Samstag, Dezember 22, 2012
Honoring freedom by proudly lining up random patriotic words (USA!)
Das Werbevideo der US-amerikanischen "National Rifles Association" muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. Da wird zu pathetischer Medal-of-Honor-Ego-Shooter-Musik in kinetischer Typographie die Fiktion eines Kampfes beschworen (bei dem es sich natürlich nicht um den Kampf gegen die Armut, Mangel an Bildung, gegen soziale Ungerechtigkeit, für den Erhalt der natürlichen Ressourcen handelt - sondern um einen Kampf, der individuell mit Schnellfeuerwaffen zu kämpfen ist.), in dem sich der in die behauptet betroffene Gemeinschaft einbezogene Zuschauer befände und bei der nicht weniger als die Freiheit selbst auf dem Spiel stehe, angedeutet, dass man aktiv die Gründerväter der USA verteidige, wenn man Waffen besitze, dass man Waffensicherheit durch den Umgang mit Waffen fördere bis hin zu sinnfreien Aneinanderreihung gut klingender Wörter "Creating a vital legacy by answering freedom's call".
Sucess in the field
Gerade bei Dauerbelastungen wie einem einstündigen Amoklauf, einer tagelangen Belagerung einer Sektenzentrale durch das FBI oder ausufernden Schießereien zwischen Drogengangs ist das Gehör von Schützen außerordentlichen belastet. Ein Risiko, über das in den hysterisierten Medien viel zu selten berichtet wird. Die NRA kärt auf: "If you like to shoot firearms, you need to protect your hearing."
Voor groote Aanzicht op het bildje klikken |
Arbeitsmoral
"Der Oberbürgermeister von Dublin hat die Teilnehmer am I. Flann-O'Brien-Symposium in sein Rathaus eingeladen. Es gibt Rotwein und Sherry (lieblich und herb). Der Lord Mayer besteigt ein Podest und rezitiert aus dem Gedächtnis lange Passagen aus Flann O'Briens Werk. Dann sagt er "Was mich als blutjungen Beamten so faszinierte, war, dass ich während meiner Arbeitszeit das faszinierende Werk las, welches ein anderer blutjunger Beamter geschrieben hatte, und zwar, wie ich mit gewisser Berechtigung zu hoffen wage, während seiner Arbeitszeit."
Harry Rowohlt: Pooh's Corner complett. Frankfurt a.M. 2005. S. 179
Schmierisch
"Und dann verfielen wir ins hessische Mundartdichten. Robert war wie immer schneller und besser, aber im Kopf habe ich nur noch einen meiner Beiträge:
"Des Buch hat so was Schmierisches; isch glaub, es ist was Irisches."
Harry Rowohlt besucht mit Robert Gernhardt die Frankfurter Buchmesse.
Harry Rowohlt: Pooh's Corner complett. Frankfurt a.M. 2005. S. 179
"Des Buch hat so was Schmierisches; isch glaub, es ist was Irisches."
Harry Rowohlt besucht mit Robert Gernhardt die Frankfurter Buchmesse.
Harry Rowohlt: Pooh's Corner complett. Frankfurt a.M. 2005. S. 179
Donnerstag, Dezember 20, 2012
Angewandte Filmkritik
"Mein Freund und Vorbild Tommy "The One & Original Schafsäckchel" Bodmer und ich pflegen die subtile Kunst der "Finger-Flashing"-Filmkritik. Das hört sich zunächst komplizierter an, als es ist. Ein Finger heißt einmal geweint, zwei Finger heißen zweimal geweint, drei Finger heißen dreimal geweint, vier Finger heißen viermal geweint, fünf Finger heißen fünfmal geweint, sechs Finger heißen ... Ich glaube, Sie haben das System verstanden. (Acht Finger hießen z.B. achtmal geweint.)"
Harry Rowohlt: Pooh's Corner complett. Frankfurt a.M. 2005. S. 140
Harry Rowohlt: Pooh's Corner complett. Frankfurt a.M. 2005. S. 140
Dienstag, Dezember 18, 2012
What would they say?
Sätze, die man nicht über sich lesen will: "Dort musste sie sich gemeinsam mit ihren
Mitbewerbern Shakin' Stevens geschlagen geben."
Tiffany I Think We're Alone Now von Celtiemama
"Tiffany Renee Darwish (* 2. Oktober 1971 in Norwalk, Kalifornien) ist eine US-amerikanische Popsängerin. Sie wurde Ende der 1980er Jahre mit einigen Teenie-Pop-Hits international bekannt. 2005 nahm sie an der britischen Sendung Hit Me Baby One More Time teil - das Ur-Format der auch in Deutschland bei ProSieben ausgestrahlten Comeback-Show - und gewann die erste Staffel, um so ins Finale einzuziehen. Dort musste sie sich gemeinsam mit ihren Mitbewerbern Shakin' Stevens geschlagen geben." (Wikipedia)
Tiffany I Think We're Alone Now von Celtiemama
Premiumjournalismus at work
Bring it in, you b*"§?rd
Gesehen TED gesehen und für hervorragend befunden:
Ted: Oh hey listen, try this, I told my weed guy to step it up and he gave me that. [Ted passes a bong to John]
John: What is this?
Ted: It's called "Mind Rape", it's actually pretty mellow.
John: It doesn't sound very mellow.
Ted: Well he only had three other batches: "Gorilla Panic", "They're coming! They're coming!" and something called "This Is Permanent"... Go on, spark it up!
Ted: Oh hey listen, try this, I told my weed guy to step it up and he gave me that. [Ted passes a bong to John]
John: What is this?
Ted: It's called "Mind Rape", it's actually pretty mellow.
John: It doesn't sound very mellow.
Ted: Well he only had three other batches: "Gorilla Panic", "They're coming! They're coming!" and something called "This Is Permanent"... Go on, spark it up!
Sonntag, Dezember 16, 2012
Geh mir nicht auf den Keks!
Gran-di-oser Artikel von Jens Jessen in der aktuellen ZEIT zur Philosophie des Plätzchens.
"Das Plätzchen, seinerzeit noch überwiegend französisch Biskuit genannt, verhielt sich zu Kuchen und Torte, wie die Spieluhr zur Orgel. Es sollte überraschen und rühren, nicht überwältigen (…)
Indes hat das Plätzchen noch etwas anderes mit der Spieluhr gemein: dass man Kind sein muss, um nicht zu erkennen, wie sie die Melodien wiederholen, die Schokoladen-, die Zimt-, die Mandel-, die Haselnuss-, Zitronen- und Vanillemelodie. (...)
Das Plätzchen unserer Kindheit ist wie eine Träne, die auf der Zunge schmilzt. Die sogenannten Prasselkuchen, die meine Mutter buk, aus dem deutschen Osten stammend, winzige Rauten, die unter einem Hauch von Streuseln eine Schicht Johannisbeergelee verbargen, waren schon in meiner Jugend Allegorien der Vergänglichkeit. Für die Wiederbegegnung mit solchen Plätzchen muss man stark sein. Die Prasselkuchen, eigentlich Knisterkuchen waren, weil die Streuselschicht nur ein wie ein Raureif über dem Gelee lag, den die Zähne kaum hörbar durchbrachen, feiern eine Zerbrechlichkeit, an der man sich nicht mehr erfreuen, wenn schon zu viel zerbrochen ist."
Abonnieren
Posts (Atom)