Samstag, Oktober 11, 2008

Wochenende!



The National "Fake Empire"

Katholiken können ganz schön unangenehme Menschen sein

Mariae Gloria Ferdinanda Gerda Charlotte Teutonia Franziska Magarethe Frederike Simone Johanna Joachima Josefine Wilhelmine Huberta im Gespräch mit dem Deutschlandfunk:

Liminski:
Sind denn die Katholiken in Deutschland Ihrer Meinung nach zu zaghaft, oder ist das Führungspersonal der Katholiken zu bekenntnisschwach?

Mariae Gloria Ferdinanda Gerda Charlotte Teutonia Franziska Magarethe Frederike Simone Johanna Joachima Josefine Wilhelmine Huberta: Ich würde sagen, Deutschland hat in dieser Zaghaftigkeit schon eine Tradition. Uns wird ja heute vorgeworfen, wir wären in der Nazi-Zeit nicht laut genug gegen die Schergen vorgegangen. Dieser Vorwurf kommt immer wieder und ich sage, auch wenn dieser Vorwurf letzten Endes nicht berechtigt war, weil wir ja wissen, warum man durchaus zurückhaltend sein musste, um seine eigenen Leute vor der Gaskammer zu schützen, aber aus dieser Kritik lerne ich, dass ich sage, wenn damals und wenn heute der Vorwurf ist, wir wären damals zu zaghaft und zu ruhig gewesen, dann dürfen wir in einer freien Welt, in der keine Gaskammer droht, wo nur ein medialer Scheiterhaufen droht, nicht so zaghaft sein." (Deutschlandfunk)

Wie schreibt Georg Diez mit Blick auf Mariae Gloria Ferdinanda Gerda Charlotte Teutonia Franziska Magarethe Frederike Simone Johanna Joachima Josefine Wilhelmine Huberta, "die so crazy auf dem Kopf war, als sie jung war, und die jetzt, da sie etwas älter ist, so crazy im Kopf ist", so schön? "Katholiken können ganz schön unangenehme Menschen sein."

Wenn man
Mariae Gloria Ferdinanda Gerda Charlotte Teutonia Franziska Magarethe Frederike Simone Johanna Joachima Josefine Wilhelmine Huberta schwadronieren hört, wie sie das unausgegorene Sammelsurium aus Allgemeinplätzen und altbackenen Pauschalmeinungen als "gewagt" und gegen den Strom schwimmende Unkonventionalität ausgibt, entspricht das nur einem Zeitgeist, der seit Jahren den Streber, Spießer und mentalen Schrebergärtner als Leitfigur und zum eigentlichen Revolutionär ausgerufen hat.

Schon 2005 hatte ZEIT-Feuilletonchef Jens Jessen, worauf die SZ dankenswerter Weise hinweist, "darüber geschrieben, dass den Deutschen nicht zu trauen sei, weil Spuren des nationalsozialistischen Gedankenguts nach wie vor in den Köpfen der Spießer zu finden seien und sich von der Politik in den privaten Terror zurückgezogen habe" (SZ):

"Es steckt im gereizten Kern der Gesellschaft. Es steckt in den Aufpassern, den Liebhabern des Verbietens und Strafens, ... im Nachbarn, der die Kehrwoche kontrolliert, im Passanten, der den Falschfahrer anzeigt, ohne behindert worden zu sein, in der Mutter, die anderen Müttern am Spielplatz Vorhaltungen macht. Es steckt im guten Bürger, der seine eifernde Intoleranz auf Befragen wahrscheinlich als zivilgesellschaftliches Engagement ausgeben würde. [...] Es ist nämlich nicht so, dass die 1945 heimatlos gewordene Sehnsucht nach der Volksgemeinschaft vor der Unmöglichkeit ihrer neuerlichen Umsetzung resigniert hätte. Sie hat sich vielmehr aus der Politik in den privaten Terror zurückgezogen. Sie inspiziert die Treppenhäuser, sie kontrolliert die Kleidung des Büronachbarn, sie missbilligt abweichendes Konsumverhalten und straft jeden Ehrgeiz, der sein Haupt aus der Menge hebt." (Die Zeit)

"Es steckt im guten Bürger, der seine eifernde Intoleranz auf Befragen wahrscheinlich als zivilgesellschaftliches Engagement ausgeben würde. [...]"

Was anderes ist es, wenn
Mariae Gloria Ferdinanda Gerda Charlotte Teutonia Franziska Magarethe Frederike Simone Johanna Joachima Josefine Wilhelmine Huberta
ihr schrebergärtnerkatholizistisches Sendungsbewusstsein sogar als zivilgesellschaftliche Pflicht ausgibt? Jessens Verbindung von nationalsozialistischer Unkultur und Spießerwahn wird bestätigt, wenn Mariae Gloria Ferdinanda Gerda Charlotte Teutonia Franziska Magarethe Frederike Simone Johanna Joachima Josefine Wilhelmine Hubertaunmotiviert auf "Gaskammern" zu sprechen kommt, vor denen die Katholiken nicht genügend Menschen haben retten können, weil "man durchaus zurückhaltend sein musste, um seine eigenen Leute vor der Gaskammer zu schützen". Feigheit und Untätigkeit zum Motor für Spießertum zu erklären ist allerdings schon Perfidie höherer Ordnung.

Hier offenbart sich eine fatale Verschwisterung von Einfalt und einer
reaktionären, selbstgerechten Attitüde der Halbbildung, in der die Bildungsgüter lediglich zu Distinktionsgesten geraten und einen guten Hinweis auf Wasserstand der gegenwärtigen Republik gibt:

"Die Gesellschaft hier ist in einem traurigen Zustande, üppig, und nicht reich, gebildet und abgeschmackt, hoffärtig und gemein, frömmelnd und hasserfüllt. Die sogenannte Bildung hat sich mit der tiefsten Schlechtigkeit verbunden, dient für diese zum Zierrat." (
Karl August Varnhagen)

(Bild: sxc)

Politik 2.0

James Carville, der ehemalige Macher der Clinton-Kampagne 1992 sagte nach der 2. Präsidentschaftsdebatte, die Jagd sei gelaufen, man könne die Hunde nach Hause rufen und den Kamin anmachen.
In der Tat agiert die McCain-Kampagne, "a campaign that was described even by many Republicans as incoherent, negative and badly run." NY Times, seit Beginn defensiv und uneinheitlich und konzentrierte sich sehr früh darauf, Obama nieder zu machen - und wirkte somit wie ein Lager, dass keine eigenen Inhalte anzubieten hat, sondern mit der unterstellten Gefahr des politischen Gegners wirbt, nur um damit dessen Nimbus als aufsteigender Stern zu nähren.

Auf der anderen Seite, trat die Obama-Kampagne wie aus einem in der inhaltlichen wie in der visuellen Gestaltung aus einem Guß auftritt, die Botschaft von "Change" alles überstrahlt, die optische CI in allen Bereichen erfolgreich dekliniert wird, agierte

Von Anfang an war es die Obama-Kampagne, die hinsichtlich Ideen, Stil und Gestaltung die Schlagzahl vorgab. Die CI ist äußerst gelungen. Schlicht und modern. Das "O" erscheint wie eine Sonne, die am Ende der Obama-Spots aufgeht und transportiert damit im Bild die Botschaft von einem neuen Morgen, Aufbruch, Hoffnung.

Der McCain Kampagne fiel oftmals keine geeignetere Reaktion ein, als Obama zu kopieren: Sei es die Botschaft von "Change", die McCain ebenso kopierte, die Behauptung, eine "Graswurzel Bewegung" zu sein, die sich über Kleinstspender finanziert und damit nicht den Lobbyisten gehört, sondern den einfachen Bürgern oder der Aufruf zu Spenden für die Opfer des Hurrikans "Ike" auf dem Titel der eigenen Webseite - McCain konnte nur 1:1 nachziehen und erscheint dadurch als behäbig, wenig innovativ.


Überhaupt das Web: Wenn man die Newsletter der Obama- und der McCain-Kampagne abonniert hat, konnte einem von Anfang auffallen, wie viel aktiver die Mails aus dem Lager des demokratischen Präsidentschaftskandidaten kamen. Mit Links zu youtube-Videos von Wahlkampfauftritten, eigens aufgenommenen Ansprachen, atmosphären Videos, Fotos oder detaillierten Programmen und neuen Webseiten.

Die McCain Webseite dagegen war von Anfang an sehr statisch. Seit Wochen findet sich auf der Startseite dasselbe Video von Sarah Palin, in dem sie die Besucher steif begrüßt und uninspirierend um Unterstützung bittet.

Selbst bei solchen Kleinigkeiten, wie der automatisierten Anrede mit dem Vornamen bei den Newslettern und Mails aus den Wahlkampfzentralen machten sich kleine, aber feine Unterschiede bemerkbar: Die Obama-Kampagne nennt den Mail-Empfeänger immer beim Vornamen, richtet sich an "Dear Ralf". Ein Detail und eigentlich selbstverständlich. Aber schon hier sieht die McCain-Kampagne schwach aus und wendet sich in ihren Mails unpersönlich an "Dear Supporters", "My Friends" oder gar " ----"

It's in my hands? Post von Barack

Zudem sind die Mails der demokratischen Kandidaten immer jovial mit "Joe" oder "Barack" unterschrieben, anstatt mit einem formellen "Gov. Sarah Palin" oder "Sen. John McCain". Auch hier - Details, aber in der Summe macht Kleinvieh eben auch Mist.

Auch die TV-Spots sprechen eine deutliche Sprache. Anstatt von den eigenen Vorhaben und Plänen zu berichten, lanciert die McCain Kampagne ausschließlich negative Wahlwerbung, die darauf abzielt, angebliche Makel an Obama herauszustellen und seine Glaubwürdigkeit in Frage zu stellen. Sicher - auch Obama "approved" negative Wahlwerbung, jedoch ist das Ungleichgewicht überdeutlich. Die McCain Kampagne hat sich von Anfang an darauf verlegt, Obama zu kritisieren und sich in kleinlicher Weise über das Medieninteresse für diesen politischen Newbie zu mockieren und dadurch erst als in einer Position zu erscheinen, der Obama entrückt ist.



In einer heute versendeten Mail des McCain-Lagers, die schon wieder mit dem Hilary Slogan "Help make history" als Betreff aufmachte, klingt der Ton nun offen verzweifelt. Während es in den Obama Mails oftmals um eigene Vorschläge und Inhalte geht, der Ton von Aufbruch und Dynamik spricht, apelliert das McCain-Team an die "dear Supporters" mit negativen Formeln. Man möge McCain/Palin unterstützen denn: "They'll never get elected without your help".

Man muss nicht NLP Experte sein, um zu merken, dass die Schlüsselwörter "desperately", "trying times" oder Formulierungen wie "I can't stress enough,..." und "We're counting on your support now more than ever." den Eindruck erzeugen, als greife hier ein Ertrinkender nach jedem Strohhalm.

Mittwoch, Oktober 08, 2008

Der kleine Mann

"Ich weiß bis heute nicht, was eine Abgeltungssteuer ist."

FJW

Dienstag, Oktober 07, 2008

Raubkopie

Nachdem die McCain Kampagne schon den Obama-Slogan "Change" übernommen hat und in vielen anderen Aspekten die Obama-Kampagne kopiert hat, lacht uns heute aus dem aktuellen McCain Newsletter der Hillary-Slogan "Help make history" entgegen. Ob das, incl. der "Character Assassination" auf den letzten Metern reichen wird?

Montag, Oktober 06, 2008

Fast Wochenende!



Young@Heart feat. Fred Knittle - Fix You (Coldplay)

Fleisch ist mein Gemüse

In Bochum hat ein Hooters-Restaurant eröffnet.

Get mavericky

Auch wenn nichts an Sarah Palin verändert werden muss, um komische Effekte zu erzielen, danken wir Tina Fey dafür, dass sie uns in der Saturday Night Live Parodie der Vizepräsidentschaftskandidatendebatte das notorisch einstudierte Augenzwinkern der ahnungslosen 44jährigen geballt serviert.

Sonntag, Oktober 05, 2008

Volvo 1800 ES

"Das Leben ändert sich. Man wird Garagenbesitzer, Waschstraßennutzer, Ölstandkontrollierer - und weniger hektisch, plant bei größeren Exkursionen nicht mehr die Vollgas-Zeit ein, sondern auch mal eine Zugfahrt. Stets ist man auf dem neuesten Stand der Feinstaubdiskussion, bejubelt das H-Kennzeichen und fühlt sich vollkommen zurecht privilegiert." (SZ)

Ein schön geschriebener Artikel über ein schönes Auto.

Fragebogen

Warum werden Kosten vergesellschaftet und Gewinne privatisiert?

Warum wird es zu einem Akt von patriotischer Notwendigkeit im Interesse aller stilisiert, die Inkompetenz und Fehler privat operierender Finanzunternehmen mit öffentlichen Mitteln aufzufangen? Warum krakeelen Deregulierer jetzt, da sie am Rand des Abgrunds stehen oder sich schon im freien Fall befinden, nach dem Staat?

Warum hört man von diesen Herren nichts, wenn bei ihnen die Kasse klingelt?

Warum hört man in fetten Zeiten nicht von derselben Herren, dass es im Interesse aller sei, wenn die Gewinne, die erwirtschaftet werden auch in den Dienst der Allgemeinheit gestellt werden?

Warum wird erklärt, dass "der Markt" dann im Spiel der unsichtbaren Kräfte gewissermaßen als Nebeneffekt das Wohl aller befördere, wenn niemand eingreife - das aber scheinbar nur dann gilt, wenn Unternehmen Gewinne abschöpfen können?

Warum kann die Allgemeinheit mit der Behauptung ruhig gestellt werden, dass es im Interesse aller sei, wenn die Banken nicht hops gehen?

Warum wird wahlweise wie ein naives Kind oder ein gemeingefährlicher Ahnungsloser dargestellt, wer darauf hinweist, dass es doch bezeichnend sei, dass die Bewahrung von Unternehmen, die in guten Zeiten sich nur am Eigenwohl orientieren, vor dem Untergang im Interesse aller sei?

Warum werden kurzerhand wiederholt Milliardenbeträge für Banken verballert, die wiederholt zeigen, dass die Aufsichtsgremien nicht funktionieren, die in diesen Gremien sitzenden Mitglieder ihre Aufgaben nicht wahrnehmen oder zu inkompetent zu sein scheinen, dies zu tun?

Warum geschieht dies, während der Schreinermeister, das Architektenbüro, die Designagentur, der Schlosser uv.a. der vielfach von konservativen Kreisen immer beschworenen "kleine und mittleren Betriebe" sehen können, wo sie bleiben, wenn sie aufgrund ausstehender Zahlungen ihrer Kunden in Liquiditätsnot geraten, keine Löhne mehr zahlen oder anstehende Iinvestitionen nicht mehr tätigen, nötige Vorleistungen nicht mehr tragen können?

Warum geriert sich die mit öffentlichen Mitteln über Jahrzehnte hochgepäppelte Deutsche Bahn so, als seien die Kunden Bittsteller und fordert andererseits dieselbe "öffentliche Hand" zur "Intervention" auf, wenn es gilt, wirtschaftliche Schieflagen zu kompensieren?

Warum werden Kosten vergesellschaftet und Gewinne privatisiert?

Zum Thema: Muss der Staat Banken retten?

Wat fott es ...

Mehr als 17 Millionen Kundendaten mit privaten Angaben wie Adressen, Geburtsdaten und Handy-Nummern wurden in der Telekom-Mobilfunksparte T-Mobile gestohlen. Auf dem Datenträger befinden sich Berichten zufolge neben den Daten vieler Prominenter wie Hape Kerkeling oder Günther Jauch auch eine große Anzahl geheimer Nummern und Privatadressen von bekannten Politikern, Ministern, Ex-Bundespräsidenten, Wirtschaftsführern, Milliardären und Glaubensvertretern, für die eine Verbreitung ihrer Kontaktdaten in kriminellen Kreisen eine Bedrohung ihrer Sicherheit darstellen würde. Daher sei auch das Kanzleramt informiert worden.
Bemerkenswert: Die Daten wurden laut Telekom bereits 2006 gestohlen.