Donnerstag, Februar 12, 2009
aktiv, geduldig ängstlich
Im Rahmen eines Deutschkurses für Studierende in Südkorea waren die Teilnehmer aufgefordert, etwas über sich auf einen Zettel zu schreiben.
Und da schreibt dann also eine von den kleinen ewig lächelnden Asiatinnen diesen unglaublichen Satz, der von bestürzender Schlichtheit ist und darin wie ein Fausthieb in die Magengrube trifft (Dank an AL für das Foto) und klebt darunter auch noch ein Bild einer Langnese-Eisdose.
Und da schreibt dann also eine von den kleinen ewig lächelnden Asiatinnen diesen unglaublichen Satz, der von bestürzender Schlichtheit ist und darin wie ein Fausthieb in die Magengrube trifft (Dank an AL für das Foto) und klebt darunter auch noch ein Bild einer Langnese-Eisdose.
Für große Ansicht auf das Foto (Dank an AL) klicken
Mittwoch, Februar 11, 2009
Dienstag, Februar 10, 2009
Tatort Familienaufstellung
Vergangenen Sonntag beglückte Radio Bremen die Tatort-Fangemeinde mit Familienaufstellung, einem weiteren Beispiel der Formel "Das Gegenteil von gut ist gut gemeint.".
"Ähnlich traurig, aber das kennt man in letzter Zeit auch aus anderen Tatorten, ist es um die so genannten Nebenhandlungen bestellt. Der Bremer Tatort macht sich nicht einmal mehr die Mühe, das zu kaschieren: Die unsinnige Geschichte mit dem Hund, auf den Hauptkommissarin Liersen aufpassen soll, hat aber auch gar nichts mit dem Mord an der Türkin zu tun. Tierfreund hin Tierfreund her, aber einen Hund nur um eines Hundes willen in einem Tatort zu zeigen, geht entschieden zu weit." (Cicero)
Das Drehbuch von Thea Dorn und Seyran Ates bietet holzschnittartige Figuren und thesenartige Dialoge, deren Leblosigkeit durch das stelzenhafte Bauernspiel noch deutlicher wird (Warum spricht die türkische Familie eigentlich permanent deutsch?).
"Jeder Wortwechsel ist ein Pingpong-Spiel aus vorgefertigten Floskeln. So spannend die Story da auch sein mag – aber die Trägheit der Dialoge ermüdet den Zuschauer zusehends. " (Cicero)
Dazu wird so ziemlich jedes gängige Türken-Klischee vom aufbrausend-gewaltbereiten Bruder, die cool-westlich orientierte souveräne Schwester bis zur operativen Wiederherstellung der Jungfernhaut abgeklappert. Das ganze wird vor dem illustrativen Hintergrund der unvermeidlichen, jedoch dramaturgisch irrelevanten und nur zum Zwecke der Illustration (Achtung: ANDERE KULTUR!) lieblos aneinandergereihten und lustlos herunterdeklinerten Pflichtpostkartenmotive (Hamam, Teehaus, Gebet, türkische Hochzeit) aufgeführt.
Der Zuschauer sitzt vor dem Fernseher und bekommt eine Gehirnerschütterung vor lauter Nicken: GENAU SO sind "DIE". Alles, was "man" schon immer über "die" wusste, wird hier bestätigt. Man fragt sich, wie eine deutsche Familie in einem äquivalent schwachgeschriebenem und lau inszenierten türkischen Krimi erschiene: Der türkische Komissar platzt in das Sauerkrautessen einer Familie in Lederhosen?.
Durchaus sind all diese Elemente durchaus Teile türkischen Lebens in Deutschland. Das Ganze ist allerdings derart statisch inszeniert, dass man sich wünschte, Fatih Akin übernähme - wenigstens für eine Szene - die Inszenierung.
Links:
TATORT Schauspieler Oliver Mommsen im Interview: "Als Zuschauer fiebert man nicht nur mit Ihnen, sondern man lernt auch etwas über die türkische Kultur."
Man fragt sich, welchen Film die Süddeutsche Zeitung gesehen hat.
"Ähnlich traurig, aber das kennt man in letzter Zeit auch aus anderen Tatorten, ist es um die so genannten Nebenhandlungen bestellt. Der Bremer Tatort macht sich nicht einmal mehr die Mühe, das zu kaschieren: Die unsinnige Geschichte mit dem Hund, auf den Hauptkommissarin Liersen aufpassen soll, hat aber auch gar nichts mit dem Mord an der Türkin zu tun. Tierfreund hin Tierfreund her, aber einen Hund nur um eines Hundes willen in einem Tatort zu zeigen, geht entschieden zu weit." (Cicero)
Das Drehbuch von Thea Dorn und Seyran Ates bietet holzschnittartige Figuren und thesenartige Dialoge, deren Leblosigkeit durch das stelzenhafte Bauernspiel noch deutlicher wird (Warum spricht die türkische Familie eigentlich permanent deutsch?).
"Jeder Wortwechsel ist ein Pingpong-Spiel aus vorgefertigten Floskeln. So spannend die Story da auch sein mag – aber die Trägheit der Dialoge ermüdet den Zuschauer zusehends. " (Cicero)
Dazu wird so ziemlich jedes gängige Türken-Klischee vom aufbrausend-gewaltbereiten Bruder, die cool-westlich orientierte souveräne Schwester bis zur operativen Wiederherstellung der Jungfernhaut abgeklappert. Das ganze wird vor dem illustrativen Hintergrund der unvermeidlichen, jedoch dramaturgisch irrelevanten und nur zum Zwecke der Illustration (Achtung: ANDERE KULTUR!) lieblos aneinandergereihten und lustlos herunterdeklinerten Pflichtpostkartenmotive (Hamam, Teehaus, Gebet, türkische Hochzeit) aufgeführt.
Der Zuschauer sitzt vor dem Fernseher und bekommt eine Gehirnerschütterung vor lauter Nicken: GENAU SO sind "DIE". Alles, was "man" schon immer über "die" wusste, wird hier bestätigt. Man fragt sich, wie eine deutsche Familie in einem äquivalent schwachgeschriebenem und lau inszenierten türkischen Krimi erschiene: Der türkische Komissar platzt in das Sauerkrautessen einer Familie in Lederhosen?.
Durchaus sind all diese Elemente durchaus Teile türkischen Lebens in Deutschland. Das Ganze ist allerdings derart statisch inszeniert, dass man sich wünschte, Fatih Akin übernähme - wenigstens für eine Szene - die Inszenierung.
Links:
TATORT Schauspieler Oliver Mommsen im Interview: "Als Zuschauer fiebert man nicht nur mit Ihnen, sondern man lernt auch etwas über die türkische Kultur."
Man fragt sich, welchen Film die Süddeutsche Zeitung gesehen hat.
Montag, Februar 09, 2009
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