Sonntag, August 21, 2016

Nr. 44

Als ich die Rede von US-Präsident Barack Obama bei der Trauerveranstaltung für die ermordeten Polizisten in Dallas sehe, wundere ich mich einmal mehr über das Rätsel und Wunder, dass die USA, nachdem sie zweimal George W. Bush wählten, zweimal diesen hoch intelligenten afro-amerikanischen Juristen zu ihrem Präsidenten machten.



Sicher, es waren immer knappe Siege. Aber es ist dennoch bewegend, diesen nachdenklichen Philosophen, der in nahezu allen Reden den roten Faden seines Glaubens an den demokratischen Prozess verfolgt, zuzuhören. Wie er ausdauernd die Idee eines engagierten und friedlichen Diskurs und Wettbewerbs politischer Ideen vorträgt, der Gegner und Konkurrenten kennt, aber keine Feinde. 

Der vor dem Hintergrund der Tatsache wiederholter grausamer Verbrechen, Attentate und der in Mediennetzwerken, Fernsehsendern, Radio-Shows, in den Verlautbarungen auf Veranstaltungen verstärkten hasserfüllten, ekstatischen Huldigungen der Aggression weiterhin dafür wirbt, die Hoffnung nicht aufzugeben, die Schultern nicht hängen zu lassen, sondern sich zu engagieren.


Ein großartiger Präsident, ein tiefer Denker und ein überragender Redner.

Es ist allerdings eine Mutprobe, die beklemmende Peinlichkeit zu ertragen, wie George W Bush seinem unbedarft-kindlichem Gemüt folgend, bei "Battle Hymn of the Republic" mit ihrem "Glory Hallelujah" mit sonnigem Strahlen auf dem Gesicht zu schunkeln beginnt (ab 1 Std. 50).

Er meint es nicht böse. Er freut sich einfach. Unfassbar, dass die größte Militärmacht der Welt dieses Sonnenscheinchen (mit Darth Cheney im Nacken, versteht sich) ins Oval Office setzte.