Dienstag, Februar 19, 2013

Dat jivv et nur hä!


Der Artikel über den ewig währenden Bau der U-Bahn in Köln ist schon vor einigen Wochen in der ZEIT erschienen, aber erst jetzt online verfügbar. Wer auch immer das geschrieben hat, muss ein intimer Kenner der Domstadt sein:
"Der Kölner nimmt die Dinge halt, wie sie sind, nicht, wie sein sollen. Dabei lässt er ausreichend Raum für das Unerklärliche. So wurde, als die Stadt mit dem Bau begann, vorsorglich das Vordach der Philharmonie abmontiert. Heute steht fest: Das Vordach ist verschwunden, eine eingelagerte Uhr ebenfalls. Ein Berliner würde Schlamperei vermuten, der Kölner weiß: zwei Wunder! (...)Und was ist mit dem Alltagswahnsinn? Hier straft die Linie 1 den Streckennetzplan regelmäßig Lügen und fährt den Weg der Linie 9. Oder die 9 den der 18. Oder die 7 den der 1. Oder alle zusammen fahren gar nicht. Dann schneit es. Ganz zu schweigen von den Geisterzügen mit dem Buchstaben »E« – wie »Ende«. Niemand weiß, wo sie losfahren, wohin sie wollen und ob sie dazwischen überhaupt einmal halten."