Mittwoch, Dezember 02, 2015

Germany Breaking Bad II: Resilienz

Die FAZ schreibt über den Parteitag der AfD
„Wenn wir Vokabeln wie Rechtspopulisten, ‚Kampf gegen Rechts’, Rechtsradikalismus und Rechtsextremismus hören, dann wissen wir, wer meistens gemeint ist, und viele von uns ärgern sich zu Recht darüber“, sagt Petry. „Wir sind aber auch ein Stück weit immun geworden gegen eine Debatte, die offensichtlich den politischen Kampf von sogenannt ‚Links’ gegen sogenannt ‚Rechts’ zum Kampf zwischen Gut und Böse erhebt.“ Tatsächlich scheint das ideologische Immunsystem der Partei in den vergangenen Monaten eine beträchtliche Resilienz entwickelt zu haben. Nicht nur Höcke, auch andere Funktionäre legen ihre Hemmungen ab, weil ihnen der Applaus damit sicher ist – und Maßregelungen ausbleiben.
Als etwa der niedersächsische Landesvorsitzende Armin-Paul Hampel in den Saal ruft, er fordere eine allgemeine Wehrpflicht für alle syrischen und irakischen Männer zwischen 18 und 45 Jahren, also Bürgerkriegsflüchtlinge nach der Genfer Konvention, um sie in den bewaffneten Kampf gegen den „Islamischen Staat“ zu schicken – da jubeln die Delegierten. Noch während des Parteitages kritisiert auch Pretzell in dem sozialen Netzwerk Facebook, dass syrische Männer nicht für das Assad-Regime und damit gegen die eigene Zivilbevölkerung kämpfen: „Täglich kommen hunderte wehrpflichtige Syrer nach Deutschland und erhalten hier Versorgung und Schutz. Jetzt möchte die Bundesregierung 1200 deutsche Soldaten in den Einsatz nach Syrien schicken.“ Seine Anhänger loben die Äußerung. „Hier werden Deserteure geschützt, die vor ein Kriegsgericht gestellt werden müssten – in Syrien“, schreibt eine Sympathisantin."