Mehr als das ist er in der Lage, beispielhafte legislativen Entscheidungen und deren Auswirkungen kompakt vorzustellen und - viel wichtiger bei einem Nominationsparteitag - zu erläutern, inwiefern diese unzähligen, unüberschaubaren politischen Entscheidungen von Wertvorstellungen motiviert sind, die das ideologische Fundament einer Partei ausmachen und die den Geist, in dem Gesellschaft und Zukunft gestaltet werden, prägen.
Die intellektuelle Brillanz und überragende oratorische Performance (die nochmal deutlicher wird, wenn man die Rede liest und mit dem tatsächlichen Vortrag vergleicht - nie war der Satz "Es gilt das gesprochene Wort" wahrer als hier) zeigen, das Bill Clinton längst im Begriff ist, in das Walhalla der Demokraten einzugehen, die für Säulenheilige wie JFK oder Senator Edward "Ted" Kennedy vorgesehen ist. Clinton, der seinen Ruhm dazu nutzt, auch nach seiner Amtszeit mit seiner Stiftung sich weltweit für Entwicklungshilfe und Bildungsprojekte einzusetzen, wächst zunehmend zu einer epochalen Figur, die von kommenden Politikergenerationen als Patron genannt werden wird, als Grund, sich selbst in der Politik zu engagieren.