Samstag, Februar 12, 2011

Awkwaaaaard

Gestern THE SOCIAL NETWORK gesehen. "Ein Film über Facebook? GÄHN!". Regie führte aber niemand anders als David "se7en" Fincher. Und in der Tat ist es ein dichter, düsterer, intensiver Film. Hauptdarsteller Jesse Eisenberg portraitiert Facebook-Gründer Mark Zuckerberg als schwer autistischen Freak, der seine Unfähigkeit gesunde Beziehungen zu anderen Menschen aufzubauen und zu halten sowie seine Komplexe durch Größenwahn und Verachtung für andere kompensiert. Justin Timberlake legt übrigens einen lässigen Auftritt als Napser-Gründer Sean Parker hin.

Sehr nett der Clip von US-Comedy Show Saturday Night Live in der Social-Network-Hauptdarsteller Jesse Eisenberg zum ersten Mal den echten Mark Zuckerberg trifft. Awkwaaaaard.

Montag, Februar 07, 2011

Trajan vs. Loriot

Neben der sachlichen Til-Schweiger-Kritik findet sich heute im Feuilleton der SZ eine launige Rezension eines Fachbuches über Kaiser Trajan:

"Diese Geschichte ertränkt der Professor in einer Flut von Zahlen, Namen, Fußnotenwiderlegung. Manche Passagen erwecken den Wunsch, sie von Loriot vorgelesen zu bekommen. Ein Beispiel: 'Der Vater des Aulus Vicirius Martialis, Aulus Vicirius Proculus, hatte den Suffektkonsulat im Jahre 89 zusammen mit Manius Laberius Maximus, einem nunmehr prominenten Parteigänger Traians, erhalten. Publius Iulius Lupus wiederum ist mit großer Sicherheit der jüngere Bruder des Iulius Ursus. Ihr Vater war Tiberius Iulius Lupus, der als Vertrauensmann Vespasians 71-73 das Amt des Praefectus Aegypti bekleidet hatte. Sein jüngerer Sohn wurde von Domitian ebenfalls aus dem Ritterstand in den Senat aufgenommen; ihn heiratete in zweiter Ehe Arria Fadilla, die Tochter des Arrius Antoninus, wodurch er zum Stiefvater des Antoninus Pius wurde.' Acht Zeilen, zwölf Namen. Für Trajan-Forscher mag diese Publikation zum Standardwerk avancieren. Aber nur für sie." (SZ)

Kokowääh

Til Schweiger und die Süddeutschen Zeitung - Geschichte einer Freundschaft:

"leider sieht der Film über weite Strecken aus wie ein Werbespot für Joghurt, Bausparen oder Kaffee-Pads: Menschen bewerfen sich im Gegenlicht mit Daunenfedern, laufen auf einer sonnigen Wiese hintereinander her, oder sitzen lachend mit einem Laptop auf dem Sofa. Aber wer einem Gelegenheits-Fotomodell vorwirft, dass seine Filme bloß eine Aneinanderreihung von Posen sind, die von einer vorhersehbaren Story notdürftig zusammengehalten werden - der hat eben keine Phantasie. [...] Ist Til Schweiger also 'der neue Lubitsch des Berlin 2011', wie die Bild-Zeitung behauptete? Da sieht man, wie eine Welt ohne Kritiker aussehen würde: Rinderwahnsinn." (SZ)