Mittwoch, August 13, 2008

Wochenende!



Lovage - Book of the month

Auch nicht schlecht, Spiegel-Online

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artrmx


Vom 22. bis zum 31. August 2008 findet in Köln das themenbezogene Kunstfestival ARTRMX COLOGNE VOL.01 sstatt, das im zweijährlichen Turnus zeitgenössische Kunst präsentieren wird.

Das Jahresthema lautet „WHERE IS MY MIND?“. Etwa 380 Künstler aus aller Welt bewarben sich mit ihren Arbeiten, 52 Künstler wählte die Jury aus, um ihre Arbeiten im August in Ladenlokalen, leer stehenden Gebäuden und anderen Off-Spaces über ganz Köln verteilt zu präsentieren.

Marschbefehl

22. August bis 13. Sep sind im Neurotitan, Berlin Comics aus der Jungle World zu sehen. der Im Rahmen der Ausstellung "Junkworld" werden Comics von 18 Metzger ("Totes Meer"), Digirev ("Zuhause während der digitalen Revolution"), Leo Leowald ("Zwarwald"), FIL (Mädchenworld), Andreas Michalke ("Bigbeatland"), Minou Zaribaf ("Rockrätseln") und Oliver Naatz (Lilli & Poldi) gezeigt.

Ha Ha

Glaser vs. Dettweiler
bzw.
Glaser vs. Dettweiler

T4

Hallelujah!

W.

Oliver Stone ist und bleibt der ausdauerndste Chronist der amerikanischen Gesellschaft am Beispiel ihrer Präsidenten. Nach JFK und Nixon kommt demnächst sein jüngstes Präsidenten-Projekt "W.", ein Biopic über George W. Bush, in die Kinos.

Der Trailer gibt schon zu erkennen, was der Film zeigen wird: Eine biographische Bestandsaufnahme des erstaunlichen Lebenslaufs eines der kontroversesten Politiker dieser Zeit. Vom jugendlichen Trunkenbold und Taugenichts zum mächtigsten Mann der Welt. Josh Brolin (Goonies, No Country for Old Men, In the Valley of Elah) spielt George W. Bush, Elizabeth Banks (Scrubs) gibt die Laura Bush, der zutiefst demokratische James Cromwell spielt mal wieder einen Republikaner, in diesem Fall George Bush Sr., und Ellen "Exorzist" Burstyn Barbara Bush, Thandie Newton ist als Condoleezza Rice, Jeffrey Wright als Colin Powell, Scott Glenn als Donald Rumsfeld und Ioan Gruffud als Tony Blair zu sehen.

Dienstag, August 12, 2008

Trendstadt Berlin

Ach je, in Dinslaken regnet's!

Photoshop-Alarm. Veronica Ferres von Bayreuth

Die Kirmesdompteuse Kadderina Waaachner sieht im wirklichen Leben so aus, wie in diesem Bild rechts oder hier.

Sie jung und blond will den Bayereuther Festspielen "frischen Pfiff" beibringen. Wo Nike Wagner den künstlerischen Reformbedarf der Festspiele anmahnt, hat Kadderina den Frohsinn einer ambitionierten Refrendarin im Angebot, die "frischen Wind" in "die ehrwürdigen Hallen" bringen will und dazu die unvermeidlichen Stichworte "Internet", "neue Vermittlungsformen", "Öffentlichkeitsarbeit", "Sponsoren und Fundraising" einbringt.

Das gibt sich neu, modern und "frisch" - dabei sind all diese Label klarste Anzeigen für die Abwesenheit des Behaupteten. Es handelt sich um das verarbeitungsfreudige Auftreten eines auf irritationsfreie Konsumierbarkeit und gefälliges Bestätigen der Erwartungshaltung ausgerichteten Bayreuth-Begriffs, für den Einschaltquoten und der Erfolgsmaßstab sind.

Da ist es nur folgerichtig, wenn Kadderina ihr sprichwörtliches Image gemäß den ästhetischen Industrienormen der Medienverarbeitungsmaschine aufpolierten lässt. So wird Kadderina zur Veronica Ferres von Bayreuth und für das Park Avenue, Brigitte, Vanity Fair oder auch nur Allegra-Publikum rezepierbar gemacht. Dann ab zu Maischberger, Böttinger, JBK und fertig ist eine neue Deklination einer deutschen "Medienpersönlichkeit".

Das Ende von Bionade


Seit einiger Zeit macht eine bestimmte soziale Gruppe, die sich durch ein bestimmte Konsummuster, ästhetische Präferenzen und damit im weitesten Sinne korellierenden Eigenschaften auszeichnen, von sich reden. Wahlweise werden diese als LOHAS, digitale Boheme oder "moderne Performer", "Postmaterielle" oder "Hedonisten" gekennzeichnet.

Dieses Milieu setzt auf "Qualität statt Discount". Es handelt sich laut taz um ein "gut gebildetes und verdienendes Milieu, dass sich durch einen an ökologischen Kriterien orientierten, anspruchsvollen und dennoch hedonistischen Konsum auszeichnet und bisher als widersprüchlich angesehene Bedürfnisse wie Nachhaltigkeit und Genuss, Umweltorientierung und Design, Ethik und Luxus miteinander vereint".

Das nichtalkoholische Getränk par excellence dieser Zielgruppe ist Bionade (So wie Tannenzäpfle das Bier dieser Zielgruppe ist). Es hat die bei der creative class gefragte Berlin-Mitte-Retro-Ästhetik, wird mit "Naturbelassenheit" assoziiert, besticht durch Schlichtheit und unaufgeregtes Understatement.

Bionade setzte sich v.a. durch Empfehlung von Webdesignermund zu Bloggerohr durch. Diese Legende vom retro-ästhetischen Underground-Öko-Produkt, das jenseits der gängigen Marktlogik entstand, trug entscheidend zur Exklusivität der Marke bei, die sich zudem nicht dem Innovationsdruck aussetzte, immer neue Variationen Desselben (à la "Beckss Gold" oder "Coca Cola Zero" usw.) zu entwickeln.

Seit einiger Zeit kann man aber nun beobachten, wie Bionade den Gang aller Produkte und Marken geht: Sie wird bekannter, wächst, kippt und wandelt sich in eine ganz normale Marke.
So gibt es mittlerweile ausgiebige Plakatwerbung, die das Offensichtliche der Marke, z.B. ein Accessoire einer öko-digitalen Gegenkultur ("Das Getränk für eine bessere Welt") zu sein, die im Web ihre Projekte ansetzt, unternehmerische Avantgarde in Sneakern ist und sich bewusst von Anzugträgern und Blackberrybenutzern absetzt, mit lustig gemeinten Sprüchen beschreit.


Die Plakatkampagne ist Teil des "Targetings", zielgruppengerechten Werbens, bei dem städte-, orts- und szenespezifisch kon­zipierte Sprüche und Motive plakatiert werden. "Während nur Kenner des Leipziger »Tatorts« etwas mit dem Spruch »Ehrlicher trinken« anfangen können, verstehen Kinder die Plakate in Schulnähe sofort: »Gut in Bio. Schlecht in Chemie.« Während an Museen »fermentierte Kunst« prangt, zaubert auf Ikea-Parkplätzen das Wort »Läkka« den Einkaufenden vielleicht ein Lächeln auf die Lippen. Die Fürtherin kennt »Kräu­ter-Fürth«, der Dresdner das »Weltnatur­erbe«." (Jungle World)

Am Rande bemerkenswert ist, dass es zwar regionalspezifische Werbung gibt, aber der Spruch: »Holunder statt Blackberry« in ganz Deutschland zu finden ist. "Blackberry" scheint das Ressentiment gegen die ersten Handy-Benutzer als Prahlhanse abgelöst zu haben. Bionade hingegen erlaubt dem Konsumenten, sich von diesem Anti-Image abzusetzen und am Gefühl teilzuhaben, subversiv, alternativ, avantgardistisch und nicht-mainstream zu sein.

In der in den Szenelokalen nun um sich greifenden Gering(er)schätzung von Bionade ("Ach ... die machen jetzt auch so viel Werbung...die gibt es auch bei McDonald's...") spiegelt sich der normale Vorgang, in dem "Early Adopter" einen von ihnen er/gefundenen und als ihr Eigentum und von ihnen gemacht wahrgenommenen Trend entwerten und sich wie enttäuschte und gekränkte Geliebte abwenden: Bionade hat sich verkauft, bietet keinen sozialen Distinktionsgewinn mehr, geht jetzt den geschmähten (für die Unternehmer lukrativen) Weg allen Massenkonsums und ist nicht mehr "ihr" Getränk.

Zum Thema:
"Bionade Biedermeier" in der Online Ausgabe der Zeit
"Die wunderbare Welt der Lohas" in der Online-Ausgabe der taz
Plunder statt Holunder in der Jungle World
Bionade: Die Marke in bewegten Zeiten in der Wirtschaftswoche
Die Rhön ist überall in der Online-Ausgabe der Financial Times Deutschland
"Von einem Trend kann man nicht leben." in der Online-Ausgabe des Spiegel
Kowalsky braust mit Bionade davon in der Online-Ausgabe des Tagesspiegel

Montag, August 11, 2008

Bernie Mac is dead

Neben John Ritter ist er eine der Wiederentdeckungen in "Bad Santa": Bernie Mac is dead. R.i.p.

Liebe zum Detail

"Wohnzimmer, Schlafzimmer, Küche, Diele mit deckenhohem Wandschrank. Bad mit Dusche und WC. Loggia. Kellerraum Der Mieter ist berechtigt, die Waschküche (13. Stock) mitzubenutzen. Die Wohnung hat Zentralheizung, Kabelfernseh- und Telefonanschluß. Alle Wände sind mit Raufaser tapeziert und weiß gestrichen. Wohnzimmer, Schlafzimmer und Flur sind mit Laminat ausgelegt. Das Bad hat eingebaute Duschwanne mit aufgesetzter Duschkabine; Brausegarnitur mit Handbrause; Handwaschbecken mit Standbatterie; Spiegel; fünfflammige Spiegelleuchte; Konsole; Handtuchhalter; Papierrollenhalter; Toilettenbecken mit weißem Sitz und Deckel; E Durchlauferhitzer von Vaillant; Die Küche hat Vierplatten-E-Herd mit Backofen ; Unterbau-Kühlschrank; Abzugshaube; Spülbecken mit Standbatterie, Ober und Unterschränke. Im Flur ist ein deckenhoher Einbauschrank mit Einlegeböden oben und Garderobeneinrichtung unten. Im Schrank ist der Sicherungskasten. Türsprechanlage und Telefondose"

(Aus einer Wohnungsanzeige/Foto: topfer)