Vor Weihnachten 2014 bat ihn ein alter Schulfreund den Fotografen Christian Werner, das Haus seines kurz
zuvor verstorbenen Großvaters zu fotografieren. Der Mann, der 80 Jahre
alt geworden war, hatte seine Frau um einige Jahre überlebt.
In seinem Haus hinterließ er die
Spuren einer typisch provinziellen westdeutschen Nachkriegsbiografie in
einer Anordnung persönlicher Dinge um sich herum.
Christian Werner fotografierte das Haus an einem einzigen Tag, bevor es
anschließend geräumt und vermietet wurde. Die dabei aufgenommene Motive, das gelb gekachelte Badezimmer, der Hobbykeller mit der Fototapete, die
Zettelrolle – all diese Dinge sind mehr als bloße Besitztümer eines
alten Ehepaares, sie erzählen die Geschichte eines Landes.
Im Kunstpalais Erlangen wird die dichte,
traurig-schöne Fotoserie zum ersten Mal präsentiert – mit einer Auswahl
von über 40 Aufnahmen.