Freitag, September 23, 2011

Silence is golden

Im aktuellen ZEIT Magazin lauter Quatsch-Ratschläge, was ein Vater angeblich können und mit seinen Kindern tun muss. Aber ZEIT-Kolumnist Harald Martenstein gibt einen guten Rat:

"Ich kenne mich nur mit Söhnen aus. Söhne verstummen häufig um den 14. Geburtstag herum, in der Pubertät scheinen sie das Werkzeug Sprache wieder zu verlieren. Sie schweigen aber nicht wie Babys, sie schweigen jetzt wie das Matterhorn, groß und geheimnisvoll. Erst mit 19, 20 Jahren beginnen sie wieder zu reden. Mütter dringen in sie: »Was ist mit dir? Was ist los?« Frauen sind das psychologische Geschlecht. Der Vater aber schweigt gemeinsam mit dem Sohn, er will seine Geheimnisse nicht kennen, dies tut der Beziehung gut. Gemeinsame Wanderungen, stundenlang, wortlos. Man sitzt zusammen im Gasthaus und studiert das Muster der Tischdecke. Der Vater: »Wenn was ist, dann sagst du’s, oder?« Der Sohn, brummend: »Hm.« Da ist nichts. Außer dem Matterhorn. Nun breitet ein männliches, psychologiefreies Wohlbehagen sich aus, wie nur Väter und Söhne es empfinden können." (ZEIT Magazin)