"Germany's staggering and irresistible progress through this tournament has propelled them yet again beyond fancied opposition. This was a slaughter to leave El Diego numbed and close to tears on the touchline. [...]
He may concede this to have been another jaw-dropping master-class in incisive counterattacking football with which Argentina could not compete. [...] Youthful zest combines with purring ability and tactical discipline in their approach."
The Guardian

Der Independent schreibt über Miroslav Klose "Messi, Cristiano Ronaldo, Wayne Rooney, Kaka... all the marquee names of this World Cup have now gone, eclipsed by a centre-forward who decided to train as a carpenter in case football didn't work out."

"Defeat became humiliation." The Daily Mirror

"Spätestens mit seiner Leistung beim 4:0 gegen Argentinien qualifiziert sich Bastian Schweinsteiger für den Titel "Spieler der WM". Seine Entwicklung ist nicht erstaunlich, sie lässt sich mit einem Satz erklären: Er hatte zum richtigen Zeitpunkt den richtigen Trainer. " Süddeutsche Zeitung

Samstag, Juli 03, 2010

Chilly Gonzales vs. Helge Schneider


Heute beim Duisburger Traumzeit Festival: Chili Gonzales vs. Helge Schneider.

Der Franko-Kanadier Chilly Gonzales heißt eigentlich Jason Beck und wurde 1972 geboren. Er studierte Jazz-Piano und schätzt klassische Musik, experimentierte in Kanada aber zunächst mit Pop-Musik.

Als er Im Jahr 2000 nach Berlin zog, entdeckte er erst den HipHop und dann den Elektro-Pop für sich. Danach folgte eine weitere Wende: 2004 veröffentlichte er das Album „Solo Piano“, eine Platte mit zumeist ruhigen Eigenkompositionen irgendwo zwischen Klassik und Jazz, die ihm viel Kritikerlob brachte.

Mit diesen, ein wenig an Erik Satie erinnernden Stücken, trat der inzwischen in Paris lebende Pianist 2007 beim Glenn-Gould-Festival in Berlin auf. Ließ er in dieser Musik einen eher leisen Humor erkennen, so hatte sein erfolgreicher Versuch, mit über 27 Stunden Klavierspiel im Jahr 2009 den Weltrekord des Dauerkonzerts zu brechen, schon einen parodistischen Zug.

Chilly Gonzales, der als Produzent u.a. für Feist und Jane Birkin arbeitet, ist ein musikalisches Chamäleon und somit ein idealer Partner für Helge Schneider. (Quelle: Traumzeit)

Freitag, Juli 02, 2010

Don't cry for me ...

Donnerstag, Juli 01, 2010

Dienstag, Juni 29, 2010

Fußball Fans

Montag, Juni 28, 2010

Käzcher

Nach dem 4:1 gegen England grüßte Torschütze Thomas Müller seine Großmütter. Die Süddeutsche Zeitung hat mit einer von ihnen, Erna Burghart, 81, aus dem 1500-Einwohner Ort Pähl im Pfaffenwinkel gesprochen.

SZ: Ihr Enkel Thomas hat im Spiel Deutschland gegen England zwei Tore geschossen und ein weiteres für Lukas Podolski vorbereitet. Ihr Bürgermeister lud zum Public Viewing ins Gemeindezentrum. Waren Sie dort?

Burghart: Nein, das ist mir zu laut. Ich bin lieber im Austragsstüberl (Wohnung für die Altbauern nach der Hof-Übergabe, d. Red.) gesessen und habe mir das Spiel alleine angeschaut. Ich verstehe ja nicht viel vom Fußball und habe auch bei früheren Spielen immer nur dann weitergeschaut, wenn der Thomas nicht ausgewechselt wurde. Aber diesmal habe ich alles bis zum Ende angesehen, mit einer Kerze auf dem Tisch.

SZ: Mit einer Kerze? Bringt das was?

Burghart: Schon. Nur diesmal habe ich vergessen, die Kerze anzuzünden. Mich wundert selber, dass es trotzdem geklappt hat.

Sonntag, Juni 27, 2010

4:1

"the Germans, with strikes from Miroslav Klose, Lukas Podolski and two-goal Thomas Muller, completely outclassed Fabio Capello's team and now progress to the quarter-finals." The Sun

"England suffered World Cup heartbreak today in a controversial but crushing 4-1 defeat to old rivals Germany." The Independent

"There was nothing, all the same, to compare with the technique and composure with which Germany broke to establish a 3-1 advantage in the 67th minute. (...) England, for all their exertion, had been a markedly inferior team." The Guardian

Freitag, Juni 25, 2010

Wochenende!

Donnerstag, Juni 24, 2010

Aus gegebenem Anlass ...

Mittwoch, Juni 23, 2010

First things first

Am Ende einer Kurzmeldung auf der Titelseite der Süddeutschen Zeitung zum Kampf um die Führung der nordrhein-westfälischen CDU lesen wir im letzten Satz: "Unterdessen vereinbarten SPD und Grüne bei ihrem ersten Koalitionsgespräch, die Kopfnoten abzuschaffen." Na, zum Glück ist DAS Problem gelöst. Ob als nächstes Großthema die Hundesteuerverordnung ohne Wenn und Aber bearbeitet wird?

Dienstag, Juni 22, 2010

Wer dient?

taz: Wehrdienst und Zivildienst dauern ab Juli nur noch sechs Monate. Richtig so?

Küppersbusch: Die Idee der Wehrpflichtarmee ist es gerade, Kriege tendenziell unführbar zu machen, wenn die Menschen nicht dahinter stehen. Und eben bereit sind, Bürger in Uniform zu werden oder zu stecken und ihr Leben zu riskieren. Die Berufsarmee mit ein paar verfassungsrechtlich bedingten Spaßhanseln nebenher macht Kriege führbarer. Die Errungenschaft Zivildienst wird desavouiert, indem die Jungs kaum mehr Zeit haben, ihre Jobs zu lernen. Und natürlich ist es Alten, Behinderten, Pflegebedürftigen unzumutbar, alle paar Wochen einen neuen Anfänger im Intimbereich zu begrüßen.

Wie geht es uns, Herr Küppersbusch?

Taz: Wer gewinnt die Fußball-Weltmeisterschaft?
Küppersbusch: Otmar Hitzfeld. Das Team wird noch zugelost.

Samstag, Juni 19, 2010

Freiheit für Aung San Suu Kyi. Freiheit für Burma.


Heute feiert Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi ihren 65. Geburtstag. Suu Kyi war 15 der vergangenen 21 Jahre inhaftiert. Auch ihren Geburtstag verbrachte in Hausarrest in Rangun. Siehe auch Burma VJ.

Nachbesprechung

Nach dem Fußball-WM-Vorrundenspiel Deutschland gegen Serbien senden die Ralkorama-Berichterstatter in den Außenstudios ihre Einschätzung.

(Bild: colsart)

Analyse aus dem Ralkorama-WM-Studio Vlotho:
Fußball ist Damentennis


1. Der Gegner war unbequem. Sehr aggressiv.

2. Die eigene Laufbereitschaft hielt sich in überschaubaren Grenzen. Der einzige, der richtig Dampf gemacht hat, hatte heute seinen unglücklichen Tag: Luki.

3. Der Schiedsrichter hat zwar zu 100% regelkonform gepfiffen, ABER: in England wäre der Mann schon tot. Im Grunde war es ein hartes, aber relativ faires Spiel. In England hätte es vermutlich keine einzige Karte gegeben. In Spanien oder Italien fliegen in solchen "normalen" Spiel immer Dutzende von Spielern vom Platz. Was willste machen? Fußball ist halt Damentennis. So traurig das ist.

Aber verloren wurde das Spiel nur aus einem Grund: Es wurden keine Tore geschossen. Ob nun mit oder ohne strengen Schiedsrichter.

Ich seh's positiv: Kein Gegröhle auf den Straßen. Keine dämlichen Fan-Lieder im Radio. Im Grunde ein richtig schöner Tag.

Ralkorama-Studio Köln funkt: Ohne Klose wird's was

Der Schiri war´s nicht: wenn man als Stürmer schon ne gelbe Karte hat, rennt man nicht bis zum Mittelkreis zurück, um dem Gegner von hinten (und das ist auch ein Entscheidungskriterium für gelbe Karten) in die Hacken zu treten. Einfach nur amateurhaft - zumal der Pole ja schon wusste, dass der Schiri sich gerne in die Tasche fasst. Nach fünf gelben Karten in zwanzig Minuten weiß man das auffem Platz.

Klose spielt einfach seit eineinhalb Jahren richtig Scheiße. Da ändert auch ein Tor gegen den WM-Riesen Australien nicht viel. Verstehe nicht, wie man ihn dafür so feiern kann. Gespielt hat er jedenfalls nicht sonderlich. Irgendwie ein schöner Trost: Beim nächsten Spiel ist er draußen. Dann wird das auch noch was.

Wer sich aber mehr als Viertelfinale versprochen hat, muss jetzt mit dem Boden der Realität vorlieb nehmen. Denn im Viertelfinale fliegen wir leider gegen Maradonnas Jungs raus: Die haben noch ne offene Elfer-Rechnung mit uns.

und das Hauptstadtstudio denkt in großen Zusammenhängen:

Die Historie liefert Erklärungsmuster: Gegen den Balkan hatten wir immer unsere Probleme (Euro 2008, WKII). Und zum Schluss standen wir doch im Endspiel. So auch diesmal.

Ungehalten

(Bild:SZ-Mag)
Das SZ-Magazin beinhaltet in seiner aktuellen Ausgabe eine Rede, die Angela Merkel nie halten wird.

"Jahr für Jahr gewährt der Staat 165 Milliarden Euro zum Vorteil einzelner Berufsgruppen. Hoteliers sind nur eine davon. 165 Milliarden Euro an Steuervergünstigungen und anderen Subventionen schütten wir Jahr für Jahr aus, eine horrende Summe. Dieses Geld neu zu verteilen würde dem Einzelnen vielleicht wehtun, unserer Gesellschaft aber würde es wieder die Möglichkeit geben, ihre Zukunft zu gestalten.
Für unseren Pakt bin ich bereit, mein Amt einzusetzen. Und setze gleichzeitig meine Hoffnungen auf Sie, auf den mündigen Bürger, der bereit ist, seine Werte notfalls gegen die eigenen Interessen durchzusetzen. Der Bürger, der nicht sagt: Sparen, ja natürlich, aber nicht bei mir. Sie bitte ich um Hilfe.

Ob das wirklich funktioniert? Ehrlich gesagt: Keine Ahnung. Ich weiß aber auch nichts Besseres."
Die ganze Rede in der Online-Ausgabe des SZ-Magazins.

Freitag, Juni 18, 2010

Zur Sache

FAZ-Redakteur Jürgen Kaube lobt ARD-Experte Mehmet Scholl:

„Scholl sagt einfach etwas zur Sache, und er sagt Dinge, die nicht sowieso jeder sieht.“ Er geht sogar noch einen Schritt weiter: „Das ganze Analyse-Getue bringt nichts, wenn es, wie die Wahlforschung, sowieso nur das Offenkundige bestätigen soll. Denn das kann selbst Günter Netzer, der ohnehin eingekauft worden sein dürfte, um noch der letzten Bierkartoffelcombo auf dem Sofa das Gefühl zu geben, soooo schlau sei sie auch. So schlau wie Scholl sind wir aber nicht. Wie wäre es also, wenn ARD und ZDF sich einmal einen Ruck gäben, vom betreuten Kommentieren Abstand nähmen und nach dem Spiel einfach nur Mehmet Scholl und Jürgen Klopp sich eine Viertelstunde miteinander übers Spiel unterhalten ließen? Die Bildungseffekte wären ungeheuer.“

WIE BITTE..???

Sonntag, Juni 13, 2010

Zwischenzeugnis

"Noch nie in der bundesdeutschen Geschichte gab es eine so schlechte Bundesregierung wie heute." Heribert Prantl

Wissenschaftsvideos



Das Auge lernt ja mit.

Donnerstag, Juni 10, 2010

Mittwoch, Juni 09, 2010

Dear Scumbags

Der britische Schauspieler, Schriftsteller und Dandy Stephen Fry weiß, wie man die Anrede bei einer Ansprache korrekt gestaltet:

"Your Royal Highness, Your Grace, My Lord Bishop, Your Excellencies, Honoured President, Academicians, Lords, Ladies, Gentlemen, artists, art lovers, friends, trustees, donors, distinguished guests and assorted media scum."

Dienstag, Juni 08, 2010

Kick Ass!

"I was down there a month ago, before most of these talking heads were even paying attention to the Gulf. A month ago I was meeting with fishermen down there, standing in the rain talking about what a potential crisis this could be. And I don't sit around talking to experts because this is a college seminar. We talk to these folks because they potentially have the best answers, so I know whose ass to kick." Barack Obama

Montag, Juni 07, 2010

Wie geht es uns Herr Küppersbusch?

taz: Herr Küppersbusch, was war schlecht letzte Woche?

Friedrich Küppersbusch: Ich muss mir solche Fragen nicht bieten lassen! Ich trete zurück!

So geht das also auch?

Auf dem Titel des Feuilletons der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung portratiert Nils Minkmar Joachim Gauck, dessen Memoiren er aus gegebenem Anlass gelesen hat.
"Wulff, das sei empfindlichen Gemütern als Warnung mitgegeben, verträgt man besser, wenn man Gauck ignoriert. Wagt man aber den Schritt, zu Gaucks Erinnerungen zu greifen oder sich eine seiner vielen, auf Youtube verfügbaren Reden anzusehen, kommt der Schock: So geht das also auch? Und dann geht es einem, wenn man Wulff betrachtet, nicht gut." (FAS)

Die TAZ hat sich auch etwas einfallen lassen und eine Laudatio von Merkel auf Gauck zu dessen 70. Geburtstag ausgegraben.