Germany Breaking Bad II: Resilienz
Die FAZ schreibt über den Parteitag der AfD
„Wenn wir Vokabeln wie Rechtspopulisten, ‚Kampf gegen Rechts’,
Rechtsradikalismus und Rechtsextremismus hören, dann wissen wir, wer
meistens gemeint ist, und viele von uns ärgern sich zu Recht darüber“,
sagt Petry. „Wir sind aber auch ein Stück weit immun geworden gegen eine
Debatte, die offensichtlich den politischen Kampf von sogenannt ‚Links’
gegen sogenannt ‚Rechts’ zum Kampf zwischen Gut und Böse erhebt.“
Tatsächlich scheint das ideologische Immunsystem der Partei in den
vergangenen Monaten eine beträchtliche Resilienz entwickelt zu haben.
Nicht nur Höcke, auch andere Funktionäre legen ihre Hemmungen ab, weil
ihnen der Applaus damit sicher ist – und Maßregelungen ausbleiben.
Als etwa der
niedersächsische Landesvorsitzende Armin-Paul Hampel in den Saal ruft,
er fordere eine allgemeine Wehrpflicht für alle syrischen und irakischen
Männer zwischen 18 und 45 Jahren, also Bürgerkriegsflüchtlinge nach der
Genfer Konvention, um sie in den bewaffneten Kampf gegen den
„Islamischen Staat“ zu schicken – da jubeln die Delegierten. Noch
während des Parteitages kritisiert auch Pretzell in dem sozialen
Netzwerk Facebook, dass syrische Männer nicht für das Assad-Regime und
damit gegen die eigene Zivilbevölkerung kämpfen: „Täglich kommen
hunderte wehrpflichtige Syrer nach Deutschland und erhalten hier
Versorgung und Schutz. Jetzt möchte die Bundesregierung 1200 deutsche
Soldaten in den Einsatz nach Syrien schicken.“ Seine Anhänger loben die
Äußerung. „Hier werden Deserteure geschützt, die vor ein Kriegsgericht
gestellt werden müssten – in Syrien“, schreibt eine Sympathisantin."