Heute ein guter Artikel in der NZZ, in dem es um die Invasion des Privaten, der Freizeit und des zweckentbundenen Spiels durch die Logik der Wirtschaft, des Profits, der Arbeit geht. Dabei gibt es einen intelligent formulierte Beobachtung über die Wertsteigerung der Arbeit, genauer gesagt, des Arbeitsplatzes, der aufgrund seiner Knappheit immer mehr an Wert zunimmt:
"In den vergangenen Jahren hat sich die Bewertung von Arbeit unmerklich verändert. Sie gilt nicht mehr als lästiges Übel, als «Notdurft der Materie», sondern als ein Privileg, denn die anhaltende Arbeitslosigkeit hat die Lohnarbeit zu einem knappen Gut werden lassen. Die Arbeit ist ein Imagefaktor, sie ist chic geworden. Das Gefühl, ständig erreichbar sein zu müssen, holt auch jene ein, die an ihrem Arbeitsplatz gar nicht so unentbehrlich sind. Weil Arbeit attraktiv ist, gibt es so wenig Widerstand gegen die Erosion des Privaten. Im Gegenteil: Nichtstun ist auch dann suspekt, wenn es nichts zu tun gibt."
Der ganze Artikel Schlachtopfer des Fleißes in der Online-Ausgabe der NZZ