Samstag, April 05, 2008

Wie geht es uns, Herr Küppersbusch?

taz: Angela Merkel und Horst Köhler werden nicht nach Peking reisen, der britische Premier Gordon Brown schon. Welches wäre richtig?

Friedrich Küppersbusch: Natürlich ist es heikel, zu einem Sportfest zu fahren, an dem mit der US- Delegation die Abordnung eines Landes teilnimmt, das völkerrechtswidrige Angriffskriege und Folterlager verantwortet. Da die Engländer mittaten, stört sie das weniger. Andererseits: Gastgeber Peking ist ja auch nicht so ganz ohne.

(Quelle: taz)

Freitag, April 04, 2008

Wochenende!



Feist - Mushaboom

Donnerstag, April 03, 2008

Le Frisur

Da sage noch einer, die Kommentarfunktion in Blogs sei Murks! Haben wir wieder was gelernt: Bussi Beck seine Ilse hat einen Friseursalon.

"Roswitha Beck ist ganz nah an den Menschen dran. Zwei Mal pro Woche steht die Frau des designierten SPD-Vorsitzenden Kurt Beck im südpfälzischen Bad Bergzabern im Friseursalon und wäscht, schneidet und legt ihren Kunden die Haare. Seit 37 Jahren schon arbeitet die rheinland-pfälzische "Landesmutter" als Friseurin und hat nie darüber nachgedacht, den Job aufzugeben. "Ich gehöre doch schon zum Inventar dazu", sagt Beck mit einem gewinnenden Lachen und man glaubt ihr mühelos, dass sie und ihre Kunden gerne miteinander ins Gespräch kommen." (WK)

Dienstag, April 01, 2008

Countdown

Noch 67 Tage...

Sonntag, März 30, 2008

Eine kleine Feldkapelle in der Eifel

Der weltberühmte Schweizer Architekt Peter Zumthor, Schöpfer des prämierten Kunsthauses in Bregenz, der berühmten Therme in Vals, Gewinner und Verlierer des Wettbewerbs um das Holocaust Mahnmal in Berlin (das schon im Bau begriffen gestoppt und wieder abgerissen wurde, als die Kosten "explodierten", die, wenn man die Zahlen liest, um die es geht - aus den ursprünglich anvisierten 36 Millionen DM Baukosten waren 38,8 Millionen Euro geworden. Eine Machbarkeitsstudie bezifferte mögliche Zusatzkosten auf 3 bis 5 Millionen Euro. -, im Vergleich zu Transrapid, Kampfflugzeugbestellungen und andere Veranstaltungen, sich wie die sprichwörtlichen Peanuts ausnehmen.), des Schweizer Pavillons für die Expo 2000 in Hannover und des Diözesanmuseums in Köln, hat in Wachendorf in der Eifel auf Einladung und Bitten des dort ansässigen Bauern Hermann Josef Scheidtweiler eine Feldkapelle gebaut.

Scheidtweiler hatte, nachdem er in der Zeitung von Zumthor gelesen hatte, an diesen geschrieben, "er sei ein Eifelbauer, der eine kleine Kapelle, gewidmet eben jenem Bruder Klaus, auf dem Feld oberhalb seines Heimatdorfes bauen wolle - ob Zumthor sich denn vorstellen könne, dafür „mal ein Plänchen zu zeichnen“? Der renommierte Architekt [...] reagiert zunächst abschreckend: Sein Honorar sei hoch, zudem sei er konsequent der modernen Architektur verpflichtet, auch müsse er stets bis zum letzten Nagel alles mitbestimmen. Allerdings, so Zumthor, habe ihn das Ansinnen daran erinnert, dass Bruder Klaus "ein Lieblingsheiliger meiner Mutter war". Daher könne man ihn ja mal, wenn er sowieso in Köln sei, abholen, "wenn Sie das alles nicht geschockt hat." (KSTA)

"Hätten die Scheidtweilers einen anderen Heiligen ausgesucht, wäre Zumthors Kapelle in der Eifel wohl kaum Realität geworden. Aber für Bruder Klaus wollte Zumthor die Kapelle sogar honorarfrei errichten, "weil der Innerschweizer Eremit ein Lieblingsheiliger meiner Mutter war". Als Gegenleistung erwartete Zumthor als eigensinniger Perfektionist von Beginn an, den zeitlichen Ablauf und sogar das kleinste Detail selbst bestimmen zu dürfen."

"Entstanden ist schliesslich ein minimalistischer, blockhafter Turmbau über fünfeckigem Grundriss. Der scharfkantige Monolith mag zunächst an eine Trutzburg denken lassen, doch der Innenraum weckt gänzlich andere Assoziationen. Zumthor versuchte wohl, die Einsiedelei des Eremiten aus dem 15. Jahrhundert mit architektonischen Mitteln in die heutige Zeit zu versetzen. Wer die dreieckige Chromstahltür der fensterlosen Kapelle durchschreitet, betritt einen dunklen, höhlenartigen Raum, der ein gewisses Unbehagen auszulösen vermag.

Denn er weckt nicht nur Assoziationen an einen Uterus, sondern auch an die Visionen Sterbender, die am Ende eines Tunnels einen Lichtschein wahrnehmen sollen. Tatsächlich verjüngt sich der Andachtsraum zeltähnlich nach oben und lässt an der Spitze eine schmale Öffnung zum Himmel frei, durch die der Regen ungehindert einfallen kann. Zumthor erreichte die monolithische Wirkung der Fassade und den Höhlencharakter im Innern durch zwei grundverschiedene Schalungsmethoden. Für die äussere Konstruktion wurde der Stampfbeton konventionell in horizontalen Schichten geschalt. Der Innenraum hingegen ist das Resultat einer nahezu vertikalen Schalung aus 120 Fichtenstämmen.

Da die nach dem Trocknen völlig mit dem Beton verbundenen Baumstämme nicht ohne weiteres wieder entfernt werden konnten, entschied sich Zumthor für ein Köhlerfeuer, das bei verschlossener Tür 14 Tage lang schwelte. Nach der Reinigung des Sakralraums blieben nur die Negativrundungen der Stämme und die dunkel glänzende Oberfläche des Betons. Schliesslich wurden in die entstandenen kleinen Öffnungen Hunderte von Glassteinen eingesetzt, welche die von oben hereinfallenden Lichtstrahlen brechen." (NZZ)

Bruder Klaus

Bruder Klaus II

Bruder Klaus III


"Wer die dreieckige Chromstahltür der fensterlosen Kapelle durchschreitet, betritt einen dunklen, höhlenartigen Raum, der ein gewisses Unbehagen auszulösen vermag. Denn er weckt nicht nur Assoziationen an einen Uterus, sondern auch an die Visionen Sterbender, die am Ende eines Tunnels einen Lichtschein wahrnehmen sollen. [...] Zumthor erreichte die monolithische Wirkung der Fassade und den Höhlencharakter im Innern durch zwei grundverschiedene Schalungsmethoden. Für die äussere Konstruktion wurde der Stampfbeton konventionell in horizontalen Schichten geschalt. Der Innenraum hingegen ist das Resultat einer nahezu vertikalen Schalung aus 120 Fichtenstämmen.

Da die nach dem Trocknen völlig mit dem Beton verbundenen Baumstämme nicht ohne weiteres wieder entfernt werden konnten, entschied sich Zumthor für ein Köhlerfeuer, das bei verschlossener Tür 14 Tage lang schwelte. Nach der Reinigung des Sakralraums blieben nur die Negativrundungen der Stämme und die dunkel glänzende Oberfläche des Betons. Schliesslich wurden in die entstandenen kleinen Öffnungen Hunderte von Glassteinen eingesetzt, welche die von oben hereinfallenden Lichtstrahlen brechen." (NZZ)