Samstag, Februar 23, 2013

Wochenende!

Jamie Lidell - You Naked (taken from self-titled album 'Jamie Lidell' out Feb 18/19) from Warp Records on Vimeo.

"Herrscher des Himmels, erhöre das Lallen!"

Was das Hauskonzert im 19. Jahrhundert war, ist heute YOUTUBE - behauptet DIE DINGS. Der Musikstudent Felix Pätzold führte in seiner WG sogar das komplette Weihnachtsoratorium von Dirk Bach auf:
"Jemand hat das WG-Konzert gefilmt und das Video bei YouTube hochgeladen. (...) Bei Minute 24:50 des Videos, nach dem Schlussakkord von "Ach mein herzliebes Jesulein", geht dem Orchester der Alkohol aus. Die Fensterscheiben sind beschlagen. "Bierkette!", ruft ein Tenor. Aus dem Flur werden volle Flaschen nach hinten gereicht und gegen leere getauscht. Die Köpfe der Trompeter glühen, von den Scheiben rinnt das Kondenswasser. Die Sänger fächeln sich Luft zu, sie haben rote Wangen und verschwitzte Haare. Sie sehen glücklich aus und ein bisschen betrunken. "Herrscher des Himmels, erhöre das Lallen", singen sie."

Donnerstag, Februar 21, 2013

You Can't be my Girl!

Der Musiker Darwin Deez dachte sich: Wozu selbst ein Musikvideo drehen, wenn es doch die schönsten Szenen bereits in diversen Stockvideo-Archiven gibt. Dort findet man für kleines Geld die schönsten Symbolbilder, aus denen Unternehmen regelmäßig ihre Präsentationsfilme bauen. Und zwar in HD!

Step 2: Greenscreen aufziehen und sich selbst in das Cheese-Feuerwerk einbauen.Fertig ist das Meisterwerk.

Darwin Deez "You Can't Be My Girl" from Keith Schofield on Vimeo.

Mama, Papa, Dada



Danke, Deutschlandfunk, dass Du die Interviews aus den Informationen am Morgen, gnadenlos transkribierst und unverändert wie gesagt auf Deine Internetseite setzt. So entstehen wunderbare Dokumente des Dadaismus. In Fall des Interviews CDU Abgeordneten NorbertG(r)eis zur Adotption in gleichgeschlechtlichen Partnerschaften: Mamaismus

"Also ich glaube schon, dass es für das Kind besser ist, wenn es in einer Partnerschaft zusammen lebt, wo Mann und Frau ist, wo Vater und Mutter ist. Ich glaube nicht, dass das ganz und gar dem Wesen des Kindes entspricht, dass es zur Mama "Mama" sagt und zu der Partnerin auch "Mama" sagt, oder wenn es zur Mama "Mama" oder zum Papa "Papa" sagt. Ich halte das nicht für naturgemäß. Da bin ich schon der Meinung, dass normalerweise ein Kind aufwachsen sollte mit Vater und Mutter, auch im Adoptionsverhältnis."

Dienstag, Februar 19, 2013

Dat jivv et nur hä!


Der Artikel über den ewig währenden Bau der U-Bahn in Köln ist schon vor einigen Wochen in der ZEIT erschienen, aber erst jetzt online verfügbar. Wer auch immer das geschrieben hat, muss ein intimer Kenner der Domstadt sein:
"Der Kölner nimmt die Dinge halt, wie sie sind, nicht, wie sein sollen. Dabei lässt er ausreichend Raum für das Unerklärliche. So wurde, als die Stadt mit dem Bau begann, vorsorglich das Vordach der Philharmonie abmontiert. Heute steht fest: Das Vordach ist verschwunden, eine eingelagerte Uhr ebenfalls. Ein Berliner würde Schlamperei vermuten, der Kölner weiß: zwei Wunder! (...)Und was ist mit dem Alltagswahnsinn? Hier straft die Linie 1 den Streckennetzplan regelmäßig Lügen und fährt den Weg der Linie 9. Oder die 9 den der 18. Oder die 7 den der 1. Oder alle zusammen fahren gar nicht. Dann schneit es. Ganz zu schweigen von den Geisterzügen mit dem Buchstaben »E« – wie »Ende«. Niemand weiß, wo sie losfahren, wohin sie wollen und ob sie dazwischen überhaupt einmal halten."

Montag, Februar 18, 2013

Outstanding

Foto: ftibor
"I believe in American exceptionalism. And this is an insult to American gays, who I may not approve of, but I believe they are the gayest in the world. Our gay people -- they are not just homosexual, they're homo-ceptional." 
Steven Colbert

Sonntag, Februar 17, 2013

Wie geht es uns, Herr Küppersbusch?

Foto: berenika
"TAZ: Viele Verbraucher empören sich über Lasagne mit Pferdefleisch. Geht es bei dem Skandal um die fehlende Kennzeichnung von Lebensmitteln oder darum, dass man Pferdchen nur streicheln und nicht essen sollte?

Küppersbusch: Okay, es wird etwas Marketinggeschick brauchen, bis sich Mädchen Lasagne-Poster ins Kinderzimmer hängen. Zuzeiten hätte man gestutzt, wenn Gulasch kein Pferd enthalten hätte, heute ist es umgekehrt. Skandalös ist nur der Betrug, und der ist alt und bekannt: je billiger und globalisierter der Fraß, desto würg."

Yes Man!


Moralisierende Symbolpolitik dank betäubter Hoden

Martenstein befasst sich wie immer mit den widersprüchlichen Eingriffen des Staates in moralische Fragen individuellen Handelns.
"Kürzlich hat der Bundestag beschlossen, dass Sex mit Tieren wieder strafbar sein soll. Die sogenannte Sodomie ist, bis 1969, schon mal strafbar gewesen, Paragraf 175b. Das hat man im Rahmen der Liberalisierung des Strafrechts damals abgeschafft, mit der Begründung, dass sich das Strafrecht aus Moralfragen besser heraushält. Immerhin gibt es ja das Verbot der Tierquälerei. Ein Mensch, der ein Tier quält, macht sich strafbar, egal, ob dabei Sex eine Rolle spielt oder einfach nur Rohheit. Ob die Mehrheit eine bestimmte Sexualpraktik als widernatürlich empfindet, darf für das Strafrecht keine Rolle spielen – so dachte man damals, 1969, im goldenen Zeitalter der Liberalität. 
Foto: jannbr
Ich habe mir den Tierschutz-Paragrafen angeschaut. Es heißt da, dass man Tieren nicht ohne Grund erhebliche Schmerzen oder Leiden zufügen darf. Da frage ich mich spontan, wieso unsere Schlachthäuser nicht längst von der Polizei dichtgemacht worden sind. Wenn ich lese oder in Filmen sehe, auf welche Weise Tiere in den Fleischfabriken behandelt werden, erscheinen mir die Wörter »Schmerzen« und »Leiden« durchaus zutreffend. Einen zwingenden »Grund« dafür gibt es eigentlich nicht. Man kann Tiere auch weniger grausam behandeln, bevor man sie isst. (...)
Klar, ein paar Verbesserungen des Tierschutzes gibt es, von Zeit zu Zeit. Zum Beispiel wurde beschlossen, dass Ferkel nicht mehr ohne Betäubung kastriert werden dürfen. Dieses Verbot tritt allerdings erst 2019 in Kraft. Das Sodomieverbot dagegen könnte noch 2013 in Kraft treten. Von 2013 bis 2019 darf dann jeder Deutsche einem Ferkel ohne Betäubung die Hoden abschneiden. Wenn er aber dem Ferkel in sexueller Absicht an den Schwanz fasst, ist dies verboten." ZEIT Magazin