Gestern aus Singapur angekommen: Der Soundtrack zu Alejandro González Iñárritus wunderbarem Film BABEL, in dem alle erzählten Geschichten berühren, jedoch die Zärtlichkeit mit der Brad Pitt seiner von Cate Blanchett gespielten übernervös-dauerangespannten und pingeligen Ehefrau beim Wasserlassen auf dem dreckigen Lehmboden einer kleinen Hütte, in der sie, mit einer Schussverletzung liegend auf in unwahrscheinliche Ferne rückende Hilfe wartet, hilft, ist überwältigend. Abgesehen davon sieht es bei wenigen Schauspielern so gut und berührend aus, wenn sie weinen (spielen).
Zur kolossalen Filmmusik von Gustavo Santaolalla, dessen flirrende atmosphärische Gitarren/Mandoline-Klänge schon Michael Manns INSIDER akustisch verdelten jedenfalls lässt sich hervorrangend melancholisieren oder schlicht mit einem Pils zu später Stunde auf dem sommerlichen Balkon stehen und auf die dunkle Stadt, über der allein das Rauschen der entfernten Autobahn liegt, blicken (was ja nicht selten identisch ist).