Til Schweiger hat einen Film gemacht. Und die Süddeutsche findet ihn nicht gut.
"Die Zündschnüre der Gags sind ellenlang, das Feuer kriecht daran entlang und vergisst unterwegs seine Bestimmung. Eigentlich sagt Ritter Lanzes füllig-gewellte Prinz-Eisenherz-Perücke, eine Hommage an die Frisur der amtierenden Kanzlerin, schon alles: eher peinlich als komisch. Eine Möchtegern-Ritterfilm-Parodie, gefertigt nach Schweigers Bekenntnis: "Flache Sachen funktionieren immer. Kopf gegen Eisengitter - das ist ein garantierter Lacher."" (SZ)
Samstag, Dezember 20, 2008
Freitag, Dezember 19, 2008
Donnerstag, Dezember 18, 2008
Selbstbewusst
"Wir hatten in den erfolgreichen siebziger Jahren große Spieler, die vom Charakter her urdeutsch waren, aber auf dem Platz auch Ideen und Kreativität entwickelten: Beckenbauer, Müller, Breitner, Heynckes, Wimmer, ich selbst, Overath, Grabowski oder Hölzenbein."
Günther Netzer
Günther Netzer
Schenken macht Freude
Apropos schenken: "Ich schenke meiner Tochter 500 Euro – das ist was Konkretes." Franz Josef Wagner
Verschenkt Bäume!
Jedes Jahr überlegt man sich, was man dem Vater schenken soll. Dem Typen, der nichts wirklich braucht. Wer noch auf der Suche nach dem perfekten, CO2-neutralen, umweltfreundlichen, sozial bewussten Geschenk gift ist, kann schon für 10 cent einen "multipurpose, fast-growing, oxygen-giving, CO2-storing, erosion-controlling, nutrient-fixing, groundwater-replenishing, poverty-reducing, animal-feeding, biodiversity-protecting, life-giving" Baum im Namen eines lieben Menschen pflanzen (lassen). Die NGO "Trees for the Future" hat seit 1989 weltweit mit lokalen Organisationen und Farmgergruppen mehr als 50 Millionen Bäume gepflanzt.
Eine sehr einfache aber wirksame Methode zur Verbesserung der Qualität von Böden, Grundwasserqualität, Biodiversität und damit der landwirtschaftlichen Produktivität und also der Einkommensgrundlage der in den Gebieten lebenden Menschen. Durch die Verteilung von Saatgut, Landwirtschaftstrainings und Länderprogramme werden lokale Gruppen in den Stand versetzt, durch Wiederaufforstung der Bodenerosion entgegen zu arbeiten.
Und eine vergleichsweise günstige Methode: Für 10 US-Dollar werden 100 Bäume gepflanzt, für 100$ 1.000 Bäume, usw. Das Geld geht direkt in das Pflanzen von Bäumen. Nicht in Werbekampagnen, von denen zunächst mal die Agenturen profitieren, die diese Kampagnen umsetzen. Nicht in Spesen für Vorstandsmitglieder, die in gut klimatisierten Hotels über das Elend der Welt konferieren.
Unter http://www.plant-trees.org/donate.php kann man spenden und sich ein Geschenk-Zertifikat schicken lassen.
Fotos der Arbeit von Trees for the Future gibt es hier: www.flickr.com/photos/plant-trees
Eine sehr einfache aber wirksame Methode zur Verbesserung der Qualität von Böden, Grundwasserqualität, Biodiversität und damit der landwirtschaftlichen Produktivität und also der Einkommensgrundlage der in den Gebieten lebenden Menschen. Durch die Verteilung von Saatgut, Landwirtschaftstrainings und Länderprogramme werden lokale Gruppen in den Stand versetzt, durch Wiederaufforstung der Bodenerosion entgegen zu arbeiten.
Und eine vergleichsweise günstige Methode: Für 10 US-Dollar werden 100 Bäume gepflanzt, für 100$ 1.000 Bäume, usw. Das Geld geht direkt in das Pflanzen von Bäumen. Nicht in Werbekampagnen, von denen zunächst mal die Agenturen profitieren, die diese Kampagnen umsetzen. Nicht in Spesen für Vorstandsmitglieder, die in gut klimatisierten Hotels über das Elend der Welt konferieren.
Unter http://www.plant-trees.org/donate.php kann man spenden und sich ein Geschenk-Zertifikat schicken lassen.
Fotos der Arbeit von Trees for the Future gibt es hier: www.flickr.com/photos/plant-trees
Mittwoch, Dezember 17, 2008
Sock and Awe
Ich hab's doch gesagt: www.sockandawe.com#
Interessant: wie aus der Liste der Top 25 Bush-Shoeing Countries hervorgeht, bewerfen am liebsten Amerikaner G. W. Bush mit digitalen Schuhen, gefolgt von - quel surprise! - den Franzosen. Die Vereinigten Arabischen Emirate und Saudi Arabien folgen erst auf Platz 4 und 5 und Deutschland auf Platz 9.
Interessant: wie aus der Liste der Top 25 Bush-Shoeing Countries hervorgeht, bewerfen am liebsten Amerikaner G. W. Bush mit digitalen Schuhen, gefolgt von - quel surprise! - den Franzosen. Die Vereinigten Arabischen Emirate und Saudi Arabien folgen erst auf Platz 4 und 5 und Deutschland auf Platz 9.
Dienstag, Dezember 16, 2008
Online-Spiel: Triff den Bush
Es sei hier annonciert, damit der Anspruch auf Urheberrecht reklamiert werden kann:
Idee für ein Online-Computerspiel "Triff den Bush". Das Spielprinzip ist dasselbe wie bei "Moorhuhn", nur dass man mit Schuhen (wahlweise Torten, Bibeln, Bibern, Koranen, Kormoranen u.a.) nach George Bush und anderen Kabinettsmitgliedern wirft. Die Szenerie ist nicht eine Landschaft, sondern ein Pressekonferenz-Raum.
Wie? Gibt es schon? Damn!
Idee für ein Online-Computerspiel "Triff den Bush". Das Spielprinzip ist dasselbe wie bei "Moorhuhn", nur dass man mit Schuhen (wahlweise Torten, Bibeln, Bibern, Koranen, Kormoranen u.a.) nach George Bush und anderen Kabinettsmitgliedern wirft. Die Szenerie ist nicht eine Landschaft, sondern ein Pressekonferenz-Raum.
Wie? Gibt es schon? Damn!
Montag, Dezember 15, 2008
Mitarbeiter des Tages
So ist das im Internet: Kaum hat Muntazer al-Zaidi Noch-Präsident George Bush während einer Pressekonferenz seine Schuhe an den Kopf geworfen, findet sich auch schon ein Wikipedia Eintrag über den Mitarbeiter des Tages.
"The president -- who dodged both shoes -- was not hurt during the incident." (Fox News)
Während man sich noch wundert, wie es sein kann, dass GWB so unbehelligt in Richtung Rente surfen kann, das Donald Rumsfeld, obwohl ein Senatsbericht ihm eine direkte, perönliche Mitverantwortung für die Misshandlung von Gefangenen in US-Militärgefängnissen zuschreibt, keine ernsten rechtlichen Konsequenzen zu befürchten hat, muss man al-Zaidi bewundern, der wenigstens seine Schuhe nach Bush geworfen hat. Wenigstens das. Außerdem dürfte das irakische Football-Team die Frage nach dem Quaterback gelöst haben.
"The president -- who dodged both shoes -- was not hurt during the incident." (Fox News)
Während man sich noch wundert, wie es sein kann, dass GWB so unbehelligt in Richtung Rente surfen kann, das Donald Rumsfeld, obwohl ein Senatsbericht ihm eine direkte, perönliche Mitverantwortung für die Misshandlung von Gefangenen in US-Militärgefängnissen zuschreibt, keine ernsten rechtlichen Konsequenzen zu befürchten hat, muss man al-Zaidi bewundern, der wenigstens seine Schuhe nach Bush geworfen hat. Wenigstens das. Außerdem dürfte das irakische Football-Team die Frage nach dem Quaterback gelöst haben.
Grundrecht auf informationelle Selbstbestimmung
Zum 25. Geburtstag des "Grundrechts auf informationelle Selbstbestimmung" und aus Anlass der immer dichter folgenden Skandale um Datenmissbrauch und -verlust bei Telekom, ausspionierten Mitarbeitern bei Lidl und Kreditkarten bei der Berliner Landesbank schreibt Heribert Prantl heute in der SZ: "von einer Selbstbestimmung der Bürger kann nicht die Rede sein."
"In der politischen Diskussion wurde so getan, als sei der Datenschutz etwas Unanständiges für unanständige Leute. Der Datenschutz wurde stets negativ beladen. Wer über die Gefährdung der Privatsphäre durch Datenverarbeitung reden wollte, der musste sich daher erst einmal entschuldigen, ein Bekenntnis gegen "übertriebenen" Datenschutz ablegen und darlegen, dass er dem Fortschritt von Technik, Wissenschaft und Kriminalitätsbekämpfung nicht im Wege stehen wolle. [...]
Die Quittung erhält die Gesellschaft jetzt. Die Verächtlichmachung des Datenschutzes hat das Bewusstsein über das Wesen von Persönlichkeitsdaten verschwinden lassen. Diese Daten werden behandelt, als wären sie nicht Ausdruck, sondern Abfall der Persönlichkeit. [...] Datenschutz ist der Schutz der Menschen in der digitalen Welt. Er ist das zentrale Grundrecht, das Ur-Grundrecht der Informationsgesellschaft. Er schützt nicht abstrakte Daten, sondern konkrete Bürger.", schreibt Heribert Prantl
Wobei man ergänzen muss, dass es auch eine Bewusstseinsänderung in der Gesellschaft, beim Einzelnen braucht. Es muss verstanden werden - und das wäre auch ein Thema für eine kritische Medienpädagogik, die sich eben nicht (ausschließlich) als Unterweisung und Einführung in Anwendungswissen für Softwareprodukte und also als Microsoft-Pädagogik missversteht-, dass Daten einen Wert haben, dass informationelle Selbstbestimmung einen Wert und ein schützenswertes Gut darstellt. Gerade in Zeiten, da Kinder und Jugendliche mit schülerVZ, facebook und anderen Plattformen aufwachsen, die dazu einladen private Daten einzuspeisen, ist dies nötiger denn je.
Aus einer solchen Haltung, die den Wert sollte sich ein im Alltag auch durchgesetzter Anspruch ableiten, oder wenigstens zivilier Ungehorsam: Man muss an der Kasse des Saturn oder Media Marktes nicht seine (richtige) Postleitzahl nennen. Wenn in Verträgen Passagen zur Verarbeitung von Daten vorkommen und gestrichen werden können, sollte man dies auch tun. Firmen, die ihre Produkte und Dienstleistungen nur anbieten, wenn man sich dazu bereit erklärt, sich dauerhaft deren Datenverarbeitung auszuliefern, kann man boykottieren. So wie die Wirtschaft zunehmend begreift, dass umweltfreundliches Verhalten ein Produktvorteil darstellt und dass umgekehrt negative Öko-PR (man denke nur an das Brent Spar-Debakel von Shell) einen Wettbewerbsnachteil, kann Datenabstinenz ein Wettbewerbsvorteil werden - vorausgesetzt dies wird von den Kunden nachgefragt und eingefordert. Das wäre schon ein Schritt in die richtige Richtung.
(Foto: domaz_dk)
"In der politischen Diskussion wurde so getan, als sei der Datenschutz etwas Unanständiges für unanständige Leute. Der Datenschutz wurde stets negativ beladen. Wer über die Gefährdung der Privatsphäre durch Datenverarbeitung reden wollte, der musste sich daher erst einmal entschuldigen, ein Bekenntnis gegen "übertriebenen" Datenschutz ablegen und darlegen, dass er dem Fortschritt von Technik, Wissenschaft und Kriminalitätsbekämpfung nicht im Wege stehen wolle. [...]
Die Quittung erhält die Gesellschaft jetzt. Die Verächtlichmachung des Datenschutzes hat das Bewusstsein über das Wesen von Persönlichkeitsdaten verschwinden lassen. Diese Daten werden behandelt, als wären sie nicht Ausdruck, sondern Abfall der Persönlichkeit. [...] Datenschutz ist der Schutz der Menschen in der digitalen Welt. Er ist das zentrale Grundrecht, das Ur-Grundrecht der Informationsgesellschaft. Er schützt nicht abstrakte Daten, sondern konkrete Bürger.", schreibt Heribert Prantl
Wobei man ergänzen muss, dass es auch eine Bewusstseinsänderung in der Gesellschaft, beim Einzelnen braucht. Es muss verstanden werden - und das wäre auch ein Thema für eine kritische Medienpädagogik, die sich eben nicht (ausschließlich) als Unterweisung und Einführung in Anwendungswissen für Softwareprodukte und also als Microsoft-Pädagogik missversteht-, dass Daten einen Wert haben, dass informationelle Selbstbestimmung einen Wert und ein schützenswertes Gut darstellt. Gerade in Zeiten, da Kinder und Jugendliche mit schülerVZ, facebook und anderen Plattformen aufwachsen, die dazu einladen private Daten einzuspeisen, ist dies nötiger denn je.
Aus einer solchen Haltung, die den Wert sollte sich ein im Alltag auch durchgesetzter Anspruch ableiten, oder wenigstens zivilier Ungehorsam: Man muss an der Kasse des Saturn oder Media Marktes nicht seine (richtige) Postleitzahl nennen. Wenn in Verträgen Passagen zur Verarbeitung von Daten vorkommen und gestrichen werden können, sollte man dies auch tun. Firmen, die ihre Produkte und Dienstleistungen nur anbieten, wenn man sich dazu bereit erklärt, sich dauerhaft deren Datenverarbeitung auszuliefern, kann man boykottieren. So wie die Wirtschaft zunehmend begreift, dass umweltfreundliches Verhalten ein Produktvorteil darstellt und dass umgekehrt negative Öko-PR (man denke nur an das Brent Spar-Debakel von Shell) einen Wettbewerbsnachteil, kann Datenabstinenz ein Wettbewerbsvorteil werden - vorausgesetzt dies wird von den Kunden nachgefragt und eingefordert. Das wäre schon ein Schritt in die richtige Richtung.
(Foto: domaz_dk)
Sonntag, Dezember 14, 2008
Web 1.0
Das es sowas noch gibt, in einer derart durchgenormten Welt ist einfach zauberschön. Wir fordern: Artenschutz für solche Webseiten!
Land der Ideen
In der Süddeutschen Zeitung findet sich am Samstag ein wunderschöner Artikel über die fragwürdige Auszeichnungspraxis der fragwürdigen Kampagne "Land der Ideen". Unter der Überschrift "Die Regierung prämiert die Berliner O2 World als Ort im Land der Ideen. Was soll das denn?" lesen wir vergnügt:
"(...) tatsächlich finden sich viele beachtliche und bewundernswerte Projekte unter den 365 ausgewählten "Orten", so etwa das "Leichtbau-Innovationszentrum" in Dresden, der "Experimental-OP" in Tübingen oder die "Perspektivfabrik" in Berlin: Hier lassen sich Menschen zweifellos etwas einfallen, hier wird tatsächlich nach Lösungen für technische und gesellschaftliche Probleme gesucht.
Allerdings finden sich auch einige "Orte" unter den ausgewählten, deren kreatives Potential, gelinde gesagt, gegen null tendiert. Wenn die "Meisterschaft der Staplerfahrer" ausgezeichnet wird, dann, so steht zu vermuten, gilt bald auch das Pfahlsitzen als einfallsreich. Wenn eine Firma diesen Preis bekommt, weil sie kofferraumgroße Taschen herstellt, für Menschen, die den Kofferraum ihres Autos vor Verschmutzung schützen wollen, dann fehlt nur noch die Tasche, die die Kofferraumtasche sauber hält. Und wenn man erfährt, dass der Verein, der dafür prämiert wurde, das er das "Rasenbowling" in Deutschland eingeführt hat, im schönen thüringischen Ort "Drogen" ansässig ist, dann wundert einen gar nichts mehr." (SZ)
"(...) tatsächlich finden sich viele beachtliche und bewundernswerte Projekte unter den 365 ausgewählten "Orten", so etwa das "Leichtbau-Innovationszentrum" in Dresden, der "Experimental-OP" in Tübingen oder die "Perspektivfabrik" in Berlin: Hier lassen sich Menschen zweifellos etwas einfallen, hier wird tatsächlich nach Lösungen für technische und gesellschaftliche Probleme gesucht.
Allerdings finden sich auch einige "Orte" unter den ausgewählten, deren kreatives Potential, gelinde gesagt, gegen null tendiert. Wenn die "Meisterschaft der Staplerfahrer" ausgezeichnet wird, dann, so steht zu vermuten, gilt bald auch das Pfahlsitzen als einfallsreich. Wenn eine Firma diesen Preis bekommt, weil sie kofferraumgroße Taschen herstellt, für Menschen, die den Kofferraum ihres Autos vor Verschmutzung schützen wollen, dann fehlt nur noch die Tasche, die die Kofferraumtasche sauber hält. Und wenn man erfährt, dass der Verein, der dafür prämiert wurde, das er das "Rasenbowling" in Deutschland eingeführt hat, im schönen thüringischen Ort "Drogen" ansässig ist, dann wundert einen gar nichts mehr." (SZ)
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