„Glühwein hat die Macht, Büromenschen an einen Pedalbetriebenen Tisch für 16 Personen zu zwingen, mit dem sie bei drei Grad unter Null singend durch deutsche Innenstädte fahren. […] Sicher ist nur: Ohne die Weihnachtsfeiern, ohne die Lichter der Adventsmärkte und die Stehtischrituale ganzer Büroabteilungen wäre Glühwein im zerebralen Belohnungszentrum kaum zu verankern. [...]
German Besinnlichkeit als Perpetuum mobile. Die Sintflut als Kreislauf. Besinnungslosigkeit gibt es als Dreingabe. So hat man sich eingerichtet im Glühweinland. hier ist es gemütlich und warm - solang nur jeder einen Teil der Realität ausblendet. Die Weihnachtsseligen das Fehlen der Tradition. Die Weihnachtsmarktindustrie den Alkohol. Die Händler den Neid. Die Säufer die Kopfschmerzen."
Marten Rolff in der Süddeutschen Zeitung über "die rote Flut" - die erstaunliche Karriere des Glühweins.