Samstag, Mai 25, 2013

Man hat sich bemüht

Wunderbares Interview mit einem weisen alten Mann: Das ZEIT Magazin interviewt Egon Bahr. Der sagt kluge Sätze über die Freundschaft ("Ich bohre nicht nach"), deutliches über Wehner ("Verräter!") und Bescheidenes über sich.
ZEITmagazin: Wie soll man Sie in Erinnerung behalten? 
Bahr: Mich? 
ZEITmagazin: Ja. 
Bahr: Det weeß ick nich. 
ZEITmagazin: Jetzt berlinern Sie ja. 
Bahr: Ich weiß nicht. Ich glaube, ein relativ bescheidener Mensch geblieben zu sein. Und dann endet es so, wie es bei Willy Brandt geendet hat, mit dem Satz: "Man hat sich bemüht."
(ZEITmagazin)

Freitag, Mai 24, 2013

Lingua Sauber

„Ich habe zufällig in einem Buch geblättert, mit dem junge Schweizer sich auf die Abschlussprüfung in der Realschule vorbereiten. Dabei habe ich festgestellt, dass politische Korrektheit bereits Schulstoff ist, zumindest in der Schweiz. Eine Aufgabe lautete: "Streiche die politisch unkorrekten Wörter!" Zur Auswahl standen: "Trinker, dumm, nicht motiviert, dick, zum Kotzen, Zigeuner, Hure, gestorben, Invalide".
Ich hätte da, als Prüfer, lieber einen richtigen Satz daraus gemacht, das ist realitätsnäher und macht den Kindern mehr Spaß. Übersetze folgenden Satz in ein politisch korrektes Deutsch: "Zu dumm, dass der dicke Trinker ein Invalide ist, die ohnehin nicht motivierte Hure findet das zum Kotzen, aber er ist dann zum Glück rechtzeitig an seinem Zigeunerschnitzel erstickt und gestorben." Das könnte ohne Weiteres die Zusammenfassung eines Romankapitels von Charles Bukowski oder Hans Fallada sein." Harald Martenstein, ZEIT Magazin

Montag, Mai 20, 2013

Reinbek bei Hamburg

1959 realisierte der Hamburger Architekt Fritz Trautwein das neue Gebäude des Rowohlt Verlags in "Reinbek bei Hamburg" - eine Ortsbeschreibung, die aus dem Impressum vieler Publikationen des Verlags bekannt ist. 

Mit seiner transparenten Struktur, den weißen Stangen an den Glasfassaden, der Einbeziehung des Wassers und den Stegen, die die einzelnen, auf unebenem Gelände stehenden Gebäudeteile miteinander verbinden, erinnert das Gebäude nicht umsonst an den deutschen Pavillon der Weltausstellung in Brüssel ein Jahr zuvor: Trautwein war eine zeitlang Assistent bei Egon Eiermann, der gemeinsam mit Sep Ruf ("Kanzlerbungalow") den Pavillon verantwortete. 

Mehr Bilder unter www.ralkorama.de