Während überall ständig die Rede vom "lebenslangen Lernen" ist (die irgendwie sehr nach "lebenslanger Haftstrafe" klingt, was dem Geist des Ganzen auch näher kommt, als die dauerfröhliche Anpreisung durch Powerpointbürschchen und Flexibilisierungsdiskursadepten (das sind die, die jeden Halbsatz ihres Gegenüber mit einem "ok" quittieren) als "ganz spannende" "Herausforderung und Chance"; weil es von den "Entscheidern", Movern und Shakern als Foucault'sche Disziplinierungsmaßnahme in Stellung gebracht wird, bei der der abhängig Beschäftige die Überwachung und Kontrolle in sich hineinverlegt (Bin ich gut genug? Müsste ich mich nicht gerade jetzt in einem Blended Learning Kurs einschreiben?), während die Decision Maker selbst bequem in abgesicherten Verträgen hocken, die letzte Weiterbildungsmaßnahme, die letzte Erfahrung formalen Lernens auf die Schulzeit datiert.), macht Hugh Grant einfach das, was er immer macht. Sich selbst spielen. A shallow person, nice but superficial. Oder superficial but nice. Am deutlichsten wurde das Prinzip Hugh Grant in ABAOUT A BOY zerlegt und ihm als Text in den Mund gelegt. In MUSIC AND LYRICS kann man das Phänomen "romantic comedy" in der Subkategorie "romantic comedy with hugh grant" besichtigen.
Die sympathische und darum anschlussfähige und für die im Publikum sitzenden Betroffenen annehmbare Reinszenierung der Peinlichkeit der 80er Jahre, die gruselige Wohnungseinrichtung Hugh Grants, erledigen die Hälfte. Den Rest besorgen Sprüche, Face-Expressions, ein Handlungsverlauf und ein allgemeiner Konstruktionsplan (Boy meets girl, boiy gets girl, boy looses girl, boy gets girl, 3,4 good laughs, good chemistry between leadging actors, 2 good sidekicks - done!), die vorhersehbar bis zum gehtnichtmehr sind und im Rahmen der Erwartungshaltung des Publikums bleibende Variationen des Immerselben sind und genau DARUM funktionieren. Das Publikum will im Grunde EINEN Film sehen und den in immer neuen Variationen und da Hugh Grant offensichtlich zero aspirations hat, Schauspieler zu sein, sondern sich damit begnügt ein authentischer Hugh-Grant-Darsteller zu sein, sind alle gut bedient.
Es reicht, den Trailer gesehen zu haben aber man braucht nicht immer das Schenkelklopfen, den glasklar formulierten Gag, es reicht manchmal auch das flüchtige Gefühl von entspannter guter Laune. "In a romantic comedy if the audience likes the stars enough to want them to get together you are halfway home." Eben.
Brad Garett, der den Manager spielt, hat eine fantastische Stimme, was sich in seinem Oeuvre entsprechend darstellt. Voice, Voice, Voice. Finding Nemo, House of Mouse, Garfield, usw. Überhaupt finden sich einige beeindruckende Titel in seinem Werk: Tranformers, Hulk Hogan's Rock N Wrestling, Two stupid dogs, Siegfried & Roy: Masters of the Impossible ... die Miete zahlt sich eben nicht von allein. Aber immerhin, in der SEINFELD-Folge "The bottle deposit" spielt Garett den Automechaniker, der Jerrys Auto entführt, weil er den Eindruck hat, dass Jerry den Wagen nicht genügen Respekt entgegen bringt. Wer kann das schon von sich behaupten, Teil von SEINFELD zu sein?
Wo wir gerade in der Abteilung "Woher kenne ich den/die nochmal ...?" sind: Kirsten Johnson, die die Schwester von Drew Barrymore gibt, das ganz hervorragend macht, neben Drew zwar aussieht wie Hulk Hogan neben Elijah FRODO Wood entzückte in "Austin Powers The Spy who shagged me" als russisches Fotomodell "Ivana Humpalot". Was für eine Nase!