Franz-Josef Wagner ist ein Genre für sich. Der "Gossen-Goethe", "Hemingway von Herford", "Irving von Iserlohn" schreibt in seiner BILD-Kolumne "Post von Wagner" Briefe zu den Themen, die "die Deutschen" bewegen: Lieber Jürgen Klinsmann ..., Liebe Gesundheitsreform ..., Lieber Kyrill ...,
Das besondere an Wagner ist die krude Mischung, die Gleichzeitigkeit des Ungleichzeitigen: Macker-Machotum, Sexismus, Boulevard, WK-II-Brachialprosa (die zerfetzten Leiber der Geschundenen Flüchtliche...ich war ein kleines unschuldiges Kind mit zerschlissenen Knien, deren Mutter durch die Gewehrkugeln..), reaktionären und romanto-progressiven Haltungen.
Schönes Stilmittel sind seine Erläuterungen, die in Klammern daher kommen, in ihrer Detailiertheit innerhalb der sich auf wenige Zeilen ergießenden Schlichtheit bizarr daherkommende, ergänzende Sachinformationen, in denen er sein Welt- und Brockhauswissen zum Besten gibt.
Bizarr die Zusammenschau von Dingen, die man so nicht unbedingt in direktem Zusammenhang vermuten würde..
Heute wendet er sich der Nachfolgediskussion um den freiwerdenden Posten der ARD-Sonntagabend-PR-Hostess für Parteitröten mit seiner ganz eigenen Logik zu.
"Es war nicht alles schlecht bei Frau Christiansen. Ich kenne viele, die Christiansen guckten wegen ihrer Beine. Unbedingt Beinvergleiche!"